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"Kyoto 2" kommt - Bali-Beschluss aber unzureichend

Geschrieben am 15-12-2007

Nusa Dua/ Berlin: (ots) - Anlässlich des Endes der
Weltklimakonferenz auf Bali erklärt Gerhard Timm, Geschäftsführer des
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

"Das Ergebnis der Weltklimakonferenz ist enttäuschend. Der
Kompromiss der Abschlusserklärung reicht nicht gegen die großen
Bedrohungen durch den Klimawandel. Die angeführte Spannweite der
CO2-Reduktionen von 25 bis 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 ist nur
akzeptabel, wenn die Industriestaaten die obere Grenze anpeilen. Die
Bundesregierung darf deshalb ihre Vorreiterrolle auf keinen Fall
aufgeben und muss ungeachtet des Ergebnisses ihre Emissionen um 40
Prozent reduzieren." Je früher drastische Reduktionen eingeleitet
würden, desto höher sei die Chance, dass der Temperaturanstieg auf
unter 2 Grad begrenzt werden könnte.

Timm kritisierte, dass die Delegationen der Vereinigten Staaten
und Japans jede Gelegenheit genutzt hätten, die Verhandlungen ins
Stocken zu bringen. Kanada und Russland seien dabei willige
Erfüllungsgehilfen gewesen. Die konstruktiven Vorschläge der
Entwicklungsländer hätten daher kaum eine Chance gehabt.

Dass es dennoch zu einem Kompromiss gekommen sei, liege nur am
Verhandlungswillen der Entwicklungsländer sowie der Vermittlerrolle
Deutschlands und der EU. So gelang es, die USA komplett zu isolieren
und zum Einlenken zu bewegen. "Auf diese neue Koalition sollten
Deutschland und die EU bei den kommenden Verhandlungen setzen", so
Timm.

Positiv bewerte der BUND den Beschluss einen Fonds einzurichten,
der die Entwicklungsländer bei Anpassungen an den Klimawandel
unterstützen soll. Im neuen Kyoto-Abkommen sollen zudem das Problem
der Entwaldung sowie der Transfer von Technologien zwischen
Industrie- und Entwicklungsländern geregelt werden. Von zentraler
Bedeutung sei auch, dass sich die internationale Staatengemeinschaft
auf das Jahr 2009 als Enddatum für die Verhandlungen über ein
Kyoto-Nachfolgeabkommen geeinigt habe.

"Die Minister haben sich auf einen Fahrplan geeinigt und auch
einige Richtungsangaben eingebaut. Dies führt jedoch nicht weit
genug. Die Verhandlungen der kommenden zwei Jahre müssen an
Geschwindigkeit und Substanz zunehmen. Sonst werden wir 2009 kein
Ergebnis haben, mit dem man den Klimawandel ernsthaft in den Griff
bekommen kann. Schon heute leiden Millionen Menschen unter den Folgen
des Klimawandels. Die Minister sollten sich bei jedem
Verhandlungsschritt bewusst sein, dass sie mit dem Leben dieser
Menschen spielen."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Auf Bali: Gerhard Timm, BUND-Geschäftsführer,
Mobil: 0170-4042897 (vor Ort: 0062-813-38969966) oder
Antje von Broock, BUND-Expertin für internationale Umweltpolitik,
Tel. 0173-6071601 (vor Ort: 0062-813-38968865) bzw.
BUND-Pressestelle, Katrin Riegger ,
Tel. 030-27586-464/489, Mobil: 0179-7431224, Fax: -449, E-Mail:
presse@bund.net, www.bund.net


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