(Registrieren)

Können die Pendler hoffen? / Der LHRD e.V. führt bereits das zweite Musterverfahren vor dem Bundesfinanzhof.

Geschrieben am 10-01-2008

Darmstadt (ots) - Vor dem Bundesfinanzhof in München, unserem
höchsten Steuergericht, fanden heute zwei mündliche Verhandlungen zur
Kürzung der Pendlerpauschale ab dem Jahr 2007 statt. Ein Verfahren
wurde vom Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e. V.
(LHRD e.V.) mit Sitz in Darmstadt angestrengt.

Mit dem Steueränderungsgesetz 2007 hat der Gesetzgeber den
steuerlichen Abzug von Aufwendungen für die Fahrten zum Arbeitsplatz
gestrichen und das so genannte Werkstorprinzip eingeführt. Nur für
Härtefälle soll noch ein Abzug ab dem 21. Kilometer gelten.

Diese einseitige Steuerbelastung für Pendler steht unter starker
Kritik. Finanzgerichte urteilten unterschiedlich: So ist die
Neuregelung für das Niedersächsische Finanzgericht und das
Finanzgericht des Saarlands verfassungswidrig. Beide Gerichte legten
die Frage bereits im Frühjahr 2007 dem Bundesverfassungsgericht zur
Entscheidung vor.

Andere Finanzgerichte, z. B. das Finanzgericht Baden-Württemberg,
sind der Auffassung, dass der Gesetzgeber einen solchen finanziellen
Einschnitt für Arbeitnehmer vornehmen darf. Daher befasst sich nun
der Bundesfinanzhof mit dieser Frage. Bereits in einer
Eilentscheidung vom 23.08.2007 sah das Gericht zumindest erhebliche
Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit der Neuregelung.

Im Verlauf der heutigen Verhandlung hat der LHRD e.V. seine
verfassungsrechtlichen Bedenken nochmals vorgetragen. Das
Bundesministerium der Finanzen, das dem Verfahren beigetreten ist,
verteidigte die Kürzung. Arbeitnehmer könnten ihren Wohnort in der
Nähe ihres Arbeitsplatzes wählen. Wer stattdessen in großer Distanz
einen Wohnsitz nehme, tue dieses aus privaten Motiven. Daher dürfe
der Gesetzgeber den steuerlichen Abzug für Fahrten zum Arbeitsplatz
auch streichen. Die Härteregelungen für Fernpendler seien
ausreichend.

Die Kürzung der Pendlerpauschale ist verfassungswidrig, so das
Vorstandsmitglied des LHRD e.V. Herr Christian Munzel. Wo und warum
ein Arbeitnehmer seine Wohnung nimmt, sei unbeachtlich. Die Fahrten
zum Arbeitsplatz würden nur erfolgen, weil der Arbeitnehmer seine
steuerpflichtigen Einnahmen erzielen möchte. Wenn er nicht fahre,
dann verdiene er auch nichts. Berufliche Aufwendungen für Fahrten zum
Arbeitsplatz müssen die Steuerlast senken. Denn was man nicht hat,
darf nicht besteuert werden. Das sei verfassungsrechtlich geboten, so
Munzel weiter. Arbeitnehmer dürfen nicht einseitig belastet werden.

Der Bundesfinanzhof gab seine Entscheidung heute noch nicht
bekannt. Der LHRD e.V. ist überzeugt, dass die gegensätzlichen
Argumente von den obersten Finanzrichtern genau abgewogen werden.
Munzel: Wir sind zuversichtlich, dass die verfassungsrechtlichen
Bedenken überwiegen.

Originaltext: Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65486
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65486.rss2

Pressekontakt:
V.i.S.d.P. Christian Munzel, Vorstand des Lohn- und Einkommensteuer
Hilfe-Ring Deutschland e.V. , Alsfelder Str. 10, 64289 Darmstadt.

