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neues deutschland: Kommentar zur deutschen Blockade der Kredite für Griechenland

Geschrieben am 13-07-2018

Berlin (ots) - Man kann die deutsche Haltung gegenüber
Griechenland nur als politisch gewollte Pedanterie bezeichnen. Dass
sich der Bundestag noch mal mit der Auszahlung der letzten
Kredittranche beschäftigten soll, ist absolut überflüssig. Alle
anderen Kreditgeber außer Deutschland scheint es nicht zu jucken,
dass Athen die Mehrwertsteuer für fünf Inseln in der Ostägäis nicht
anheben will. Warum auch? Es ändert nichts daran, dass das Land
grundsätzlich die Auflagen der Gläubiger erfüllt - egal, wie
drakonisch sie sind.

Doch Berlin ist aus Prinzip kleinlich gegenüber Athen. Schon 2010,
vom ersten Moment an, an dem Griechenland auf Kredite der
internationalen Gläubigerinstitutionen angewiesen war, saß der
strengste Zuchtmeister in Berlin. Wann immer es in den vergangenen
Jahren um die Aushandlung der Auflagen für die Kredite ging, setzte
der ehemalige Bundesfinanzminister Schäuble eine Forderung oben
drauf. Ungeachtet dessen, dass die drakonischen Sparauflagen die
griechische Wirtschaft abwürgten sowie die Bevölkerung in
Arbeitslosigkeit und Armut stürzten - Hauptsache, Berlin bekam seinen
Willen.

Mit der jetzigen Aktion will die Bundesregierung Griechenland nur
noch einmal ihre Macht spüren lassen, bevor das dritte Kreditprogramm
am 20. August endet und Athen finanziell wieder auf eigenen Beinen
steht. Doch für das Land wird der Albtraum auch danach nicht ganz
vorbei sein, weil die EU-Kommission es weiterhin verstärkt überwachen
wird.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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