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Stuttgarter Zeitung: Metallarbeitgeber wollen längere Arbeitszeiten

Geschrieben am 21-01-2008

Stuttgart (ots) - STUTTGART. Angesichts voller Auftragsbücher
drängt der Südwestmetall-Vorsitzende Jan Stefan Roell die IG Metall
zu einer Ausweitung der Arbeitszeit. Ziel ist nicht nur eine weitere
Flexibilisierung. "Uns geht es um mehr: um zusätzliche Kapazitäten
durch mehr Arbeit", sagte Roell im Interview der "Stuttgarter
Zeitung" (Dienstagausgabe). Die Gewerkschaft wisse aus den Betrieben,
wie stark die Kapazitätsfrage drücke. Sie müsse jetzt nicht
befürchten, dass die Arbeitgeber mit Hilfe längerer Arbeitszeiten
Mitarbeiter loswerden wollten. "Insofern ist es eine gute Zeit, um
mit der IG Metall eine Lösung zu finden, weil ihre Urangst nicht mehr
bestehen kann." Roell zufolge hat die Metall- und Elektroindustrie in
Baden-Württemberg 2007 mehr als 26.000 neue Stellen für
Stammbeschäftigte geschaffen, bundesweit 112.000 Stellen. Angesichts
dieser positiven Entwicklung werde das Thema Arbeitszeit drängender
denn je.

Auf dem Gewerkschaftstag in Leipzig hatte der IG-Metall-Chef
Berthold Huber gemahnt, dass seine Organisation die 35-Stunden-Woche
nicht mehr wie eine Monstranz vor sich hertragen solle. "Die IG
Metall geht vom Nachdenken ins Verbalisieren über", sagte der Chef
des Arbeitgeberverbandes. "Huber weiß ja, dass die Arbeitszeit in
unseren Köpfen ist, seitdem wir damals die 35-Stunden-Woche
unterschrieben haben."

In den Verhandlungen über Ersatzlösungen für die 2009 auslaufende
Altersteilzeitregelung will Roell unter anderem den Kündigungsschutz
für ältere Beschäftigte beschränken. "Die Schutzmaßnahmen für ältere
Mitarbeiter, die in Baden-Württemberg in außergewöhnlichem Maße in
unseren Tarifverträgen enthalten sind, entpuppen sich als
Einstellungshemmnisse." Die Betriebe hätten Sorge, über 53-Jährige
einzustellen. Beispielsweise gelte die Verdienstsicherung bei einem
54-Jährigen schon nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit und der
Alterskündigungsschutz nach drei Jahren im Betrieb. Andernorts in der
Republik seien zehn bis 20 Jahre vorgesehen. "Wir sind weit weg von
dem, was andere Tarifbezirke haben, sodass unsere Betriebe schlechter
gestellt sind", sagte Roell. "An dem Thema müssen wir mit der IG
Metall arbeiten." Warnungen von Huber, bei einer Vermischung der
Altersteilzeit mit der Tarifrunde werde es "Krawall von der ersten
Minute an" geben, wies Roell zurück: "Die Perspektive auf Krawall
sehe ich überhaupt nicht, weil wir hier in Baden-Württemberg eine
besonders sachliche Diskussion miteinander führen."

Originaltext: Stuttgarter Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/48503
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_48503.rss2

Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktion
Telefon: 0711-7205-1171


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