(Registrieren)

Grüner Deal: EU muss neue Finanzierungsmöglichkeiten auftun und Klimaneutralität vor Ort fördern / Staatssekretär Mark Speich: Alle Kohleregionen sollten Unternehmensinvestitionen fördern können (FOTO

Geschrieben am 15-01-2020

Brüssel (ots) - Die Europäische Kommission ist in ihrem Vorschlag für einen
Fonds für einen gerechten Übergang (JTF) und den dazugehörigen Mechanismus den
Forderungen der Städte und Regionen der EU nach ortsbezogenen Instrumenten zur
Unterstützung der Umstellung auf Klimaneutralität nachgekommen. Die Kommunal-
und Regionalpolitiker der EU warnen jedoch davor, Kohäsionsmittel aus den
Regionalentwicklungsfonds abzuzweigen und den neuen Fonds zentral zu verwalten.
Für Deutschland wären EUR 877 Million aus dem EUR 7,5 Milliarden schweren JTF zu
erwarten.

"Ein klimaneutrales Europa bis 2050 ist zu einer unverrückbaren Notwendigkeit
geworden. Dazu ist ein grundlegender Strukturwandel erforderlich, in jeder
Region, in jeder Stadt. Die Mitgliedstaaten müssen jetzt Solidarität und
Großzügigkeit zeigen und zusätzliche Mittel bereitstellen, die partnerschaftlich
von allen Regierungs- und Verwaltungsebenen zusammen verwaltet werden können",
unterstrich AdR-Präsident Karl-Heinz Lambertz. "Deshalb ist es außerordentlich
wichtig, dass die Europäische Kommission den Fonds im Rahmen der
EU-Kohäsionspolitik angesiedelt und die Verbindung zu den bestehenden
EU-Strukturfonds sichergestellt hat. Es muss jedoch für eine kohärente
Fondsverwaltung gesorgt werden, die nicht zentral nach Brüssel oder in die
Hauptstädte verlagert werden darf."

Vojko Obersnel (SPE/HR), Bürgermeister von Rijeka und AdR-Berichterstatter zum
Mechanismus für einen gerechten Übergang, erklärte zu den Auswirkungen auf den
Haushalt: "Die Kommission fordert, die 7,5 Mrd. EUR für den Fonds für einen
gerechten Übergang zusätzlich bereitzustellen und nicht etwa von bestehenden
kohäsionspolitischen Instrumenten abzuzweigen. Es besteht die ernste Gefahr,
dass die vom finnischen Ratsvorsitz vorgeschlagenen weitergehenden Kürzungen der
Kohäsionsmittel letztlich angenommen werden, um den Finanzierungsbedarf der
neuen Initiative abzudecken. Wir werden uns an der Seite des Europäischen
Parlaments und aller Betroffenen gegen eine solche Lösung wehren."

Auch die in dem Vorschlag für einen Investitionsplan für ein nachhaltiges Europa
und einen Fonds für einen gerechten Übergang angesprochene Überarbeitung der
geltenden Beihilfevorschriften stimmt mit dem kürzlich verabschiedeten
Standpunkt des AdR zum gerechten Übergang überein. Gleichzeitig wird damit zum
ersten Mal die althergebrachte Forderung des AdR konkret berücksichtigt, dass
Ausnahmeregelungen, die für von der Kommission direkt verwaltete Mittel gelten
(bspw. im Forschungsrahmenprogramm Horizont), auch auf die Kohäsionspolitik
anzuwenden sind.

"Wir begrüßen, dass die Kommission eine flexiblere Handhabung der Beihilferegeln
für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen vorschlägt und damit Empfehlungen
des AdR nachkommt", erklärte Mark Speich (EVP/DE), Staatssekretär für Bundes-
und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen.
"Nun müssen wir sehen, wie sich diese Flexibilität am besten praktisch umsetzen
lässt. Die künftigen Vorschriften über staatliche Beihilfen sollten auch die
Förderung von Unternehmensinvestitionen ermöglichen, um drohende
Arbeitsplatzverluste einzudämmen. Allen vom Kohleausstieg betroffenen Regionen
muss dieses Recht gewährt werden."

