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Der Tagesspiegel: Medikamente könnten bald billiger werden - Krankenkassen planen Preiskontrolle

Geschrieben am 24-01-2008

Berlin (ots) - Da die Krankenkassen neue Höchstgrenzen für
Arzneimittelkosten festlegen wollen, geraten die Hersteller unter
Druck, neue Präparate zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Wollen
Pharmaunternehmen Medikamente dann teurer verkaufen als festgelegt,
müssten Patienten die Differenz selber zuzahlen. Erwartet wird
jedoch, dass solche Präparate nur noch in Ausnahmefällen gekauft
werden. "Künftig wird Qualität stärker belohnt, der Verbraucher
entscheidet welches Medikament sein Geld Wert ist", sagte Peter
Sawicki vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen am Donnerstag dem Tagesspiegel. Je geringer die
Wirkungssteigerung eines neuen Präparats ist, desto weniger Kosten
sollen die Krankenkassen künftig übernehmen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßte die Entwicklung
als "wichtige Form des Verbraucherschutzes". Die meisten neuen
Medikamente würden kostengünstiger, weil ein Aufpreis nur noch bei
deutlicher Wirkungsteigerung möglich sei. "Deutschland ist in Europa
das Schlusslicht bei Preiskontrollen für Arzneimittel", sagte
Lauterbach dem Tagesspiegel.
Nicht ausgeschlossen ist allerdings, dass die Pharmaindustrie die
Preise in der Annahme erhöht, die Patienten würden Zuzahlungen in
Kauf nehmen. Dies könnte dann der Fall sein, wenn Ärzte weiterhin
Medikamente verschrieben, die den Krankenkassen für eine
Kostenübernahme zu teuer sind, von deren Wirkung sich die Mediziner
aber mehr Heilung versprechen als die Versicherungen.
Kritik an den Plänen kam vom Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie: Nur jene Arzneimittel, die sofort deutlich bessere Wirkung
zeigten, würden von den Krankenkassen künftig anerkannt. Mittel, die
etwa hinsichtlich weniger Nebenwirkungen ebenfalls sinnvoll seien,
würden künftig nicht mehr von den Kassen bezahlt. Sawicki sagte
hingegen, dass die neue Kosten-Nutzen-Bewertung solle für die Manager
der Pharmaindustrie ein Anreiz sein, wirklich neue Mittel gegen
bisher unheilbare Leiden zu entwicklen. Kritiker werfen der
Pharmaindustrie vor, sie treibe die Arzneikosten zulasten der
Patienten durch wirkungslose Innovationen in die Höhe.

Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an

Tagesspiegel

Politikressort

Tel.: 030 26009219

Originaltext: Der Tagesspiegel
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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