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"Klebriger Protest" - Imker verschütten Honig am Agrarministerium und fordern konsequenten Insektenschutz (FOTO)

Geschrieben am 15-01-2020

Berlin (ots) - Wenige Tage vor der "Wir haben es satt!"-Großdemonstration hat
ein Brandenburger Imkerpaar heute Vormittag über einhundert Eimer mit Honig vor
dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin abgeladen. Die insgesamt rund
vier Tonnen Honig von Sebastian und Camille Seusing sind ein Fall für den Müll.
Wegen zu hoher Belastung mit Glyphosat - es wurde eine bis zu 152-fache
Überschreitung des erlaubten Grenzwerts gemessen - darf der Honig nicht verkauft
werden. Der Gegenwert des Schadens beträgt rund 60.000 Euro. Die eigentlich
erfolgreiche Imkerei steht dadurch jetzt vor dem Aus.

Aus Protest gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung, die weiterhin zulässt,
dass Glyphosat auf blühende Pflanzen gespritzt wird, verschütteten die
Imker*innen mehrere Eimer Honig vor dem Eingang des Ministeriums. Auf eine
Stellungnahme der Agrarministerin Klöckner (CDU) hatte das Imkerpaar seit Mitte
Mai ohne Antwort gewartet. Erst kurz vor Beginn der Grünen Woche meldete sich
das Ministerium zurück und Klöckner ließ sich bei der geplanten persönlichen
Übergabe des Honigs durch einen Mitarbeiter des Ministeriums vertreten.

Der betroffene Imker Sebastian Seusing sagt: "Wir sind wütend! Die Aktion heute
ist ein unmissverständliches Signal an Julia Klöckner und die Bundesregierung:
Wir Imkerinnen und Imker nehmen es nicht mehr hin, dass im Agrarministerium die
Interessen von Bayer und BASF wichtiger sind, als der Schutz der Insekten und
der Erhalt unserer Familienbetriebe. Ich muss rund ein Drittel meiner
Jahresernte entsorgen lassen, weil Julia Klöckner nichts dagegen unternimmt,
dass Glyphosat auf blühende Pflanzen gespritzt wird. Ich habe diese
insektenfeindliche Agrarpolitik satt!"

Annette Seehaus-Arnold, Vize-Präsidentin des Deutschen Berufs und
Erwerbsimkerbundes, sagt: "Julia Klöckner hat mit großen Worten angekündigt, was
der Biene schadet, komme vom Markt. Ihren markigen Worten hat sie bislang keine
belastbaren Taten folgen lassen. 2019 sind die Zulassungen von über 100
Pestiziden verlängert worden, weil das Ministerium die Prüffristen nicht
eingehalten hat. Als Vertreter der erwerbsorientierten Imkerinnen und Imker
fordern wir eine verbindliche Pestizid-Reduktion und einen konkreten
Pestizid-Ausstiegs-Plan, sowie einen verlässlich funktionierenden Bienenschutz.
Dafür gehen wir am Samstag bei der großen 'Wir haben es satt!'-Demo mit
Bäuerinnen, Bauern und der Gesellschaft auf die Straße."

Thomas Radetzki, Vorstand der Aurelia Stiftung, erklärt: "Die Pestizid-Politik
der Bundesregierung gefährdet nicht nur die Gesundheit der Bienenvölker, sondern
führt immer wieder auch zu hohen Belastungen von Honig und anderen
Lebensmitteln. Bienen ernähren sich ausschließlich vom Nektar und Pollen
blühender Pflanzen. Als 'Anwältin der Bienen' fordert die Aurelia Stiftung schon
seit Jahren ein Anwendungsverbot von Glyphosat in blühenden Pflanzenbeständen.
Deswegen unterstützen wir die Imkerei Seusing jetzt auch bei ihrer
Schadenersatz-Klage und fordern einen gesetzlichen Schutzanspruch für Bienen und
Imkereien vor Pestizidbelastungen."

Aufgerufen zu der Protest-Aktion hat das "Bündnis zum Schutz der Bienen", das
von der Aurelia Stiftung organisiert wird und zu dem auch der Europäische
Berufsimkerverband und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund gehören. Die
Organisationen sind auch Teil des Trägerkreises der "Wir haben es
satt!"-Demonstration, bei der am 18. Januar um 12 Uhr in Berlin wieder
Zehntausende für insektenfreundliche Landschaften und gesundes Essen auf die
Straße gehen werden.

Alle Hintergründe zu dem Fall:
www.aurelia-stiftung.de/glyphosat-im-honig

Weitere Terminhinweise:
- Samstag, 18.01.20, ab 12 Uhr: Gemeinsamer Bienen- und Imker-Block auf der
Großdemonstration "Wir haben es satt!". Ort: Brandenburger Tor, Platz des 18.
März, 10117 Berlin.
- Samstag, 18.01.20, ca. 12.20 Uhr: Imker Sebastian Seusing spricht auf der
Auftaktkundgebung der "Wir haben es satt!"-Demonstration am Brandenburger Tor.

Weitere Informationen zur Demonstration: www.wir-haben-es-satt.de

Pressekontakt:

Florian Amrhein (Leitung Presse- & Öffentlichkeitsarbeit):
E-Mail: florian.amrhein@aurelia-stiftung.de - Tel.: +49 (0)30 577 00
39 66 - Mobil: +49 (0)176 34 51 52 07

Christian Rollmann ("Wir haben es satt!"-Pressesprecher):
E-Mail: presse@meine-landwirtschaft.de - Tel.: +49 (0)30 284 82 438 -
Mobil: +49 (0)151 51 24 57 95

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/134345/4492889
OTS: Aurelia Stiftung

Original-Content von: Aurelia Stiftung, übermittelt durch news aktuell


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