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NRZ: Die Legende von den 60 Prozent Konservativen - von MANFRED LACHNIET

Geschrieben am 03-09-2019

Essen (ots) - Manche Sätze klingen harmlos, sind aber richtig
hinterhältig: "60 Prozent der Menschen in Sachsen haben konservativ
gewählt." Das meinte AfD-Fraktionschefin Alice Weidel am
Sonntagabend. Ihre unterschwellige Botschaft lautete also: Die CDU
ist eigentlich wie wir. Natürlich ist das eine Lüge. Immer wieder
haben die Christdemokraten sich von der AfD distanziert, auch wenn
ein Mann wie Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen bei der "Alternative"
besser aufgehoben wäre. Aber Weidel will mit ihrer Aussage ihre
eigene Partei verharmlosen und zugleich provozieren. Sie legt nahe,
dass eine schwarz-blaue Koalition von der Bevölkerung gewollter sei
als alle andere Konstellationen, die sich in den nächsten Tagen und
Wochen vielleicht bilden werden. Warum behauptet Weidel so etwas?
Weil sie ihre Partei als Opfer darstellen will. Als Opfer jener
Parteien, die sie am Regieren hindern. Dass es in einer Demokratie
völlig normal ist, wenn sich Koalitionen bilden, lässt sie völlig
außer Acht. Dennoch wird die Provokation gegen die CDU im Raum stehen
bleiben und sie wird zumindest mittelfristig Wirkung zeigen. Bei
einigen Christdemokraten im Osten genauso wie innerhalb der AfD. Es
ist nicht ausgeschlossen, wenn sich eines Tages die eher Gemäßigten
beider Parteien aufeinanderzubewegen. Der massive Zuwachs der
Hartrechten bei den Wahlen wird die Parteienlandschaft in Bewegung
bringen. Das beste Mittel gegen Legendenbildung und Wählerfrust ist
indes gute und bürgernahe Politik. Kein Wähler will, dass sich CDU,
SPD, Grüne oder Linke in den anstehenden Koalitionsverhandlungen
bekriegen oder rechthaberisch auftreten. Es wäre nur Wasser auf die
Mühlen der AfD, wenn Sachsen und Brandenburg jetzt nicht flott und
reibungslos Regierungen hinbekommen. Thüringen wählt in anderthalb
Monaten. Zusammenreißen ist das Gebot der Stunde. Viel zu oft war von
einem "Weckruf" für die Parteien die Rede. Dem müssen jetzt endlich
Taten folgen.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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