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Westfalenpost: Richtung vorgegeben Erdogan bestimmt als Gast die Themen

Geschrieben am 10-02-2008

Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann

Der türkische Ministerpräsident, ein gemäßigter Islamist, hat
seinen Aufenthalt in Deutschland so gestaltet, wie er wollte und es
sich wohl besser nicht vorstellen konnte. Erdogan hat gleich mehrfach
die Richtung vorgegeben und sich dabei als gewiefter, cleverer
Politiker erwiesen. Er machte deutlich, dass er sich als Schirmherr
der türkischstämmigen Gemeinde hierzulande sieht. Ob in Ludwigshafen,
München oder in Köln - Erdogan gab Themen und Stimmungen vor. Auf
Augenhöhe waren deutsche Politiker nicht sichtbar, ihnen blieb bloß
die schablonenförmige Reaktion.
Erdogans Vorstoß, eine türkische Universität zu installieren,
Sprachinseln zu schaffen, passt treffend in ein politisches Kalkül,
das Widerspruch hervorruft, um in der Türkei innenpolitisch zu
punkten. Dazu zählt wohl auch die interne Veranstaltung in der
Kölnarena. So gesehen war es ein Besuch, der keine neue Form im
Umgang miteinander hervorbrachte, wenn man davon einmal absieht, dass
Erdogans Position in der Türkei gestärkt wurde.
Dabei gibt es genug zu tun. Parallelgesellschaften wachsen in
unseren Großstädten eher, als dass sie schrumpfen. Und die Aufhebung
des Kopftuchverbots an türkischen Hochschulen ist eher eine
schleichende Islamisierung, als dass sie für eine weltoffene,
aufgeschlossene Türkei steht, die wir als starken Partner aber
brauchen.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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