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NABU: Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke führen in die Sackgasse

Geschrieben am 27-02-2008

Kassel/Berlin (ots) - Mit Blick auf das Verfahren über eine
Laufzeitverlängerung des RWE(ots) Atomkraftwerks Biblis A vor dem
Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat der NABU davor
gewarnt, ältere Kraftwerke durch Übertragung von Strommengen länger
laufen zu lassen. Das Vorgehen der Stromkonzerne führe in die
Sackgasse und habe nur das Ziel, den beschlossenen Atomausstieg
aufzukündigen. "Die Schrott-Reaktoren von Biblis müssen so schnell
wie möglich vom Netz. RWE & Co. brauchen endlich eine klare Ansage,
dass jede Übertragung von zusätzlichen Laufzeiten auf die ältesten
Atomkraftwerke in Deutschland politisch unerwünscht ist", forderte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. RWE hatte im September 2006 zunächst
eine Übertragung von Restlaufzeiten des bereits stillgelegten
Reaktors Mülheim-Kärlich auf das Kraftwerk Biblis A beantragt. Das
angekündigte Bestreben von RWE, ersatzweise Strommengen vom neueren
Atomkraftwerk Emsland auf die alten Biblis-Reaktoren zu übertragen,
stelle eine massive Provokation dar und schaffe vor Gericht einen
heiklen Präzedenzfall.

"Profitgier darf nicht vor Sicherheit der Menschen gehen", betonte
der Landesvorsitzende des NABU Hessen, Gerhard Eppler. Die im April
neu zu bildende hessische Landesregierung rief Eppler auf, gegenüber
dem Betreiber konsequent die im Atomgesetz festgeschriebene
Abschaltung der Biblis-Reaktoren durchzusetzen. In den vergangenen 30
Jahren sind in Biblis A und B insgesamt 737 meldepflichtige Störfälle
aufgetreten. Das älteste und störanfälligste deutsche Doppelkraftwerk
war von Herbst 2006 bis Februar 2008 außer Betrieb, weil rund die
Hälfte aller Schwerlastdübel falsch montiert worden waren. Diese
Stillstandzeiten führen bereits dazu, dass der Atommeiler Biblis A
nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen in dieser Legislaturperiode
abgeschaltet wird.

Obwohl im vergangenen Jahr durch Stillstand der Kraftwerke in
Biblis, Brunsbüttel und Krümmel 26 Milliarden Kilowattstunden weniger
an Atomstrom erzeugt wurden als 2006, konnte Deutschland noch immer
einen Exportüberschuss von beachtlichen 14 Milliarden Kilowattstunden
erzielen. "Es wird klar, dass das von den Energiekonzernen
propagierte Schreckgespenst einer Stromlücke nicht existiert!
Stattdessen können wir bis 2012 wie geplant auf die
Erzeugungskapazität von insgesamt sechs Atomreaktoren verzichten. Die
jetzige Diskussion um Laufzeitverlängerungen ist daher
energiepolitisch überflüssig und dient nur den Interessen der
Betreiber.", kritisierte NABU-Energieexperte Carsten Wachholz.

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Carsten Wachholz, NABU-Energieexperte, Tel.
030-284984-1617.
Mark Harthun, NABU Hessen, Tel. 06441-67904-16. Im Internet zu finden
unter www.NABU.de


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