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Allg. Zeitung Mainz: Setzen, sechs! (Kommentar zum "Turbo-Abitur")

Geschrieben am 03-03-2008

Mainz (ots) - "Erst denken, dann handeln" - das ist so ein Satz,
den Eltern ihren Kindern gern mit auf den Weg geben. Beim Blick auf
die Umsetzung der verkürzten Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre
ist diese sinnvolle Handlungsmaxime in einigen Bildungsministerien
schlichtweg ignoriert worden. Bei der Einführung von G8 wurde
vielerorts der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Das liegt vor
allem in der Hysterie begründet, die nach dem Pisa-Schock 2001 in der
deutschen Bildungspolitik um sich gegriffen hat. Unumstritten ist bei
einem Großteil der Experten, dass die akademische Ausbildung bei uns
im Vergleich zu anderen Ländern zu lange dauert und verkürzt werden
muss. Das ganze funktioniert aber nicht, wenn auf dem Weg zum Abitur
einfach ein Jahr abgehängt wird, ohne Lerninhalte und Lernmethoden
ausreichend anzupassen. In nahezu allen westdeutschen Bundesländern,
die auf diese Weise G8 umgesetzt haben, ließ der Protest von
gestressten Schülern und verzweifelten Eltern nicht lange auf sich
warten. Natürlich wissen auch Väter und Mütter: Schule bedeutet
Anstrengung, soll eine Herausforderung sein. Das darf aber nicht in
Überforderung ausarten und dazu führen, dass Kinder unter dem enormen
Zeitdruck zusammenbrechen, beziehungsweise nur noch mithalten können,
wenn Eltern Nachhilfeunterricht finanzieren oder genügend Zeit und
eigene Bildung haben, um mit dem Nachwuchs zu büffeln. Angesichts
schon jetzt fehlender Akademiker ist eine solch brutale Auslese
schlicht kontraproduktiv. Von Chancengleichheit gar nicht zu reden.
Jetzt heißt es für manchen Bildungsminister: Setzen, sechs!
Nachsitzen und die Aufgabe noch einmal ordentlich lösen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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