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Flächenkonkurrenz in der Agrarwirtschaft: Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln hat Priorität

Geschrieben am 19-02-2008

Berlin (ots) - Die Förderung Erneuerbarer Energien hat in
Deutschland auch die Produktion nachwachsender Rohstoffe deutlich
erhöht. Dies hat spürbare Auswirkungen auf die Agrarmärkte und damit
auf die Tätigkeit der Raiffeisen-Genossenschaften. "Die Politik
wünscht eine stärkere Marktorientierung der Landwirtschaft, greift
aber unter dem Gebot des Klimaschutzes mit Garantiepreisen und
Garantieabnahmen bei Bioenergie massiv in die Märkte ein. So werden
hierzulande Sonderwege bei der Förderung der Biogasherstellung
beschritten, die zu einer zunehmenden Flächenkonkurrenz zwischen der
Produktion von Nahrungsmitteln und Energie führen", erläuterte
Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) bei
der Pressekonferenz.

Für Präsident Nüssel ist eine stärkere Berücksichtigung der
Zielkonflikte zwischen Klimaschutz, Bioenergie- und
Nahrungsmittelproduktion erforderlich. Dabei müssen
marktwirtschaftliche Überlegungen zum Tragen kommen.

Die Förderung von Bioenergie, die insbesondere auf die Nutzung
heimischer Pflanzen ausgelegt ist, bislang aber Nebenprodukte der
Nahrungsmittelerzeugung schlechter stellt, mindert die
Wettbewerbsposition der deutschen Ernährungswirtschaft entscheidend.
"So wird echte Wertschöpfung in Deutschland verhindert", so Nüssel.

Die Folgen sind steigende Futterkosten, da Flächen nicht mehr für
den Ackerfutteranbau zur Verfügung stehen. Die Belastungen steigen
ausschließlich für deutsche Landwirte, ohne dass ein vergleichbarer
Effekt auf die internationalen Wettbewerber ausgeht.

Bereits heute sind die Auswirkungen der intensiven Flächenbindung
für die Erzeugung von Biogas regional spürbar: Die Pachtpreise in
Veredelungsregionen sind deutlich gestiegen; es entsteht eine
zunehmende Flächenkonkurrenz zwischen Vieh haltenden und Biogas
erzeugenden Betrieben.

"Dieser deutsche Sonderweg mag sich von Politikern, insbesondere
dem zuständigen Bundesumweltministerium, kurzfristig hervorragend als
Beitrag zum Klimaschutz verkaufen lassen. Mittelfristig führt diese
Politik jedoch zu Kapitalvernichtung und Investitionsruinen in der
Landwirtschaft und muss deshalb dringend neu ausgerichtet werden",
erklärte Nüssel.

Der DRV-Präsident begrüßt deshalb die Empfehlungen des
Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik beim Bundesministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur
Bioenergiepolitik. Der Beirat befürwortet ein ganzheitliches Konzept
zur Förderung der Bioenergie und eine Konzentration der knappen
Bodenressourcen auf die effizientesten Klimaschutzstrategien. Bei der
laufenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
fordert Nüssel eine Regelung, die den Zielkonflikt zwischen
Klimaschutz, Bioenergie- und Nahrungsmittelproduktion löst.

Originaltext: Deutscher Raiffeisenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6949
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6949.rss2

Pressekontakt:
DRV-Pressestelle
Monika Windbergs
Tel. 030 856214-43
presse@drv.raiffeisen.de


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