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Allg. Zeitung Mainz: Tiefer hängen (Kommentar zu Schäuble)

Geschrieben am 21-01-2008

Mainz (ots) - Politik und Bundesverfassungsgericht - das war schon
immer eine überaus schwierige Beziehung. Man braucht sich, aber man
schätzt sich nicht unbedingt. Wenn Karlsruhe einmal mehr ein
Gesetzeswerk einkassiert, ist aus den Urteilsbegründungen ein ums
andere Mal herauszulesen, dass die Politik ihre Arbeit sorgfältiger
machen soll. Worauf die Kritisierten - ganz gleich welcher
Parteizugehörigkeit - dann ihrerseits giftige Pfeile in Richtung
Karlsruhe schießen. So gesehen ist der Konflikt zwischen dem obersten
Verfassungsrichter Papier und Innenminister Schäuble kein Novum und
schon gar kein gewaltiger Aufreger. Klar kann man sich fragen, ob der
oberste Richter der Republik sich außerhalb des Gerichtssaals so
häufig zu politischen Themen äußern muss. Allerdings sorgt gerade die
Politik dafür, dass den Karlsruher Richtern die Arbeit nicht ausgeht.
Die jeweiligen Regierungen machen Gesetze, gegen die die Opposition
dann vor dem höchsten Gericht klagt. Das ist mittlerweile gängiges
Procedere, da darf es nicht wundern, wenn Papier hin und wieder seine
Meinung äußert. Andererseits sollte es dem Innenminister unbenommen
bleiben, ob er darauf etwas entgegnet. Schäuble hat weder versucht,
dem Verfassungsgericht einen Maulkorb zu verpassen noch sind ihm die
Grundrechte lästig. Dies lässt sich aus seinen Äußerungen wahrlich
nicht herauslesen. Höchstens von jenen, die ihr politisches Süppchen
kochen wollen. Es ist wie so oft, wenn eine Welle der Entrüstung
durch die Republik brandet: Weniger künstliche Aufregung wäre besser.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz

crossmedia@vrm.de


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