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Black Friday: Schwarzer Tag für nachhaltigen Konsum / TransFair fordert ein verbindliches Lieferkettengesetz (FOTO)

Geschrieben am 26-11-2019

Köln (ots) -

- Kauf-Nix-Tag statt Schnäppchenjagd auf Kosten Dritter
- Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten gesetzlich stoppen
- Unternehmerische Sorgfaltspflicht: Deutschland als Schlusslicht

Der Black Friday am 29. November gilt als Schnäppchentag des Jahres. Händler
locken mit massiven Rabatten in Online-Shops und Läden. Für den Handel markiert
der Tag den Start in das Weihnachtsgeschäft. Für Organisationen wie Fairtrade
ist er Höhepunkt eines höchst fragwürdigen Konsums: "Der Black Friday steht für
Überfluss und Schnäppchenjagd auf Kosten Dritter", sagte Dieter Overath,
Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland). "Wie kann es
sein, dass ein T-Shirt billiger ist als ein fairer Cappuccino im Café? Den Preis
unseres Billigkonsums zahlen andere: Näherinnen in Textilfabriken oder
Baumwollbauern verdienen oft nicht einmal genug, um ihre Familien gut zu
versorgen. Wir rufen stattdessen zum Kauf-Nix-Tag auf." Statt überflüssigem
Konsum zu frönen, sollten Verbraucher ihre Einkaufsmacht gezielt als politisches
Instrument nutzen. Nur wenn Bedarf an etwas Neuem ist, sollte eingekauft werden
und dann bewusst und fair: zum Beispiel Kleidung mit Fairtrade-Baumwolle.

Unternehmerische Sorgfaltspflicht: Deutschland als Schlusslicht

Während Nachbarländer wie Großbritannien und Frankreich bereits verbindliche
Gesetze haben, um Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen im Ausland zu ahnden,
hinkt Deutschland hinterher. Ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen
Organisationen fordert, dass auch deutsche Unternehmen künftig für Missstände in
ihren Produktionsstätten per Gesetz haften. Im Falle eines Unglücks wie dem
Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch 2013 könnten Geschädigte
dann vor einem deutschen Gericht klagen. TransFair unterstützt die Forderung
nach einem Lieferkettengesetz. Der verbindliche Schutz von Menschenrechten ist
ein Bestandteil der politischen Forderungen des Vereins.

Freiwilliges Engagement darf nicht zum wirtschaftlichen Nachteil werden

Mit dem Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte setzt die
Bundesregierung bisher auf freiwillige Sorgfaltspflicht. Experten kritisieren
das. "Wir arbeiten mit Partnern zusammen, die sich vorbildlich für nachhaltige
und transparente Lieferketten engagieren. Ihr Engagement für gerechtere Löhne
und faire Anbaubedingungen beschert diesen Unternehmen im hart umkämpften Markt
jedoch Nachteile gegenüber der Konkurrenz, die nichts macht. Wir brauchen
deshalb dringend eine gesetzliche Basis, die alle gleichermaßen verpflichtet",
so Overath.

Fairtrade leistet Pionierarbeit

Die Zusammenarbeit mit Fairtrade bietet die Möglichkeit, sich für die Einhaltung
von Menschenrechten in Lieferketten stark zu machen. Im Rahmen des
Fairtrade-Textilprogramms berät Fairtrade Unternehmen in den
Herstellungsländern: Arbeitsrisiken werden aufgedeckt und Schutzmaßnahmen für
Beschäftigte umgesetzt. Drei Unternehmen haben sich mit Fairtrade auf den Weg
gemacht, den Textilstandard zu erfüllen, der alle Schritte der textilen
Produktionskette abdeckt - vom Baumwollfaden bis hin zum fertigen
Kleidungsstück. Als erster Standard überhaupt definiert er zudem den festen
Zeitraum von sechs Jahren, in dem Unternehmen einen existenzsichernden Lohn für
die Beschäftigten in der Textillieferkette zahlen müssen.

Hintergrund:

Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte
Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Als unabhängige
Organisation handelt TransFair e.V. nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich
dafür ein, den Handel mit fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern
und mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen.
www.fairtrade-deutschland.de

TransFair gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International e.V., in
dem Fairtrade-Organisationen aus 25 Ländern und die drei kontinentalen
Produzentennetzwerke zusammengeschlossen sind. Fairtrade International
entwickelt die international gültigen Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net

Alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig von FLOCERT
GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem unabhängigen und weltweit
konsistenten Zertifizierungssystem nach den Anforderungen der
Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011). www.flocert.net

Pressekontakt:
Edith Gmeiner
Referentin für Presse- & Öffentlichkeitsarbeit | Communication &
Media Relations Officer

TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland)
Remigiusstraße 21 | 50937 | Köln
Telefon +49 221 94 20 40-46 | Fax +49 221 94 20 40-40
www.fairtrade-deutschland.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/52482/4450536
OTS: TransFair e.V.

Original-Content von: TransFair e.V., übermittelt durch news aktuell


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