(Registrieren)

WDR/NDR/SZ: BKA will Kampf gegen Rechtsterrorismus verstärken

Geschrieben am 18-08-2019

Köln (ots) - Deutsche Sicherheitsbehörden sollen im Kampf gegen
Rechtsterrorismus und Hasskriminalität neu aufgestellt werden. Das
geht nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung aus einem
aktuellen Planungspapier des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor.
Demnach soll das BKA zukünftig mit einer neuen Struktur und mehr
Personal die Ermittlungen gegen rechtsterroristische Gruppierungen
und Einzeltäter intensivieren. Außerdem soll in der Behörde eine
"Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität" eingerichtet
werden.

Auslöser für die "Neugestaltung der Bekämpfung politisch
motivierter Kriminalität - rechts - und der Hasskriminalität" ist
laut Konzeptpapier die wachsende Gefahr durch militante
Rechtsextremisten. Insbesondere der Mord an dem Kasseler
Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) aber auch das rassistische
Attentat auf Muslime im neuseeländischen Christchurch werden vom BKA
als Belege für eine verschärfte Bedrohungslage angeführt.

Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung schlägt das
BKA dem Bundesinnenministerium vor, eine neue Struktur in der
Abteilung Polizeilicher Staatsschutz (ST) aufzubauen. Zwei Gruppen
mit insgesamt zehn Referaten sollen sich dort künftig mit
rechtsextremistischer Kriminalität beschäftigen. Damit sei eine
"Erhöhung des Verfolgungsdrucks" möglich, heißt es im Planungspapier.

Rechte Netzwerke sollen in Zukunft frühzeitig erkannt sowie der
nationale und internationale Austausch zwischen den Behörden
verbessert werden. Ebenfalls geplant ist zudem die Einführung eines
Risikobewertungssystems ("RADAR-rechts") für gewaltbereite
Rechtsextremisten wie es bereits im islamistischen Terrorismus
angewandt wird.

In Bezug auf die Hasskriminalität im Internet plant das BKA eine
"nationale Stelle zur konsequenten Bekämpfung" einzuführen. Ziel soll
es sein, durch verstärkte Internetbeobachtung und den Kontakt zu
Providern und sozialen Netzwerken die Urheber von Hass- und
Drohbotschaften schneller identifizieren zu können. Dafür seien
möglicherweise längere Speicherfristen bei der sogenannten
Vorratsdatenspeicherung notwendig sowie ein Straftatbestand, der das
"Erstellen und Verbreiten von sogenannten 'Feindes- und Todeslisten'"
erfasst.

Für die Umstrukturierung innerhalb des BKAs seien bis zu 440
zusätzliche Stellen notwendig, heißt es in den Planungsunterlagen,
die demnächst Innen- und Haushaltspolitikern des Bundestages
vorgelegt werden sollen. Weitere Neugestaltungen sind darüber hinaus
im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) geplant. Dort soll ebenfalls
mehr Personal in der Analyse und Bewertung von rechtsextremistischen
Strukturen eingesetzt werden. Im Inlandsgeheimdienst gibt es außerdem
die Überlegung, gewaltbereite Rechtsextremisten früher durch
sogenannte "Gefährderansprachen" von möglichen Straftaten abzuhalten.

Laut Verfassungsschutz gelten derzeit mehr als 12.500 Personen in
Deutschland als gewaltbereite Rechtsextremisten. Das BKA führt
aktuell 41 Personen als sogenannte "Gefährder" im Bereich
Rechtsextremismus, weitere 112 Rechte gelten als "relevante
Personen".



Pressekontakt:
WDR Pressedesk
Tel. 0221 220 7100

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

698201

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu AKK/Maaßen Halle (ots) - AKK hat schnell betont, dass sie Maaßen nur zur Ordnung rufen, aber nicht aus der Partei werfen wollte. Der Eindruck hat sich dennoch verstärkt, dass sie einen Hang zu verbalen Ungeschicklichkeiten hat. Maaßen fehle die Haltung, die ihn mit der CDU noch verbindet, hatte sie gesagt. Man muss hinzufügen: mit ihrer CDU. Denn Maaßen will eine neue konservative Mehrheit schaffen. Bündnisse zwischen CDU und AfD wären nicht mehr ausgeschlossen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 mehr...

  • Rheinische Post: Spaltpilz in der CDU Düsseldorf (ots) - von Eva Quadbeck CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat mit ihren missverständlichen Äußerungen dem rechten Flügelmann der CDU, Hans-Georg Maaßen, einen großen Gefallen getan: Sie hat ihn mächtig aufgewertet. Auch wenn ihre Interviewäußerung überinterpretiert wurde, ist sie schon verantwortlich für die Debatte sowie ihre negativen Folgen für die Wahlkämpfer im Osten und das Image der CDU auf Bundesebene. Das Theater hätte sie verhindern können - mit einer klaren Unterscheidung zwischen ihrer Gegenposition mehr...

  • Rheinische Post: Bahnhöfe können Angsträume sein Düsseldorf (ots) - von Christian Schwerdtfeger Viele dürften das ungute Gefühl kennen, das einen überkommen kann, wenn man abends allein durch den Bahnhof geht und weit und breit niemand außer einem selbst dort ist. Schön fühlt sich das nicht an. Und schon gar nicht sicher - erst recht nicht nach der Reihe tödlicher Attacken in Voerde, Frankfurt und nun in Iserlohn. Ein Bahnhof ist eben kein so normaler öffentlicher Raum wie etwa die Einkaufsstraße einer Innenstadt. Von jeher zieht das Bahnhofsumfeld dubiose Personen und mehr...

  • Das Erste, Montag, 19. August 2019, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Ralph Brinkhaus, Fraktionsvorsitzender CDU, Thema: Koalitionsausschuss   8.05 Uhr, Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender SPD, Thema: Koalitionsausschuss Pressekontakt: Weitere Informationen unter www.ard-morgenmagazin.de Redaktion: Martin Hövel Kontakt: WDR Presse und Information, wdrpressedesk@wdr.de, Tel. 0221 220 7100  Agentur Ulrike Boldt, Tel. 0172 - 2439200 Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Der steinige Weg der AKK / Leitartikel von Jörg Quoos zum Fall Maaßen Berlin (ots) - Kurzform: Kramp-Karrenbauers Aussagen machen klar, wo in der jetzigen CDU-Führung die Grenze der Toleranz verläuft. Das muss nicht jeder gut finden. Aber es ist ehrlich und hilft vor der Wahl bei der politischen Orientierung. Außerdem macht AKK Schluss mit dem alten Polit-Brauch, erst nach der Wahl konkret und unbequem zu werden. Der vollständige Leitartikel: Taktisches Scheinpositionieren mithilfe leerer Worthülsen ist besonders vor Wahlen ein beliebtes Spiel in der Politik. Auch teure Versprechen, niemandem wehtun mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht