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Rheinische Post: Nationale Empörung

Geschrieben am 18-01-2008

Düsseldorf (ots) - Von Thomas Reisener

Boykott-Aufrufe kennt man sonst nur aus den Ecken der
Gesellschaft. Aber wenn sich sogar Ministerpräsidenten und Teile des
ThyssenKrupp-Kapitals für einen Nokia-Boykott aussprechen und die
Kanzlerin dazu verständnisvoll nickt, darf man wohl von nationaler
Empörung sprechen. Die Vorstellung, dass neben den Parteien und der
Wirtschaft endlich auch einmal der gebündelte Verbraucher-Wille
machtvoll Politik betreibt, hat ihren Reiz. Viel zu duldsam nehmen
wir Fleischskandale, importierte Kinderarbeit und Kartellabsprachen
hin. Was schade ist. Denn mit unserem oft gedankenlosen Konsum
verzichten wir auf die Möglichkeit, per Kaufentscheidung abzustimmen.
Ein Käuferstreik gegen Nokia wäre auch gelebte Demokratie. Aber
anders als die Fleischmafia verstößt Nokia nicht gegen Gesetze. Erst
recht darf sich der Zorn nicht gegen die Kunden richten, denn die
haben die Fabrik nicht dicht gemacht. Auch eine Käufer-Demokratie
muss Andersdenkende und sogar Nichtdenkende aushalten. Also was
nun. Boykott oder nicht? Es ist wie bei einer Wahl: Das muss jeder
selber wissen. Aber es wäre schon toll, wenn die Nokia-Käufer sich
ihres "Trotzdem" wenigstens bewusst wären.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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