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stern.de: Schweden fürchten Missbrauch der Ostsee-Pipeline für Spionage

Geschrieben am 14-02-2008

Hamburg (ots) - Die Gazprom-Tochtergesellschaft Nordstream muß
sich des Verdachts erwehren, ihre geplante Pipeline durch die Ostsee
könnte für Spionagezwecke missbraucht werden. Das berichtet stern.de,
das Online-Magazin der Hamburger Zeitschrift stern.

In den Antragsunterlagen, die Nordstream kurz vor Weihnachten bei
den schwedischen Behörden eingereicht hatte, fänden sich "zu wenig
Angaben", um einen möglichen Missbrauch der Pipeline für "unzulässige
Zwecke" auszuschließen, so Robert Larsson von der Schwedischen
Verteidigungsakademie FOI zu stern.de.

Die FOI hat bereits offiziell vor der Gefahr gewarnt, dass
russische Dienste die Röhren und eine geplante Plattform mit
"passiven und aktiven Sensoren" ausrüsten und damit den
Schiffsverkehr auf der Ostsee überwachten könnten.

Nach Informationen von stern.de fehlen in den Antragsunterlagen
wichtige Details der geplanten Überwachungstechnik der Pipeline. Dort
heißt es lediglich, die geplanten "Überwachungsfunktionen" seien von
"hoher Qualität". Die Antragsunterlagen enthielten überdies keinerlei
Informationen über geplante Datenkabel entlang der Röhren. Sie
könnten nach Ansicht von Kritikern zum heimlichen Datentransport
genutzt werden.

Ein Nordstream-Sprecher sagte zu stern.de, ein militärischer
Missbrauch sei "ausgeschlossen". "Detailfragen" müssten mit den
Behörden besprochen werden. Ein Kabel ist laut Nordstream aber "weder
technisch notwendig noch geplant" und sei unter Wasser nicht einmal
technisch möglich. Mehrere von stern.de befragte Experten
widersprachen dem. "Eine solche Leitung hat immer ein Begleitkabel",
sagte der Hannoveraner Ingenieur Manfred Veenker. "Man braucht ein
Glasfaserkabel, um Lecks zu lokalisieren", so Roberto Walder von der
Schweizer Firma Smartec.

In Polen war Gazprom Ende 2000 schon einmal unter schweren
öffentlichen Beschuss geraten, weil die Firma neben der so genannten
Jamal-Pipeline einen Datenhighway verlegen hatte lassen und die
Behörden dies nach eigenen Angaben erst aus der Zeitung erfuhren. Im
Fall der Ostseepipeline dürften solch "vitale Informationen definitiv
nicht fehlen", sagte Larsson.

Am Dienstag hatte bereits der schwedische Umweltminister Andreas
Carlgren angekündigt, die Antragsunterlagen erst dann weiter zu
bearbeiten, wenn Nord Stream bisher fehlende "zentrale" Informationen
nachliefere.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: stern-Redakteur Hans Martin Tillack, Tel: 030 - 202
240


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