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Klimagipfel endet mit Kompromiss -WWF vermisst Substanz

Geschrieben am 15-12-2007

Nusa Dua, Berlin (ots) - Heute ging der UN-Klimagipfel in Nusa Dua
auf der indonesischen Insel Bali mit einem Kompromiss zu Ende. Die
Delegierten aus über 190 Ländern haben sich darauf geeinigt,
offiziell über ein Anschlussabkommen für das Kyoto-Protokoll zu
verhandeln. Bis 2009 soll ein Abkommen für die Zeit nach 2012 stehen.
"Der Gipfel hat gezeigt, dass die Kluft zwischen Wissen und
tatsächlichem Handeln in der Klimapolitik noch immer groß ist",
kommentiert Regine Günther Leiterin des Bereichs Klimaschutz und
Energiepolitik beim WWF Deutschland. "Die internationale
Staatengemeinschaft hatte bis zur letzten Minute die USA als Klotz am
Bein, deshalb ist man leider nicht weitergekommen."

Positiv ist für den WWF, dass man sich mit 2009 auf ein konkretes
Datum geeinigt habe, bis wann das neue Klimaschutzabkommen stehen
müsse. Dadurch steige der politische Druck, die Verhandlungen in den
kommenden zwei Jahren zu einem Ende zu führen. Mit dem Mandat von
Bali stehe ein politischer Rahmen, der die Richtung vorgebe. Dies sei
ein Bekenntnis der internationalen Staatengemeinschaft, dass der
Klimawandel nur gemeinsam zu bewältigen sei.

Enttäuschend sei hingegen, dass man sich nicht auf konkrete
Reduktionsverpflichtungen für die Industrie-länder festgelegt habe.
Dies sei wieder einmal am Widerstand der USA gescheitert. Auch bei
der Frage, ob die die Treibhausgasemissionen, wie vom Weltklimarat
(IPCC) empfohlen, spätestens ab 2015 weltweit drastisch sinken
müssen, spielten die USA, gestützt von Russland, Japan und Kanada
eine destruktive Rolle. "Die USA haben alle Anstrengungen
unternommen, das Balimandat zu verwässern. Immerhin gibt das Mandat
dem nächsten Präsidenten der USA die Möglichkeit, einen
wirkungsvollen Beitrag im globalen Kampf gegen den Klimawandel zu
leisten", kommentiert Günther. Deutschland habe auf dem Gipfel eine
sehr positive Rolle gespielt, erkennt der WWF an.

Positiv sei zudem, dass die Regierungen anerkannt haben, dass 20
Prozent der Emissionen aus Entwaldung (Reducing Emissions from
Deforestation and Degradation, REDD) stamme und diese Problematik im
Balimandat ausdrücklich adressiert wird. In den nächsten zwei Jahren
wird es laut WWF darauf ankommen, dass sich die Industrie-länder auf
ambitionierte Emissionsreduktionen verpflichten und Finanzmechanismen
für Technologietransfer und Anpassungsmaßnahmen etablieren. In den
Verhandlungen in den kommenden zwei Jahren müssen die Lücken
geschlossen werden, die in Bali offen blieben.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers
Telefon: 030 / 30 87 42 12
E-Mail: ehlers@wwf.de


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