Der Europäische Ausschuss der Regionen wird seine Stellungnahme zum Fonds für
einen gerechten Übergang voraussichtlich im März verabschieden.

Pressekontakt:

Carmen Schmidle
Tel. +32 (0)2 282 2366
Mobil +32 (0)494 735787
carmen.schmidle@cor.europa.eu

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/133076/4492735
OTS: Europäischer Ausschuss der Regionen

Original-Content von: Europäischer Ausschuss der Regionen, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

717635

weitere Artikel:
  • Piratenabgeordneter Patrick Breyer zum Neustart Europas mit echter Bürgerbeteiligung Berlin/Straßburg (ots) - Im Europaparlament debattierten die Abgeordneten heute Vormittag über die geplante "Konferenz über die Zukunft Europas". Die Konferenz, in der es darum gehen soll, Europas Bürgerinnen und Büger stärker in die Gestaltung der Zukunft der EU einzubinden, soll in diesem Jahr starten und zwei Jahre dauern. "Ausgerechnet von Vertretern der EU-Institutionen zu erwarten, sich quasi selbst zu reformieren, ist wie die Frösche zu fragen, wie man einen Sumpf austrocknet", erklärte der Europaabgeordnete Dr. Patrick Breyer mehr...

  • Reform der Organspende: ASB für Widerspruchslösung Berlin (ots) - Morgen entscheidet der Bundestag über die Gesetzentwürfe zur Neureglung der Organspende. Zur Abstimmung stehen der Gesetzentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei Organspenden und der Gesetzentwurf zur doppelten Widerspruchslösung. "Als eine der größten deutschen Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen, die von über 1,3 Millionen Menschen mit ihrer Mitgliedschaft unterstützt wird, setzt sich der ASB seit 130 Jahren für die Rettung von Leben ein. Angesichts der vielen schwer kranken Menschen, deren letzte Rettung mehr...

  • PIRATEN: WhatsApp-Mängelmelder verstößt gegen Datenschutz Saarbrücken (ots) - Seit Januar 2019 können Bürger in Wadgassen der Gemeinde Mängel und Verstöße wie beispielsweise eine defekte Straßenlaterne, die illegale Müllablage im Wald oder einen Falschparker per WhatsApp melden. Im vergangenen Jahr sei die WhatsApp-Meldemöglichkeit nach Auskunft von Bürgermeister Sebastian Greiber ca. 1.000 Mal genutzt worden. Personenbezogene Daten würden hierbei nicht übermittelt. Seit Januar können Bürgeranliegen auch in der Gemeinde Ensdorf per WhatsApp als Bild- oder Textnachricht übermittelt werden, wie mehr...

  • Medizinprodukte-Gesetz: AOK sieht Nachbesserungsbedarf bei Patientenrechten Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Anhörung zum Medizinprodukte-EU-Anpassungsgesetz (MPEUAnpG) erklärt Martin Litsch, der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes: "Wir begrüßen es, dass mit dem Gesetz die Rolle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) deutlich erweitert und gestärkt wird. Wenn Schäden durch fehlerhafte Medizinprodukte auftreten, kann das BfArM künftig als zentrale Stelle Maßnahmen anordnen und deren Umsetzung kontrollieren. Dies dient dem Schutz der Patienten und ist ein echter Fortschritt. mehr...

  • "Klebriger Protest" - Imker verschütten Honig am Agrarministerium und fordern konsequenten Insektenschutz (FOTO) Berlin (ots) - Wenige Tage vor der "Wir haben es satt!"-Großdemonstration hat ein Brandenburger Imkerpaar heute Vormittag über einhundert Eimer mit Honig vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin abgeladen. Die insgesamt rund vier Tonnen Honig von Sebastian und Camille Seusing sind ein Fall für den Müll. Wegen zu hoher Belastung mit Glyphosat - es wurde eine bis zu 152-fache Überschreitung des erlaubten Grenzwerts gemessen - darf der Honig nicht verkauft werden. Der Gegenwert des Schadens beträgt rund 60.000 Euro. Die eigentlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht