(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Benazir Bhutto in Pakistan ermordet Ein schreckliches Fanal

Geschrieben am 27-12-2007

Cottbus (ots) - Der Tod von Benazir Bhutto ist zunächst eine
Tragödie für Pakistan selbst. Die Frau verkörperte alles an Hoffnung
auf einen modernen islamischen Staat. Mit ihr erlischt das
Gegengewicht zu den von Militärs und Geheimdiensten gebildeten
Machtkartell, das einst ihren Vater aufhängen ließ und das das
160-Millionen-Volk diktatorisch regiert. Seit gestern ist eine
Befriedung des von Gewalt zerrissenen Landes viel schwerer
vorstellbar. So gesellt sich zu der Trauer um eine mutige Frau und
die, die mit ihr getötet wurden, die Angst ob der weiteren Bedrohung,
der in Pakistan ein jeder ausgesetzt ist, der sich den fundamentalen
Ansprüchen der Islamisten widersetzt. Präsident Musharraf mag
persönlich nicht in den Mord verwickelt sein. Aber die Anhänger von
Benazir Bhutto machen ihn nicht ohne Grund für das Verbrechen
verantwortlich. Pakistan steht vor schweren, blutigen
Auseinandersetzungen.
Dies alles wird Konsequenzen auch außerhalb der Landesgrenzen haben.
Bhutto war als liberales Aushängeschild vorgesehen in der so
fragwürdigen Allianz der US-Regierung mit dem Diktator Musharraf, der
zunächst unentbehrlich schien, tatsächlich aber keinen Erfolg hatte
im gemeinsamen Kampf gegen radikale Muslim-Gruppen. Pakistan wird von
einem Verbündeten zu einem Risikofaktor. Im Nachbarland Afghanistan
sind die Soldaten der Bundeswehr eingebunden in eine Strategie, deren
Scheitern immer klarer erkennbar wird. Der Tod Benazir Bhuttos ist
ein Fanal auch für eine Politik, die den unbequemen Fragen ausweicht.
Wer die Auseinandersetzung mit den religiös motivierten Mordbanden
gewinnen will, braucht verlässliche Verbündete. Musharraf zählt dazu
genauso wenig wie das Königshaus in Saudi-Arabien. Für sie aber gibt
es Unterstützung, Waffen und Berater. Für Bhutto gab es
Lippenbekenntnisse.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

112008

weitere Artikel:
  • LVZ: Tickende Zeitbombe Leipzig (ots) - Von Kostas Kipuros Spitzenpolitiker Pakistans sind nur selten auf friedliche Weise aus dem Amt geschieden. Putsch, Exil oder Mord waren seit der Staatsgründung von 1947 die geläufigsten Methoden, um sich politischer Gegner zu entledigen. 1977 rief Zia ul-Haq das Kriegsrecht aus, zwei Jahre später ließ der General den gestürzten Regierungschef Ali Khan Bhutto hängen, 1999 putschte General Pervez Musharraf gegen die gewählte Regierung Nawaz Sharif und installierte das bereits vierte Militärregime Pakistans. Auch die Ermordung mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Anhaltende Debatte über Mindestlöhne Der Ruf der Arbeitgeber Cottbus (ots) - Der Mindestlohn könnte das politische Schlüsselthema 2008 werden. Wenn nun auch einzelne Arbeitgeberverbände lautstark nach branchenspezifischen Lohnuntergrenzen rufen, dann sollte das der Union zu denken geben. Schließlich begreift man sich dort gern als Anwalt von Unternehmer-Interessen. Die neue Facette in der Debatte zeigt, dass der Mindestlohn keine populistische Eingebung von SPD und Gewerkschaften ist. Auch Betriebseigentümer setzen auf einen Handlungsrahmen im wirtschaftlichen Wettbewerb, der nicht die niedrigsten mehr...

  • Rheinische Post: Pakistan am Rand des Abgrunds Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Der Mord an der pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto rückt den Atomstaat an den Rand eines Bürgerkrieges. Wenn es nicht rasch gelingt, die führenden Parteien angesichts drohender Instabilität und Chaos zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen Extremismus und Terror zu bringen, steht es schlecht um Pakistan. Die Vergangenheit wird schon zu lange geprägt von den gewalttätigen Auseinandersetzungen mit radikalen Islamisten, die gegen jede Öffnung des Staates sind, die keine Verweltlichung mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Bhutto: Stuttgart (ots) - Das Attentat in Rawalpindi muss auch die internationale Gemeinschaft aufschrecken. Pakistan ist eine Atommacht und liegt geostrategisch an höchst sensibler Stelle. Es hat eine lange Grenze zu Afghanistan und trägt von daher erheblich Mitverantwortung für Ordnung und Stabilität in der ganzen Region. Es wächst die Sorge, dass Pakistan dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen ist. Benazir Bhutto kann nicht mehr beweisen, dass sie ihr Land in eine bessere Zukunft hätte führen können. Dabei wäre Pakistan nach den dunklen Musharraf-Jahren mehr...

  • SoVD: Persönliches Budget fördert Selbstbestimmungsrecht Behinderter Berlin (ots) - SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt: Ab dem 1. Januar 2008 gibt es für Menschen mit Behinderungen einen Rechtsanspruch auf das Persönliche Budget. Mit dem Persönlichen Budget können behinderte Menschen die benötigten Hilfen selbst organisieren und selbst entscheiden, wen sie damit beauftragen. Behinderte Menschen werden damit Arbeitgeber statt Leistungsempfänger. Das Persönliche Budget bietet die Chance, ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Im Rahmen des Persönlichen Budgets können Leistungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht