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Gemeinsame Pressemitteilung zur Veranstaltung Dänische Krankenhausreform - Vorbild für Deutschland?

Geschrieben am 28-05-2019

Berlin (ots) - In Deutschland wird die Konsolidierung der
dänischen Kliniklandschaft von vielen als Blaupause betrachtet. Was
klappt in Dänemark, woran es in deutschen Kliniken noch hapert? Über
die ersten Erfolge durch Zentralisierung, Spezialisierung und
Digitalisierung der dänischen Krankenhausreform diskutierten gestern
Vertreter des dänischen Gesundheitsministeriums, des BKK
Dachverbandes und der TU Berlin in der Königlich Dänischen Botschaft
in Berlin. Trotz sichtbarer Fortschritte in der Qualität der
Versorgung und der positiven Auswirkungen auf die
Bevölkerungsgesundheit, wird insbesondere die zu hohe Zahl
vermeidbarer Krankenhausfälle weiterhin als Herausforderung
angesehen, der mit einer Stärkung der intersektoralen und ambulanten
Versorgung mit dem Patienten im Fokus begegnet wird.

"Dänemark hat bereits vor fast 20 Jahren begonnen, sein
Gesundheitswesen zu transformieren, geleitet von dem Wunsch, allen
Bürgern eine Versorgung auf höchstem und bestem Niveau im dänischen
Gesundheitswesen anbieten zu können. Das Ziel, mehr Kohärenz - mehr
Zusammenhang - zwischen den Akteuren und Sektoren zu schaffen, steht
bei der konkreten Gestaltung der Versorgung im Fokus. Die Neuordnung
des landesweiten Krankenhauswesens ist die zentralste und
konsequenteste Maßnahme dieser Transformation, nicht nur auf Grund
des damit verbundenen weitreichenden Strukturwandels. Die neue
Krankenhauslandschaft bildet das Rückgrat des dänischen
Gesundheitswesens, das sich an einer hoch qualitativen und
wirtschaftlichen Versorgung orientiert", erklärte Friis Arne
Petersen, Botschafter Dänemarks in Berlin.

Innovationsfondsprojekt K:IDD - Krankenhaus: Impulse für
Deutschland aus Dänemark

Das Innovationsfondsprojekt K:IDD unter der Projektleitung der TU
Berlin zusammen mit den Konsortialpartnern BKK Dachverband, Deutsches
Krankenhausinstitut (DKI) und Zentralinstitut für die kassenärztliche
Versorgung (Zi) geht folgenden Fragen nach: Wie hat es Dänemark,
trotz mehrfachem Regierungswechsel geschafft, seit Anfang der 2000er
Jahre die Krankenhausstrukturen zu verbessern und die
sektorenübergreifende Versorgung grundlegend neu zu strukturieren?
Inwieweit sind die entsprechenden Änderungen und Erfahrungen auf
Deutschland zu übertragen?

"Untersucht werden sollen technische und medizinische Kriterien
wie Bedarfsgerechtigkeit, Erreichbarkeit, Qualität und Finanzierung -
sowie schlussendlich auch die Auswirkungen auf die Gesundheit der
Bevölkerung. Dabei steht die Frage im Zentrum, welche Akteure bei der
Reform in Dänemark eingebunden waren, wie die politischen Prozesse
durchgeführt wurden, welche Kriterien zugrunde gelegt worden sind und
wie deren Einhaltung bewertet wurde," erklärt Prof. Dr. Reinhard
Busse, TU Berlin.

Langfristig soll die inhaltliche und methodische Voraussetzung
dafür geschaffen werden, übertragbare Teile der dänischen Reform in
die deutsche Krankenhausversorgung zu integrieren und diese dann auch
für eine bessere Patientenversorgung zu nutzen. Erreicht werden soll
dies vor allem durch die Bildung von Zentren, sektorenübergreifende
Versorgungsstrukturen und der Digitalisierung im Gesundheitswesen, in
dem Patientendaten schneller und sektorenübergreifend zur Verfügung
stehen.

"Denn beim Wechsel zwischen den Sektoren sind Patientinnen und
Patienten oft auf sich allein gestellt. Sie müssen sich den starren
Strukturen unterordnen, weil diese nicht an ihre individuellen
Behandlungsbedarfe ausgerichtet sind. Hier gilt es die bestehenden
Strukturen mit ihren jeweiligen Grenzen aufzubrechen und auf die
Patientenbedarfe auszurichten. Es müssen Rahmenbedingungen für eine
durchgängige Versorgung geschaffen werden, in dem der Patient gemäß
seines Behandlungsbedarfs, ohne Versorgungsbrüche
sektorenübergreifend geleitet und versorgt wird. Hierbei müssen auch
die Potenziale der Digitalisierung genutzt werden," fordert Franz
Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

Behandlungsverläufe sektorenübergreifend optimieren

Patientinnen und Patienten treten an unterschiedlichen Stellen in
das Gesundheitssystem ein, etwa beim Hausarzt oder über die
Notaufnahme. Dadurch beschreiten sie verschiedene Behandlungsverläufe
mit unterschiedlichen medizinischen, aber auch finanziellen
Ergebnissen. Anzustreben wäre ein sektorenübergreifender Algorithmus,
der jeweils den individuell besten Behandlungsverlauf einläutet und
beispielsweise im Rahmen einer Telefontriage den Patienten
zielgerichtet lotst.

"Neben solchen Maßnahmen zur Vermeidung unnötiger
Krankenhausaufnahmen, ist ein funktionierendes Entlassmanagement zur
Vermeidung von Behandlungsbrüchen ebenso essentiell. Hier besteht
nach wie vor erheblicher Optimierungsbedarf im Versorgungsalltag. Die
Umsetzung eines strukturierten Entlassmanagements mit Hilfe von
Routinedaten, die auch vom BKK Dachverband vorangetrieben wird, kann
als Blaupause für einen bundesweiten und über alle Kassengrenzen
hinweg genutzten Standardprozess dienen," so Franz Knieps.



Pressekontakt:
Andrea Röder, BKK Dachverband e. V.
Tel.: 030/2700406-302, E-Mail: andrea.roeder@bkk-dv.de

Tom Schwarzer, Königlich Dänische Botschaft
Tel.: 030 / 50502203; E-Mail: tomsch@um.dk

Elke Berger (MPH), TU Berlin, Department of Health Care Management
Tel.: 030/31428702; E-Mail: elke.berger@tu-berlin.de

Original-Content von: BKK Dachverband e.V., übermittelt durch news aktuell


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