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Westfalenpost: Man schlägt sich

Geschrieben am 13-01-2008

Hagen (ots) - Wieviel Streit verträgt eine Koalition?
Von Bodo Zapp
Koalitionen sind Bündnisse auf Zeit, keine Liebesbeziehungen. Niemand
erwartet, dass sich die Beteiligten Honig um den Bart schmieren. Aber
wenn man sich in wesentlichen Fragen spinnefeind ist und einen Umgang
nach Art der Kesselflicker pflegt, stellt sich die Frage nach dem
Fortbestand der Zweckgemeinschaft.
Alles nur Wahlkampf? Alles nur Show? So einfach kann man den
Politikern das befremdliche Benehmen nicht durchgehen lassen.
Äußerungen wie "Die können mich mal" (Struck über die Union) deuten
auf einen schon nicht mehr schleichenden Verfall des Miteineinanders
hin. Jetzt kommt hoch, was bisher aus Koalitionsräson unterdrückt
wurde: Eigentlich mag man sich nicht.
Wir können davon ausgehen, dass Hessens Wahlkämpfer Koch in Sachen
Sicherheit der Bürger gerade jetzt mehr schwarz sieht als sonst. Und
man darf wohl annehmen, dass die Mindestlohn-Kampagne der SPD nicht
nur Produkt lauteren Gerechtigkeitsstrebens ist, sondern auch
Resultat von Überlegungen, wie man der CDU schaden kann.
Aber ist es nicht richtig, wenn Auswüchsen der Ausbeutung ein Riegel
vorgeschoben wird? Und macht die Kriminalität junger Ausländer nicht
tatsächlich vielen Angst? Man kann über alles reden, ja, man muss es
sogar. Aber bitte so, dass man man sich morgen noch in die Augen
schauen kann. Eine verbale Abrüstungskonferenz wäre sinnvoll.
Mit dem Wahltag, das sollte allen klar sein, hat sich das Thema
Ausländerkriminalität nicht erledigt. Dann muss sich die Politik
differenziert, ohne Polemik, aber auch ohne Wattebäuschchen-Pflicht
der Gewaltproblematik annehmen.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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