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WAZ: Sensation in New Hampshire - 1:1 für Hillary Clinton - Leitartikel von Markus Günther

Geschrieben am 09-01-2008

Essen (ots) - Die politischen Nachrufe lagen schon bereit. Hillary
Clinton war im Wortsinne schon abgeschrieben, als die ersten
Ergebnisse aus New Hampshire einliefen: Ein Comeback erster Klasse!
Plötzlich steht es 1:1, und das ist mehr als ein Unentschieden. Es
steht 1:1 für Hillary Clinton. Sie hat mit dem Ausgleichstreffer ihre
Favoritenrolle zurückerobert.

Das Wahlergebnis von Iowa vor einer Woche und der Sieg von Barack
Obama waren eine handfeste Überraschung. Aber das Wahlergebnis von
New Hampshire ist eine richtige Sensation. Alle
Meinungsforschungsinstitute hatten nur einen Sieger vorausgesagt:
Obama. Wie kam es zur sensationellen Wendung? Mindestens zum Teil
lautet die Antwort: Hillary Clinton wurde in ihrem politischen
Überlebenskampf vor allem von den weiblichen Wählern gerettet.
Frauen-Solidarität war durchaus im Spiel und ein Gefühl von "Das hat
sie nicht verdient!", nachdem sie in den letzten Tagen eine
verheerende Presse bekommen hatte.

Doch etwas anderes kam hinzu: Die Tränen, mit denen Hillary
Clinton am Vorabend der Wahl von New Hampshire kämpfte, zeigten sie
von einer ungewohnt menschlichen Seite und gaben ihrer Kampagne genau
das, was ihr immer fehlte: Wärme. Haben die Berater ihr gesagt, sie
solle mal auf die Tränendrüse drücken? Ausgeschlossen ist das nicht.

Doch ihr Sieg (und Obamas Niederlage) liegen am Ende doch auch
noch auf einer anderen Ebene. Zugespitzt gesagt: In Iowa hat sich
Amerika für den jungen Schwarzen begeistert, man wollte mutig sein,
Neues wagen, sich einem zwar unerfahrenen, aber idealistischen
Propheten anvertrauen. Doch nach Iowa ist Amerika über den eigenen
Wagemut erschrocken und ist schnell wieder zurückgekehrt zur
Favoritin des Partei-Establishments, zur alten Kämpferin, die keine
Revolution verspricht, aber einen solide vorbereiteten
Politikwechsel.

Für viele Demokraten ist die Entscheidung zwischen Barack Obama
und Hillary Clinton eine Entscheidung zwischen dem, was der Kopf
sagt, und dem, was das Herz will. Hillary Clinton überzeugt, Barack
Obama begeistert. "Wahlkämpfe macht man in Lyrik, aber regiert wird
in Prosa", hat Hillary Clinton mit Blick auf Obamas poetische
Wahlkampfreden gesagt und gehässig hinzugefügt: "Wir brauchen keinen
Schwätzer, sondern einen Macher." Doch inzwischen hat sie verstanden,
dass all ihre klugen Argumente nicht ausreichen. Wenn sie Präsidentin
werden will, muss sie auch die Herzen gewinnen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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