Der Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V., ist einer
der größten Lohnsteuerhilfevereine und betreut bundesweit ca. 180.000
Mitglieder. Internet: www.LHRD.de

Weitere Informationen erhalten Sie vom Vorstand Herrn Christian
Munzel, Mobil 0157/72532003 und vom Leiter Steuerwesen Herrn Rudolf
Gramlich, Mobil 0151/12142663.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

113452

weitere Artikel:
  • ARD-DeutschlandTREND 2008 - SPD legt in Sonntagsfrage zu - Merkel und Steinmeier weiter gleichauf - Achtung Sperrfrist 22.45 Uhr Köln (ots) - ARD-DeutschlandTREND Januar 2008 Sperrfrist für alle Ergebnisse: - für elektronische Medien heute, 22:45 Uhr - für Printmedien: Freitagsausgaben Verwendung nur mit Quellenangabe "ARD-DeutschlandTrend" SPD legt in Sonntagsfrage zu - Merkel und Steinmeier weiter gleichauf In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends legt die SPD bundesweit im Vergleich zum Vormonat um zwei Punkte zu und erreicht 30 Prozent der Stimmen. Die Union verliert einen Punkt und kommt nun auf 39 Prozent. FDP und Grüne erreichen mehr...

  • ARD-DeutschlandTREND 2008: Jugendkriminalität: Deutsche wollen härtere Strafen und bessere Vorbeugung - Achtung Sperrfrist 22.45 Uhr Köln (ots) - ARD-DeutschlandTREND Januar 2008 Sperrfrist für alle Ergebnisse: - für elektronische Medien heute, 22:45 Uhr - für Printmedien: Freitagsausgaben Verwendung nur mit Quellenangabe "ARD-DeutschlandTrend" Jugendkriminalität: Deutsche wollen härtere Strafen und bessere Vorbeugung - Unterstützung für schnellere Gerichtsverfahren, Sprachförderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen Ob die Deutschen die Forderung nach härteren Strafen für gewalttätige Jugendliche unterstützen, hängt von den Alternativen ab, vor die mehr...

  • ARD-DeutschlandTrend: Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Mehrheit der Deutschen hält Lohnforderungen für angemessen - Zustimmung für Mindestlöhne unverändert hoch Köln (ots) - ARD-DeutschlandTREND Januar 2008 Sperrfrist für alle Ergebnisse: - für elektronische Medien heute, 22:45 Uhr - für Printmedien: Freitagsausgaben Verwendung nur mit Quellenangabe "ARD-DeutschlandTrend" Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Mehrheit der Deutschen hält Lohnforderungen für angemessen Zustimmung für Mindestlöhne unverändert hoch Vor dem Hintergrund des Starts der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat eine Mehrheit der Deutschen im aktuellen ARD-DeutschlandTrend Verständnis für die Forderungen mehr...

  • Dött: Endlich auch in Deutschland unvoreingenommen die Chancen der Kernenergie diskutieren Berlin (ots) - Zur Entscheidung der britischen Regierung, den Bau von neuen Kernkraftwerken durch private Investoren zu unterstützen, erklärt die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB: Angesichts stetig steigender Energiepreise, die Bürger und Unternehmen zunehmend belasten, müssen alle Vorschläge für die Nutzung der unterschiedlichen Energieträger an ökologischer Effizienz, wirtschaftlicher Vertretbarkeit und sozialer Kompetenz gemessen werden. Die energetische Basis eines Landes ist mehr...

  • Klaus Ernst, Werner Dreibus: Der SPD die Leviten lesen Berlin (ots) - "Wir begrüßen das Vorhaben der IG Metall-Spitze, dem SPD-Präsidium die sozialpolitischen Leviten zu lesen", kommentieren Werner Dreibus und Klaus Ernst das am Montag in Frankfurt/Main stattfindende Treffen von SPD-Präsidium und geschäftsführendem Vorstand der IG Metall Das Treffen dürfe jedoch nicht zur Schützenhilfe für die SPD im Wahlkampf werden, so die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion DIE LINKE: "Die Vertretung gewerkschaftlicher Positionen gegenüber den Parteien ist eine wichtige Aufgabe der Gewerkschaften. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht