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Südwest Presse: Kommentar zur Geiselbefreiung

Geschrieben am 02-05-2006

Ulm (ots) - Was immer die beiden deutschen Geiseln an ihrer
eigenen Sicherheit vernachlässigt haben - es spielt jetzt keine Rolle
mehr. Sie sind frei, nach 14 Wochen entbehrungsreicher Haft in den
Händen womöglich mehrerer Entführerbanden im Irak. Was zu ihrer
Freilassung letztendlich beigetragen hat, ob Lösegeld gezahlt wurde
oder ein politischer Zufall mitgespielt hat - wir werden es wohl nie
erfahren. Denn es gehört zu den eisernen Regeln des
Krisenmanagements, Lösegeldzahlungen nie zuzugeben. Dies würde
potenzielle Entführer nur anreizen, sich Geld aus den reichen
Industriestaaten zu beschaffen.
Allerdings sollte die deutsche Industrie auch Lehren aus dieser
Entführung ziehen. Ein Sicherheitstraining von im Irak erfahrenen
Leuten gehört gewiss dazu. René Bräunlich und Thomas Nitzschke waren
zwar Gegner des Irak-Kriegs und wollten dem Land beim Wiederaufbau
helfen. Aber das hat die Welt erst erfahren, nachdem sie entführt
worden waren. Und sie haben den Fehler begangen, in einer irakischen
Kaserne zu übernachten und drei Tage lang den gleichen und
einfachsten Weg zur Arbeit zu wählen. Das hat den Entführern ihr
Geschäft erleichtert.
Gewiss, auch das beste Sicherheitstraining wird nie verhindern
können, dass die deutsche Wiederaufbauhilfe unter solchen
Zwischenfällen leidet. Man kann das Risiko nie ausschließen, aber
vermindern lässt es sich schon.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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