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Ex-WTO-Chef Pascal Lamy rät Europäern, sich gegen Handelskrieg mit Amerika zu wappnen (FOTO)

Geschrieben am 21-02-2018

Hamburg (ots) -

Der langjährige Chef der Welthandelsorganisation WTO und frühere
EU-Handelskommissar Pascal Lamy hat vor Überreaktionen auf die
jüngsten protektionistischen Drohungen der USA gewarnt. "Trump ist
ein Hund, der mehr bellt als beißt", sagt er in einem Interview mit
der Wochenzeitung DIE ZEIT. "Eine ernsthafte protektionistische Welle
sehe ich bisher nicht".

Trotzdem rät der Handelsspezialist den Europäern dazu, sich jetzt
gegen künftige Angriffe aus den USA zu wappnen. In der
Trump-Regierung ist "ein Mann zum Handelskommissar gemacht worden,
Robert Lighthizer, der sein Metier sozusagen im Mittelalter gelernt
hat", warnt Lamy in dem Interview. Schon jetzt blockiere die
US-Administration einen Teil der Arbeit der Welthandelsorganisation
WTO: Sie verweigere die Besetzung neuer Richter im Berufungsgericht
der Organisation. Außerdem drohten die Amerikaner alle möglichen
Handelshemmnisse gegenüber China an, die auch Unternehmen aus Europa
treffen. "Trumps Beißreflex lautet: Ich will Zölle!" warnt Lamy und
sprach dem US-Präsidenten das nötige Wissen über Handelsfragen ab.
"Wenn Sie so wenige Dinge verstehen wie Trump, begehen Sie womöglich
große Fehler."

Europa könne sich gegen eine protektionistische
Trump-Administration aber erfolgreich wehren, sagt Lamy. Europäischen
Handelspolitikern rät er zur Stärkung von Allianzen, "mit Brasilien,
Indonesien, Japan, der Schweiz, Norwegen, Australien, Neuseeland. Es
gibt doch genug Länder, die einen vernünftigen Mittelweg wollen und
die alle ein Problem bekommen, wenn die USA die WTO destabilisieren!"
Falls das nicht gelinge, empfiehlt Lamy einen Plan B: die Drohung,
die USA aus der Welthandelsorganisation WTO auszuschließen. Dann gebe
es "eine WTO ohne die USA. Also denken Sie zweimal drüber nach, Herr
Trump, bevor Sie die Welthandelsorganisation zerschlagen! Denn wenn
wir eine WTO ohne die USA haben, sitzen Sie draußen in der Kälte."



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Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen (Tel.: 040/3280-237,
Fax: 040/3280-558, E-Mail: presse@zeit.de). Diese Presse-Vorabmeldung
finden Sie auch unter www.zeit.de/vorabmeldungen.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell


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