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Baugewerbe zum Rentenpaket: massive Fehlanreize zu Lasten der jüngeren Generation

Geschrieben am 13-07-2018

Berlin (ots) - "Wir sehen die heute vorgelegten Vorschläge für das
Rentenpaket 1 mit großer Sorge. Denn es werden massive Fehlanreize
geschaffen; das beitragsorientierte System läuft immer mehr aus dem
Ruder. Stattdessen sollte die Bundesregierung die weiter anwachsende
Nachhaltigkeitsrücklage dazu nutzen, in 2019 eine weitere
Beitragssatzsenkung vorzunehmen. Damit würde die Beitragssteigerung
in der gesetzlichen Krankenversicherung kompensiert, die die
Arbeitgeber durch die Rückkehr zu paritätischen Beiträgen tragen
müssen." Dieses erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands
Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa, heute in Berlin.

Stichwort: Erwerbsminderungsrente

Nach dem vorgelegten Rentenpaket werden zukünftig die
Zurechnungszeiten bei den Erwerbsminderungsrenten so berechnet, als
ob die Rentner bis zum Eintritt der Regelaltersgrenze gearbeitet
hätten. Damit werden sie in der Praxis besser gestellt als derjenige,
der eine Regelaltersrente bezieht und früher in Rente geht. Denn er
muss hohe Abschläge in Kauf nehmen. "Wir erwarten einen Run auf die
Erwerbsminderungsrente: Während heute nur jeder fünfte Arbeitnehmer
mit einer Erwerbsminderungsrente in den Ruhestand geht, ist zukünftig
mit wesentlich höheren Zahlen zu rechnen. Das betrifft insbesondere
auch unsere Branche, wo die Frühverrentung bereits jetzt schon
ausgeprägt ist. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern wird nach der
Rente mit 63 eine weitere empfindliche Fachkräftelücke reißen, die
derzeit nicht geschlossen werden kann," erklärte Pakleppa weiter.

Stichwort: Midijobber

Problematisch ist auch die Privilegierung von sogenannten
Midijobbern, die zukünftig zwar wie bisher nur einen geringeren
Beitragsanteil zur Rentenversicherung zahlen, dafür aber zukünftig
bei der Rentenhöhe so gestellt werden, als hätten sie den vollen
Beitragssatz gezahlt. "Das ist nicht nur ungerecht, sondern weitet
den Niedriglohnsektor weiter aus. Denn es werden Fehlanreize gesetzt,
Jobs aufzuspalten oder sich als Arbeitnehmer gänzlich auf Midi- und
Minijobs zu konzentrieren. Die Zeche zahlen einmal mehr die ehrlichen
Beitragszahler auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, die diese
Privilegierung der Midijobber mit ihren Steuern und Beiträgen
mitfinanzieren müssen," so Pakleppa. "Das Rentensystem läuft hier
immer mehr aus dem Ruder und wird zukünftig immer stärker über
Steuermittel finanziert werden. Schon jetzt ist der Zuschuss zur
Rentenversicherung der größte Ausgabeposten im Bundeshaushalt. Das
ist keine gute Entwicklung," erklärte Pakleppa abschließend.



Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de

Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell


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