(Registrieren)

Kommentar: Die Privatversicherung muss bleiben

Geschrieben am 17-02-2020

Düsseldorf (ots) - Es gibt durchaus Gründe, sich gegen die private
Krankenversicherung zu entscheiden: Wer bereits krank ist, übersteht die
Risikoprüfung nicht oder muss mit hohen Beiträgen leben. Wer Kinder hat, ist bei
der kostenlosen Familienmitversicherung der Krankenkassen meist besser
aufgehoben. Und wer wenig Einkommen im Alter hat, droht von den oft saftigen
Beitragserhöhungen überfordert zu werden. Mal abgesehen davon, dass manche Ärzte
Privatpatienten auch gerne überflüssige Untersuchungen angedeihen lassen, nur
weil die Privatversicherung zahlt. Doch all das sind keine Gründe, die private
Versicherung abzuschaffen und in einer Bürgerversicherung für alle aufgehen zu
lassen, wie es Grüne und SPD seit Jahren fordern. Nun scheint die
Bertelsmann-Stiftung diese Position zu stärken: Danach würden alle
Kassenpatienten 145 Euro im Jahr sparen, wenn endlich auch Beamte,
Selbstständige und Gutverdiener Zwangsmitglieder würden. Doch die Studie ist
eine Luftnummer. Müsste die gesetzliche Krankenversicherung die Honorarverluste
für die Ärzte ausgleichen, würde die Ersparnis zusammenschnurren. Ein abrupter
Systemwechsel wäre mit der Verfassung nicht zu vereinbaren und deshalb politisch
kaum durchsetzbar. Und auch ökonomisch wäre mit einer Einheitsversicherung wenig
gewonnen. Wenn in 20 Jahren bei den umlagefinanzierten Krankenkassen immer
weniger Beitragszahler für immer mehr alte Menschen aufkommen müssen, wird man
froh sein, mit der kapitalgedeckten Privatversicherung eine zweite Säule zu
haben. Gerechter würde es durch die Bürgerversicherung auch nicht: In Ländern,
wo Menschen sich nicht privat absichern können, stehen privatärztliche
Leistungen nur den wirklich Reichen offen. Und das ist deutlich unfairer als das
bisherige System.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4522936
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

721695

weitere Artikel:
  • Kommentar zur Aushebung der rechten Terrorzelle Stuttgart (ots) - Dass den Sicherheitsbehörden ein Schlag gegen Neonazis gelungen ist, die Blaupausen für einen Bürgerkrieg in Deutschland zeichneten, ist wichtig. Was bei der Verteilung der Lorbeeren untergeht: Die Ermittlungen, die zum Erfolg führten, wurden durch das baden-württembergische Landeskriminalamt eingeleitet und deutschlandweit durch die Südwest-Kriminalen in einer Sonderkommission koordiniert - eigentlich eine Aufgabe des Bundeskriminalamtes. Den Erfolg der baden-württembergischen Ermittler herauszustellen ist wichtig, mehr...

  • 200 Seiten für mehr Kinderschutz / Kommentar von Franz Schmider Freiburg (ots) - (...) Zwei Aufgabenfelder werden erkennbar: Zum einen müssen die Akteure in Verwaltung, Schulen, Polizei und Justiz zu einem neuen Verständnis dessen kommen, was Verantwortung bedeutet. Kernaufgaben staatlichen Handelns ist der Schutz jener, die schutzlos sind. Das bedeutet, nicht primär für die eigene Dienststelle zu denken. Zugleich ist der Gesetzgeber in der Pflicht, anhand der Liste die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, dass diese Arbeit erledigt werden kann. Der Bericht ist für keine Schublade verfasst, er gehört mehr...

  • Wolfgang Bosbach erhebt schwere Vorwürfe: "Werner Hansch hat mich reingelegt" Am Dienstag beschäftigt sich die "Regierungskommission für mehr Sicherheit in NRW" mit dem Fall. Köln (ots) - Köln. Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach erhebt schwere Vorwürfe gegen den früheren Hörfunk-Moderator Werner Hansch. Der habe sich von ihm 5000 Euro geliehen, um Kosten für einen Unfall zu begleichen, den Hansch aber frei erfunden haben soll. "Ich habe Werner Hansch für eine ehrliche Haut gehalten. Für einen Typen aus dem Ruhrgebiet, auf dessen Wort man zählen kann. Da habe ich mich schwer getäuscht", sagte Bosbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagausgabe). Hansch habe ihm im Mai 2018 "unter Tränen" berichtet, mehr...

  • Nichts ist unter Dach und Fach / Kommentar von Isabell Jürgens zur Stadtplanung Berlin (ots) - Kurzform: Am Montag haben sich alle beteiligten Fachabteilungen auf Senats- und Bezirksebene zusammengesetzt, um endlich Strukturen zu verabreden, damit gemeinschaftliche Leuchtturmvorhaben in Berlin zur Regel werden können. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) soll seine Bereitschaft signalisiert haben, die haushalterischen Steine aus dem Weg zu räumen. Er sollte sein Versprechen halten, damit sich große und kleine Kinder - und vielleicht auch noch Senioren - unter einem Dach begegnen können. Der vollständige Kommentar: mehr...

  • Die rechte Eskalation / Leitartikel von Christian Unger zu rechtsextremer Terrorgruppe Berlin (ots) - Kurzform: Jahrelang ignorierte die Politik den Ernst der Lage. Heute kann man dem Staat, der Regierung und den Sicherheitsbehörden keine Untätigkeit mehr vorwerfen. Im Gegenteil: Polizei und Geheimdienste rüsten im Bereich "rechts" auf. Die Bundesregierung von Union und SPD macht mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz Druck auf Facebook und Co. - um dem Hass Herr zu werden. Der Weg ist der richtige: Razzien und Festnahmen zermürben die Szene. Gesetze gegen Hass schwächen die Hetzer. Am Ende ist der Staat nur so stark wie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht