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Allg. Zeitung Mainz: Katastrophe komplett (Kommentar zu Unicef)

Geschrieben am 20-02-2008

Mainz (ots) - Nun ist die Katastrophe für Unicef komplett: Mit der
Aberkennung des Spendensiegels durch das Deutsche Zentralinstitut für
soziale Fragen (DZI) verliert die Organisation in Deutschland ihren
Ausweis für Seriosität. Nichts kann für Spendensammler schlimmer
sein, denn damit sind sie ihren bislang guten Ruf los. Dass das DZI
jetzt so hart durchgreift, kommt indes nicht von ungefähr. Es ist
nämlich nicht nur der eklatante Verstoß gegen den verbindlich
vorgeschriebenen Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit,
der die Siegelbewahrer ziemlich erbost hat. Es ist vor allem auch die
Art und Weise, wie die Unicef-Spitze mit Provisionszahlungen umging,
die man professionellen Spendenwerbern zahlte. Man hat die Vorgänge
und die Summen in den Prüfungen nicht nur nicht angegeben, sondern
auch noch behauptet, gar keine Provisionen gezahlt zu haben. Nun ist
guter Rat teuer. Mit dem bereits erfolgten Rücktritt von Heide
Simonis als Vorsitzende und dem Abgang des Geschäftsführers Garlich,
gegen den nun auch der Staatsanwalt ermittelt, wird die Sache nicht
zu beheben sein. Unicef Deutschland braucht einen Neuanfang, was den
Rücktritt des restlichen Vorstands verlangt. 200 000 regelmäßige
Spender sind nur dann auf Dauer bei der Stange zu halten, wenn sie
wieder grundlegend Vertrauen fassen. Wer künftig Unicef führt, muss
also ganz von vorn anfangen, schon im Interesse der vielen Millionen
Kinder weltweit. Denn deren Leben und Zukunft hängt oft genug allein
von dem ab, was Spender bei uns für sie in die Büchse werfen. Das so
leichtferig aufs Spiel gesetzt zu haben, ist der eigentliche Skandal.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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