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Mehrweganteil bei Getränken sinkt weiter - Umweltbundesamt fordert Umdenken bei Verbrauchern und Getränkeabfüllern (AUDIO)

Geschrieben am 18-09-2019

Dessau-Roßlau (ots) -

Anmoderationsvorschlag:

Die Abfüllung von Getränken in Mehrwegflaschen hat in Deutschland
mit 42 Prozent einen neuen Tiefstand erreicht. Das gab das
Umweltbundesamt (UBA) heute(18. September) bekannt. Damit liegt der
Mehrweganteil nach wie vor deutlich unter den gesetzlich vorgegebenen
70 Prozent. Welche Folgen das hat und warum wir alle jetzt dringend
umdenken sollten, verrät uns der UBA-Verpackungsexperte Gerhard
Kotschik, hallo.

Begrüßung: "Guten Tag!"

1. Herr Kotschik, das Umweltbundesamt hat die jüngsten Zahlen der
Getränkeabfüller ausgewertet: Was ist dabei herausgekommen?

O-Ton 1 (Gerhard Kotschik, 18 Sek.): "Auch im Jahr 2017 sind die
Mehrweganteile weiter gesunken. Es gibt nur noch 42 Prozent
Mehrweganteile, das sind 0,5 Prozent weniger als im Jahr 2016. Nur
beim Bier haben wir noch einen recht hohen Mehrweganteil, mit etwa 82
Prozent. Bei Wässern und Erfrischungsgetränken ist es deutlich
weniger."

2. Wie beziehungsweise worin werden die meisten Getränke denn
inzwischen abgefüllt?

O-Ton 2 (Gerhard Kotschik, 16 Sek.): "Die meisten Getränke werden
heute in Einwegkunststoffflaschen abgefüllt. 52 Prozent werden
insgesamt in diesen Einwegflaschen, die mit 25 Cent Pfand belegt
sind, abgefüllt. Auch die Dosen nehmen in letzter Zeit wieder zu,
Einwegglasflaschen haben nur eine relativ geringe Bedeutung mit unter
einem Prozent."

3. Wo sehen Sie das Hauptproblem der Einweggetränkeverpackungen?

O-Ton 3 (Gerhard Kotschik, 17 Sek.): "Einweggetränkeverpackungen
erzeugen sehr viel Müll. Mehr als 25 Prozent der Verpackungsabfälle
von privaten Endverbrauchern sind von Getränken. Mit
Mehrweggetränkeverpackungen kann man diese Abfälle vermeiden. Und
wenn man sie aus der Region wählt, dann vermeidet man auch unnötige
Transportentfernungen."

4. Aus Umweltschutzsicht ist Mehrweg also der deutlich bessere
Weg?

O-Ton 4 (Gerhard Kotschik, 11 Sek.): "Genau, die Vermeidung von
Abfällen steht vor dem Recycling. Die Mehrwegglasflaschen können
50-mal befüllt werden, die Mehrweg-PET-Flaschen 20-mal - und damit
wird sehr viel Abfall vermieden."

5. Seit dem 1. Januar 2019 gilt ein neues Verpackungsgesetz, das
unter anderem auch Getränke-Mehrwegsysteme fördern soll. Was hat das
bisher gebracht?

O-Ton 5 (Gerhard Kotschik, 25 Sek.): "Das Verpackungsgesetz wurde
mit dem Fokus erarbeitet, mehr Recycling aus Verpackungen aus dem
gelben Sack und den gelben Tonnen zu etablieren, eine zentrale Stelle
'Verpackungsregister' zu etablieren, die hier eine Aufsicht hat. Für
Getränkeverpackungen hat sich geändert, dass wir eine Kennzeichnung
am Regal haben, das führt zu mehr Transparenz bei den Verbrauchern,
ob sie Einweg oder Mehrweg kaufen. Effektiv auf die Mehrweganteile
wird es sich wahrscheinlich nicht so stark auswirken."

6. Und was können wir Verbraucher tun?

O-Ton 6 (Gerhard Kotschik, 10 Sek.): "Verbraucher sollten beim
Einkaufen Mehrweggetränkeverpackungen bevorzugen. Man erkennt sie
heute auch am Regal, es ist gekennzeichnet: Einweg oder Mehrweg.
Mehrwegflaschen aus der Region vermeiden auch Transportentfernungen
und schneiden aus Umweltsicht immer am besten ab."

UBA-Verpackungsexperte Gerhard Kotschik über das aus
Umweltschutzgesichtspunkten deutlich bessere Getränke-Mehrwegsystem.
Vielen Dank für diese Informationen!

Verabschiedung: "Danke auch!"

Abmoderationsvorschlag:

Alle Infos zur aktuellen Auswertung der Getränkeabfüllung und zum
"Einweg/Mehrweg"-Thema finden Sie im Netz unter
www.umweltbundesamt.de.



Pressekontakt:
Felix Poetschke
Pressesprecher

Referat "Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Internet"

Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau

Telefon: +49 (0)340 2103 2675
felix.poetschke@uba.de

Original-Content von: UBA - Umweltbundesamt, übermittelt durch news aktuell


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