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LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Zulassungsverbot für Autos mit hohem Spritverbrauch

Geschrieben am 07-01-2008

Leipzig (ots) - Zeit ist Geld. Aber nicht nur deshalb drückt gern
mal der eine oder andere Autofahrer etwas stärker aufs Gaspedal.
Viele verbinden damit Lebensfreude und befriedigen ihre Sehnsucht
nach Mobilität und Freiheit. Dafür kann das Auto oftmals nicht groß
und PS-stark genug sein. Entsprechend hoch sind Benzinverbrauch und
CO2-Ausstoß sowie die Belastung der Umwelt. Mit einem rigorosen
Schnitt soll dem nun der Boden entzogen werden. Nach dem Motto "Wer
nicht hören will, muss fühlen" fordern der Naturschutzbund und die
Deutsche Umwelthilfe, die Zulassung von Autos mit hohem
Kraftstoffverbrauch ab 2015 in der EU zu verbieten.
Der Vorschlag ist absurd. Er wäre ein scharfer Eingriff in
Marktmechanismen. Mit ihm würden einseitig Hersteller großer
Fahrzeuge bestraft - allen voran deutsche Firmen wie Daimler, BMW und
Porsche. Italienische, französische und japanische Rivalen, die vor
allem Kleinwagen montieren, hätten hingegen bessere Karten. Abgesehen
davon, würde mit einem derartigen Einschnitt eine Verminderung des
CO2-Ausstoßes insgesamt in Deutschland oder gar Europa längst nicht
gesichert. Was, wenn immer häufiger unnütze Fahrten kleiner Karossen
den erhofften Einspareffekt wieder zunichte machen? Was, wenn es noch
öfter Staus auf Autobahnen gibt? Sie verursachen bereits jetzt in
Deutschland einen zusätzlichen Benzinverbrauch von 288 Millionen
Liter pro Jahr. Das macht 714000 Extra-Tonnen Kohlendioxid aus.
320000 Stunden stecken jährlich bundesweit Verkehrsteilnehmer fest.
Daran änderte auch ein Verbot von Super-Schlitten nichts.
Solche populistischen Einzelvorstöße taugen kaum dazu, auf Dauer die
Klimaschädigungen zu reduzieren. Um die Gesamtbilanz zu verbesseren,
tut ein ganzes Bündel an Schritten Not. Die EU-Pläne zur Reduzierung
der CO2-Abgaben von Neuwagen gehen in die richtige Richtung. Danach
müssen alle Anbieter ab 2012 den Kohlendioxid-Ausstoß auf
durchschnittlich höchstens 120 Gramm je Kilometer begrenzen. Sonst
drohen Strafzahlungen, die pro Gramm mehr bis 2015 auf 95 Euro
steigen sollen. Sinnvoll wäre auch ein von Experten favorisierter
CO2-Emissionshandel für die Autoindustrie. Jeder Hersteller müsste
dann für seine gesamte Neuwagenflotte entsprechend Zertifikate
kaufen. Wobei eine Börse nur so viele davon anbietet, dass in der
Summe pro Neufahrzeug durchschnittlich die 120 Gramm bereitgestellt
werden. Wer für seine Produktionsmenge und -palette mehr benötigt,
muss zukaufen, wer weniger braucht, kann verkaufen und zusätzlich
verdienen. Das schafft handfeste Anreize für die Firmen, möglichst
spritsparende Automobile auf den Markt zu bringen. Nicht zuletzt kann
mit Steuerbegünstigungen für die "Sauberen" der Autokauf gelenkt und
das eine oder andere Gramm Verschmutzung verhindert werden.
Schließlich sind mit moderner Verkehrsleittechnik noch flüssigere
Fahrzeug-Ströme zu schaffen, die Stillstand auf den Straßen
verringern. Auch das hilft, die Freude am Autofahren zu fördern.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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