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VIER PFOTEN begrüßt Modell eines modernen europäischen Tierschutzgesetzes / Bulgarien beendet das Töten von Streunerhunden

Geschrieben am 24-01-2008

Brüssel/Sofia (ots) - Heute hat das bulgarische Parlament in
zweiter Lesung sein erstes Tierschutzgesetz verabschiedet. Obwohl
Bulgarien in der Europäischen Union das letzte Land war, das ein
Tierschutzgesetz verabschiedete, gehört es jetzt zu jenen mit dem
höchsten Tierschutzniveau. VIER PFOTEN begrüßt insbesondere das
künftige Verbot von Hundekämpfen, das Verbot der Wildtierhaltung im
Zirkus sowie die Verankerung von "humanen" Methoden zur Kontrolle der
Streunerhund-Population.

"Durch dieses neue und im besten Sinne europäische
Tierschutzgesetz verfügt Bulgarien als eines der jüngsten Mitglieder
der EU nun über das höchste Tierschutzniveau der 27 Mitgliedstaaten,"
sagte Dr. Marlene Wartenberg, Leiterin des VIER PFOTEN Europabüros in
Brüssel. "Verantwortungsbewusstsein und Respekt für Tiere als
'fühlende Wesen', wie es im europäischen Vertrag lautet, zieht sich
wie ein roter Faden durch das ganze Gesetz. Wir hatten zwar gehofft,
dass es in der gleichen Form zur Abstimmung kommen würde, wie der
Entwurf lautete, sind daher nicht ganz zufrieden, doch das wichtigste
Signal ist, dass der Tötung von Streunerhunden ein Ende gesetzt
wurde."

Ein Schlüsselelement des Gesetzes ist die Aufnahme der Methode des
sogenannten Fangens, Kastrierens und Wiederaussetzens ("Stray Animal
Care", SAC) als einen Weg, die Population der Streunerhunde auf
humane Weise zu kontrollieren. Diese Methode wird von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen und bereits von einigen
Stadtverwaltungen in Bulgarien angewendet, so auch in der Hauptstadt
Sofia. Als ebenfalls fortschrittlich bewertet VIER PFOTEN den im
neuen Gesetz ausdrücklich aufgenommene Einsatz von Mobilkliniken bei
der Eindämmung der Streuner-Population und die Zusammenarbeit mit
Tierschutzorganisationen.

Alternativ zu der SAC-Methode wird im Gesetz auch die Praxis der
zeitlich befristeten Tierheime genannt, ein Vorgehen, das von VIER
PFOTEN eher kritisch gesehen wird. Da die Gemeinden damit auswählen
können, ob sie die SAC-Methode oder die vorübergehe Unterbringung in
Tierheimen anwenden. VIER PFOTEN empfiehlt die als nachhaltig
erwiesene SAC-Methode. Der nächste Schritt zu einem noch besseren
europäischen Tierschutzgesetz wird die Aufnahme der Strafbarkeit der
Tierquälerei in das bulgarische Strafgesetz sein.

Ein weiteres hoch aktuelles Thema ist ebenfalls im neuen
Tierschutzgesetz geregelt: Das Durchführen von Hundekämpfen wird als
besonders schwere Form der Tierquälerei gewertet. In Zirkusbetrieben,
Varietés und sonstigen Unterhaltungsstätten ist die Verwendung von
Wildtieren verboten, bisher gibt es ein so weitgehendes Verbot nur in
Österreich. Außerdem müssen künftig alle Haustiere registriert
werden.

Das Gesetz in dieser Ausprägung entspricht der Tierschutzpolitik
der Europäischen Kommission, wie sie im Tierschutzaktionsplan (2006 -
2010) und der europäischen Tiergesundheitsstrategie (2007 - 2013) zum
Ausdruck kommt. Ebenso entspricht das Gesetz den in Kürze zu
erwartenden Richtlinien der Weltorganisation für Tiergesundheit
(OIE).

VIER PFOTEN hat diesen Gesetzgebungsprozess von Beginn an mit
Daten, Fakten, praktischer Erfahrung und fachlicher Beratung auf
nationaler und europäischer Ebene unterstützt. "Wir werden den
Vollzug des Gesetzes aufmerksam verfolgen. Selbstverständlich steht
unsere Organisation bereit, das bulgarische Streunerhunde-Management
mit dem VIER PFOTEN "Stray Animal Care"-Team und unseren
Mobil-Kliniken zu unterstützen", so Marlene Wartenberg.

Es ist bereits das zweite Mal, dass VIER PFOTEN eine solche
Kooperation anbieten kann: Nach dem Verbot der Tanzbärenhaltung in
Bulgarien leben nun sämtliche registrierten ehemaligen Tanzbären
unter nahezu natürlichen Lebensbedingungen in einem Auffangzentrum
der VIER PFOTEN-Tierschutzorganisation.

Originaltext: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17477
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17477.rss2

Pressekontakt:

Dr. Marlene Wartenberg
Head of European Policy, VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
phone: + 32-2-740.08.88
mobile: + 32-476.893.821
fax: + 32-2-733.90.27
e-mail: marlene.wartenberg@vier-pfoten.eu


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