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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Bankenrettung

Geschrieben am 15-02-2008

Mainz (ots) - Die Rettungsaktion für die angeschlagene
Mittelstandsbank IKB ist notwendig, auch wenn man angesichts der
Summen, die da aus verschiedenen Töpfen geholt werden, nur mit den
Zähnen knirschen kann. Ließe man das Institut pleite gehen, was
eigentlich mehr als recht und billig wäre, stünde es schnell um viele
andere Banken ebenfalls nicht mehr gut. Die Kreditwirtschaft
insgesamt hat bei der IKB satte 24 Milliarden Euro an Einlagen
stehen, ein Konkurs der IKB wäre also ein Gau. Deshalb handelt der
Finanzminister konsequent. Auch wenn die Rettung eine grundsätzlich
richtige Entscheidung ist, es stellt sich durchaus die Frage, ob die
Methode es auch ist. Bevor Peer Steinbrück in seine Kasse greift,
sollte zweifelsfrei geklärt werden, ob die Hauptaktionärin, die
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), von sich aus zur Sanierung
schon alles getan hat. Die KfW gehört dem Bund und verfügt zum
Beispiel über attraktive Töchter, die in Bereichen tätig sind, in
denen sie den privaten Banken munter und erfolgreich Konkurrenz
machen. Auch wenn die Forderungen der Union nach Veräußerung dieser
Töchter unschwer erkennen lassen, dass hier gleich zwei Fliegen mit
einer Klappe geschlagen werden sollen, die Argumente sind nicht von
der Hand zu weisen, egal, ob das erhebliche Auswirkungen auf das
KfW-Geschäft haben wird oder nicht. Bei der KfW wurde, das wird immer
deutlicher, der IKB nicht ordentlich auf die Finger geschaut. Das
muss nicht nur personelle Folgen haben, sondern es verlangt, dass die
KfW auch die volle finanzielle Verantwortung übernimmt.
Also erst einmal ran ans Tafelsilber, bevor auch nur ein Cent an
Steuergeldern eingesetzt wird.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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