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Öffentlicher Dienst - dbb tarifunion: Arbeitgeberangebot ist weniger als nichts

Geschrieben am 24-01-2008

Berlin (ots) - Klar zurück gewiesen hat Frank Stöhr, 1.
Vorsitzender der dbb tarifunion und dbb-Verhandlungsführer, das
Angebot der Arbeitgeber, das Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble
und Thomas Böhle, Verhandlungsführer der Kommunen, heute Abend nach
stundenlangen Sondierungsgesprächen in Potsdam vorgelegt haben.
Daraufhin wurden die Verhandlungen bis zum nächsten vereinbarten
Termin am 11./12. Februar 2008 unterbrochen. Das Angebot der
Arbeitgeber sieht für die Beschäftigten im Westen lineare
Einkommenserhöhungen um 2,5 Prozent zum 1. Februar 2008, ein Prozent
zum 1. Oktober 2008 und 0,5 Prozent zum 1. März 2008 und zugleich
eine stufenweise Verlängerung der Arbeitszeit von 38,5 bzw. 39 auf 40
Wochenstunden ab 1. Juli 2008 vor. In den neuen Bundesländern sollen
sich die Einkommensanhebungen aufgrund der von den Arbeitgebern
geplanten zeitversetzten Angleichung Ost an West verzögern.

"Das Angebot ist weniger als nichts und für die Beschäftigten eine
Provokation", sagte Stöhr in Potsdam. "Nach knapp vier Jahren ohne
lineare Erhöhung und realem Einkommensverlust von mindestens fünf
Prozent legen uns die Arbeitgeber jetzt eine Mogelpackung vor. Ein
lineares Plazebo-Plus von durchschnittlich 2,5 Prozent in 2008 und
0,41 Prozent in 2009, das ohnehin noch nicht einmal die
Preissteigerung ausgleicht, wird aufgefressen von einer
Arbeitszeitverlängerung auf 40 Wochenstunden, die umgerechnet ein
Einkommensminus von rund 3,75 Prozent zum Jahr 2009 ausmacht",
kritisierte Stöhr. "Für einen Busfahrer bedeutete die
Arbeitgeberforderung knapp 40 Euro netto mehr im Monat, aber
wöchentlich auch eineinhalb Stunden mehr Arbeit." Stöhr forderte die
Arbeitgeber auf, bis zur nächsten Verhandlungsrunde "kräftig
nachzuarbeiten. Wir meinen es ernst mit unserer Forderung nach acht
Prozent Gehaltssteigerung. An den Beschäftigten wurde genug gespart,
und sie können nicht für politisch verursachte Finanzlöcher in den
öffentlichen Kassen verantwortlich gemacht werden." Für den Fall,
dass die Arbeitgeber im Februar kein überarbeitetes Angebot vorlegen,
kündigte Stöhr, der auch Zweiter Vorsitzender des dbb beamtenbund und
tarifunion ist, offenen Protest der Beschäftigten an: "Angesichts
dieser frappierenden Verweigerungshaltung von Bund und Kommunen
dürfte die ohnehin strapazierte Geduld in den Dienststellen und
Betrieben schnell am Ende sein", sagte Stöhr. "Wenn die Arbeitgeber
ihr Angebot in der nächsten Runde nicht massiv verbessern, wird sich
der Frust schon bald bundesweit entladen."

Bei den Verhandlungen in Potsdam geht es um die Einkommen der rund
1,3 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen. dbb und die
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordern gemeinsam acht
Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 200 Euro pro Monat.

Originaltext: DBB - Deutscher Beamtenbund
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7034
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7034.rss2

Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
Fax: 030.4081-5599
Email: zitka@dbb.de


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