(Registrieren)

ROG kritisiert Wahl des neuen Menschenrechtsrates

Geschrieben am 10-05-2006

Berlin (ots) - Zehn der 47 gestern gewählten Mitglieder des neuen
UN-Menschenrechtsrates (MR) verletzen das Menschenrecht auf freie
Meinungsäußerung und die Rechte von Journalisten massiv. Reporter
ohne Grenzen (ROG) kritisiert daher auf das Schärfste die Wahl von
Algerien, Aserbaidschan, Bangladesch, China, Kuba, Nigeria, Pakistan,
Russland, Saudi-Arabien und Tunesien in das Gremium.

"Dass diese Länder gewählt wurden, um über die weltweite
Einhaltung von Menschenrechten zu wachen, ist skandalös und kündigt
Schlimmstes an", so die Organisation zur Verteidigung der
Pressefreiheit. "Der neue Rat wird die Einhaltung der Menschenrechte
in Zukunft ebenso wenig garantieren, wie die Kommission in der
Vergangenheit."

Im Jahr 2005 fanden rund 90 Prozent aller Hinrichtungen weltweit
in Mitgliedsländern des neuen Menschenrechtsrates statt. Zudem sind
China und Kuba die weltweit größten Gefängnisse für Journalisten mit
je 32 bzw. 23 Inhaftierten. In Saudi-Arabien und Tunesien ist Zensur
die Regel; kritische Journalistinnen und Journalisten müssen mit
massiven Repressionen rechnen. In Russland hat der Kreml sich die
wichtigsten Medien des Landes zu eigen gemacht.

In Bangladesch, Nigeria und Pakistan ist Gewalt gegen Medienleute
an der Tagesordnung. In Algerien stehen Dutzende Journalisten mit
einem Bein im Gefängnis und die Behörden führen vermehrt Prozesse
gegen kritische Medien. In Aserbaidschan sind die Mörder von zwei
Journalisten noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen worden.

"Regionale, kulturelle und religiöse Solidarität und Allianzen
waren bei der Wahl entscheidender als ein Bekenntnis für die
Menschenrechte", so ROG. "Uns bleibt nichts, als zu hoffen, dass
Länder die die Menschenrechte achten, wie etwa Finnland, Kanada,
Japan, Mali, Mauritius, die Tschechische Republik, Großbritannien,
die Schweiz, Frankreich oder Deutschland, ihr gesamtes Gewicht nutzen
werden, damit der Rat sich nicht von Beginn an völlig diskreditiert."

Der MR löst die UN-Menschenrechtskommission ab, deren Arbeit von
zahlreichen NGOs - darunter Reporter ohne Grenzen - und Ländern
kritisiert wurde. Er tagt erstmals am 19. Juni.

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51548
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Weitere Informationen:

Reporter ohne Grenzen
Katrin Evers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Fon +49/30/615 85 85
Fax +49/30/614 56 49


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

11608

weitere Artikel:
  • Bundesregierung besiegelt Fortführung der Käfighaltung / VIER PFOTEN zieht verheerende Bilanz der bisherigen Agrarpolitik Hamburg (ots) - Heute haben Landwirtschaftsminister Horst Seehofer und das Bundeskabinett die Aufhebung des Käfigverbotes für Legehennen bestätigt. "Damit bleiben der Tierschutz, die Wünsche einer großen Verbrauchermehrheit und die Wahlversprechen der SPD auf der Strecke", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. "Die Entscheidung setzt eine rückwärts gewandte Agrarpolitik fort und ist ein Affront gegen diejenigen Geflügelhalter, die nach dem Käfigausstieg auf die Freilandhaltung gesetzt haben". mehr...

  • Neue Bewertung der Kohle in der EU - Nachholbedarf für deutsche Energiepolitik? Essen (ots) - Die Energiepolitik in der EU und ihren Mitgliedstaaten steht vor großen Herausforderungen. Die Energieversorgung bedarf in Zukunft erheblicher Vorsorge. Mit ihrem Grünbuch über eine europäische Energiestrategie von Anfang März 2006 hat die EU-Kommission eine breite energiepolitische Debatte angestoßen, deren Tragweite allmählich ins öffentliche Bewusstsein rückt. Der Energieministerrat und der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs haben bereits erste Schlussfolgerungen im Hinblick auf eine neue "Energiepolitik für Europa" mehr...

  • Stübgen: EU-Strukturförderung auf gutem Weg Berlin (ots) - Zur Verständigung zwischen dem Rat der Europäischen Union, dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission über die Strukturfondsverordnungen für die Finanzperiode 2007-2013 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Angelegenheiten der Europäischen Union, Michael Stübgen MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass sich Rat, Kommission und Europäisches Parlament in konstruktiven und zielgerichteten Gesprächen auf die neuen Strukturverordnungen verständigt haben. Nachdem der Rat der Wirtschafts- und Finanzminister mehr...

  • WAZ: 700 Mio Euro verschenkt Hartz IV-Behörden in NRW haben Bundesgelder nicht abgerufen. Essen (ots) - Trotz einer Million Arbeitslosen hat NRW im vergangenen Jahr und bisher für 2006 auf rund 750 Millionen Euro Bundesgeld verzichtet. Die Summe wurde von den zuständigen Ämtern nicht abgerufen. Grund sei die mangelhafte Leistungsfähigkeit der neuen Hartz-IV- Betreuungsbehörden, so die Landesregierung und die NRW- Landesarbeitsagentur. Mit dem Geld hätten zehntausende Langzeitarbeitslose in Kursen weiterqualifiziert oder per Lohnkostenzuschüsse in Betriebe eingegliedert werden können. Allein 2005 haben die neuen Hartz-IV-Behörden, mehr...

  • Bleser/Mortler: Mehr Rechtssicherheit bei der Beschäftigung polnischer Saisonarbeitskräfte Berlin (ots) - Zu den Klarstellungen zu den notwendigen Bescheinigungen bei der Beschäftigung polnischer Saisonarbeitskräfte erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und die Berichterstatterin, Marlene Mortler MdB: Die Bundesregierung hat mit Vertretern der polnischen Regierung eine Vereinbarung getroffen, die zu mehr Rechtssicherheit in der Frage einer Sozialversicherungspflicht polnischer Saisonarbeitskräfte führt. Auch wenn die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht