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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu SPD/Linke/Beck -

Geschrieben am 03-03-2008

Leipzig (ots) - Von Bernd Hilder. Die Partei zeigt demonstrativ
Geschlossenheit und überwiegend, aber nicht überwältigend,
Solidarität mit ihrem körperlich und politisch erkrankten
Vorsitzenden Kurt Beck. Das ist die Botschaft des SPD-Parteirates,
mit der allerdings eines nicht aus der Welt geschafft werden kann: Im
Umgang mit den Linksaußen bleibt die Sozialdemokratie gespalten. Zu
Becks schnellerer Genesung kann jetzt die Gewissheit beitragen, dass
er als Parteivorsitzender fester im Sattel sitzt, als er selbst das
noch am Wochenende vermuten konnte. Peer Steinbrück bekam nach seinen
Attacken gegen Beck, so gut begründet sie auch sind, im Krisenrat den
Zorn zu spüren, den man innerparteilich Königsmördern instinktiv
entgegenbringt. Dem Krankenlager entstiegen, wird Beck jetzt
wählerwirksam beweisen müssen, dass sein sozialistischer Kumpelkurs
links mehr einbringt als er in der Mitte kostet.
Geradezu absurd ist, dass Beck und seine Getreuen den Deutschen schon
wieder ein neues Märchen aufbinden wollen, wenn sie versichern, nur
in den Ländern, nicht aber im Bund sei die Links-Liaison möglich. Im
eigenen Interesse sollte der selbsterfundene Macchiavelli aus der
Pfalz seine Glaubwürdigkeit besser nicht in Serie auf dem Altar der
Machtmöglichkeiten opfern. Denn innerparteilich ist er noch nicht
völlig über den Berg. Manche Landesverbände verweigern ihm offen die
Gefolgschaft, auch wenn die Basis mehrheitlich von linken
Vereinigungswünschen angetrieben wird. Inhaltlich liegt die SPD schon
lange viel näher bei den Linken als bei CDU, FDP oder Grünen.
Weder in noch außerhalb der SPD sollten seine Gegner Becks
Stehvermögen unterschätzen - und seine Fähigkeit, Krisen dickfällig
auszusitzen. Der Aufstand gegen seinen provinziell-ungelenken
Führungsstil ist vorerst niedergeschlagen, die Diskussion über seine
Person wird aber zweifellos weitergehen - und über die Frage, ob er
die Tauglichkeit zum Kanzlerkandidaten besitzt. Davon könnte einer
profitieren, der wie Steinbrück Beck als Fehlbesetzung betrachtet,
sich aber geschickt im Hintergrund der Revolte bedeckt hielt:
Außenminister Frank Walter Steinmeier.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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