(Registrieren)

WAZ: US-Studie belegt Auswirkungen von PFT auf das Blutbild von Menschen

Geschrieben am 08-11-2007

Essen (ots) - Wissenschaftler haben erstmals Hinweise darauf
gefunden, dass die Industriechemikalie PFT die Entwicklung
ungeborener Kinder beeinflussen kann. In einer Studie der
US-Umweltbehörden "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC)
stellten Forscher fest, dass Kinder, die durch das Blut der
Nabelschnur mit PFT belastet wurden, bei der Geburt ein geringeres
Gewicht aufwiesen als Kinder unbelasteter Mütter.
Die Ergebnisse der US-Forscher könnten die Diskussion um Grenzwerte
für PFT neu anheizen. In Nordrhein-Westfalen ist das aus der Ruhr
gewonnene Trinkwasser seit der illegalen Entsorgung eines
PFT-verseuchten Düngers vor eineinhalb Jahren teilweise mit der
Chemikalie belastet.
"Die Hinweise sind schwach, aber sie sind statistisch relevant",
heißt es in der US-Studie, die vor wenigen Tagen in der
Fachzeitschrift "Environmental Health Perspectives" veröffentlicht
wurde. Die Autoren der Studie bitten ausdrücklich um eine vorsichtige
Interpretation der Forschungsergebnisse. Untersucht wurden 300
Neugeborene in Baltimore, Maryland.
"Das ist das erste Mal, dass diese Wirkung auf Menschen beschrieben
wird", sagt Prof. Michael Wilhelm, leitender Umweltmediziner der
Ruhruni Bochum und einer der führenden PFT-Experten in Deutschland,
im Gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (WAZ), Freitag-Ausgabe. Bislang waren gesundheitliche Folgen
von PFT nur in Tierversuchen nachgewiesen worden. Er warnte vor
Panikmache, da die beschriebenen Effekte schwach seien. "Für eine
Risikoabschätzung ist es zu früh, aber wir müssen die Beobachtungen
der US-Forscher sehr aufmerksam verfolgen." Wilhelm wies darauf hin,
dass Menschen in den USA zwei- bis dreimal höher mit PFT belastet
seien als Deutsche.
Perfluorierte Tenside (abgekürzt PFT) sind seit über 50 Jahren ein
Grundstoff der Industrie. Mit ihnen werden zum Beispiel
Verpackungsmaterialien oder Textilien wasserabweisend gemacht. Der
Stoff ist mittlerweile weltweit in der Natur und im Menschen
nachweisbar. Weltweit gibt es nur zwei Studien an Menschen, eine
davon leitet Wilhelm selbst: Im sauerländischen Arnsberg, das vom
PFT-Problem besonders betroffen ist, wird derzeit das Blut von 350
Bürgern untersucht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

103210

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zu Siemens Ulm (ots) - Bei Siemens wird das Unterste nach oben gekehrt. Erst heute weiß man, wie dreckig es unter dem Teppich des Münchner Elektronikkonzerns war - wenn man überhaupt schon alles weiß. Da scheint in den mehr als 150 Jahren der Firmengeschichte zuvor nie jemand gekehrt, geschweige denn gründlich sauber gemacht zu haben. Dafür wird die Reinigungsaktion der Fahnder, Staatsanwälte und Börsenaufsichtsbehörden jetzt umso teurer. Siemens selbst beziffert den materiellen Schaden auf 1,3 Milliarden Euro; hinzu kommen interne Aufwendungen von mehr...

  • WAZ: Merkel reist heute zu Bush: Maximale Medienwirkung - Leitartikel von Markus Günther Essen (ots) - Für ausländische Staatsgäste gibt es in Washington ein ausgeklügeltes Protokoll, das zwischen diplomatischem Minimalismus und der freundschaftlichen Behandlung erster Klasse viele feine Abstufungen erlaubt. Wer wird vom Präsidenten selbst empfangen? Wie lange und wo? Trifft man sich im Oval Office, in der Privatwohnung im Weißen Haus, auf dem Wochenendsitz in Camp David? Angela Merkel wird an diesem Wochenende von Bush in den Club politischer Intimfreunde aufgenommen: Sie darf ihn auf der Ranch in Texas besuchen. Beneiden mehr...

  • WAZ: In Ruhe analysieren - Kommentar von Jürgen Polzin Essen (ots) - Dass die Chemikalie PFT auf den menschlichen Organismus wirken kann, war ein Nachweis, der bislang nicht erbracht werden konnte. Eine US-Studie scheint diese Lücke zu schließen. Was heißt das für die Menschen entlang der Ruhr? Die Hinweise sind schwach, die vermuteten Wirkungen gering. Die US-Studie ändert damit nichts an der geltenden Aussage, dass der Genuss von Trinkwasser keine gesundheitliche Gefährdung darstellt - wenn sich die Belastung mit PFT in Grenzen hält. Wasserwerke und Aufsichtsbehörden versichern, dass mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Ein falscher Schluss (zum Anti-Terror-Kampf) Mainz (ots) - Es ist ein reichlich einfacher Pazifismus, den Grüne und Linke in der Debatte zum Bundeswehreinsatz im weltweiten Antiterror-Kampf im Plenum des Bundestags zum Ausdruck brachten. Vordergründig klingt die Kritik an der US-geführten "Operation Enduring Freedom³ (OEF) plausibel und menschenfreundlich. Tatsächlich wäre es jedoch eine Katastrophe, würde sich die Entscheidung des Bundestags über ein weiteres Engagement in Afghanistan daran orientieren, wenn in der nächsten Woche über eine Fortsetzung der deutschen Militär-Mission mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Siemens-Schmiergeldskandal: Bielefeld (ots) - Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Gestern wurde erstmals das ganze Ausmaß des größten deutschen Korruptionsskandals bekannt. Die fast unvorstellbare Summe von 1300 Millionen Euro hat Siemens - meist unter dem Deckmantel von Beraterverträgen - einzig und allein ausgegeben, um vor allem im Ausland an Aufträge zu kommen. Die internen Ermittler haben ganze Arbeit geleistet. Das zeigt, dass dem neuen Siemens-Chef Peter Löscher an einer völligen Aufklärung der Affäre gelegen ist. Es wurde Zeit, dass jemand mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht