(Registrieren)

FinTechs: Herausforderer oder Partner der Finanzindustrie? (FOTO)

Geschrieben am 16-11-2016

München (ots) -

- Roland Berger-Studie: 86 Prozent der europäischen FinTechs
setzen auf Kooperationen mit etablierten Finanzdienstleistern
- FinTechs sehen Kundenvertrauen als wichtigsten Erfolgsfaktor und
Stärke der traditionellen Anbieter
- Junge Unternehmen rechnen sich im Asset Management, Zahlungsverkehr
und Crowdfunding die besten Chancen aus
- Großbritannien, Irland und Frankreich liegen bei Gründern am
höchsten im Kurs - Deutschland zeigt Nachholbedarf

Rund 19 Milliarden Dollar flossen 2015 weltweit in FinTechs - ein
Plus von fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Kalkül der
Investoren: Technologiegetriebene Startups sollen mit innovativen
Produkten und Services Marktanteile von Banken und Versicherungen
erobern. Doch verstehen sich FinTechs ausschließlich als Konkurrenten
etablierter Unternehmen? 86 Prozent der jungen Firmen setzen nicht
auf Konfrontation, sondern auf Kooperation mit den Branchenführern.
Zudem glauben zwei Drittel nicht, dass sie klassische Finanzinstitute
ersetzen können. Von einer Zusammenarbeit versprechen sich die
Gründer vor allem Zugang zu einer breiten Kundenbasis (78%). Das sind
Ergebnisse der neuen Studie "FinTechs in Europe - Challenger and
Partner" von Roland Berger. Im Rahmen der Untersuchung befragte die
Unternehmensberatung 248 FinTechs aus 18 europäischen Ländern.

"FinTechs schätzen ihre Rolle auf dem Markt realistisch ein: Sie
verändern die Finanzindustrie, können aber nicht im Alleingang eine
Revolution einläuten", erklärt Martin Krause-Ablass, von Roland
Berger. "Für Banken und Versicherungen ergeben sich durch
Kooperationen mit FinTechs wiederum Chancen, die eigene digitale
Transformation voranzutreiben. Dabei geht es für sie nicht nur um
einen technischen, sondern vor allem um einen kulturellen Wandel.
Genau aus diesem Grund beginnt Digitalisierung im Kopf - hier kommt
es vor allem auf die richtige Mentalität an. Die skizzierten
Änderungsprozesse sind schmerzhaft, aber angesichts neuer
Wettbewerber unvermeidlich: Neben FinTechs werden mittelfristig auch
Schwergewichte aus dem Technologiebereich etablierte
Finanzdienstleister unter Druck setzen - dafür müssen sich die
Unternehmen wappnen."

FinTechs zielen in erster Linie auf eine partnerschaftliche
Zusammenarbeit mit den Branchengrößen ab. Accelerator- (14%) und
Inkubatormodelle (9%) sind unter ihnen weniger gefragt. Allerdings
rechnen die befragten Jungunternehmer mehrheitlich, dass Banken und
Versicherungen mit Übernahmen auf die neue Konkurrenz reagieren.

Kundenvertrauen: Erfolgsfaktor und Stärke der etablierten
Finanzdienstleiter

FinTechs erachten das Vertrauen der Kunden (71%) als wichtigsten
Faktor für den Erfolg in der Finanzbranche. Und genau in diesem Punkt
sehen sie eine Stärke der etablierten Dienstleister. "Die
krisenbehafteten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen, dennoch
bleiben die klassischen Anbieter nach wie vor erste Anlaufstelle für
viele Firmen und Privatkunden", kommentiert Wolfgang Hach, Roland
Berger. Bei anderen wichtigen Kriterien wie der Transparenz von
Angeboten und dem Komfort von Services wähnen sich FinTechs im
Vorteil.

Darüber hinaus gehen 91 Prozent der jungen Unternehmen davon aus,
die Bedürfnisse ihrer Kundschaft sehr gut bedienen zu können.
Bereiche, in denen Banken und Versicherungen stark aufgestellt sind,
wie finanzielle Ressourcen oder die Bekanntheit ihrer Marken, spielen
für FinTechs hingegen eine untergeordnete Rolle. Fast drei Viertel
meinen, dass umfassende Kenntnisse über regulatorische
Rahmenbedingungen keine große Bedeutung für den Firmenerfolg haben,
positionieren sie sich doch überwiegend in bisher weniger regulierten
Bereichen "Junge Unternehmen sollten regulatorische Aspekte aber auf
keinen Fall unterschätzen. Hier sind die traditionellen Anbieter klar
im Vorteil", so Wolfgang Hach.

Weiterhin sind FinTechs skeptisch, dass die etablierten
Wettbewerber für einen digitalen Wandel tatsächlich bereit sind. Nur
15 Prozent erkennen hier gute Voraussetzungen bei Banken - bei
Versicherungen sind es 14 Prozent. 95 Prozent sind überzeugt, über
umfangreichere digitale Kompetenzen zu verfügen, als klassische
Dienstleister.

Asset Management, Zahlungsverkehr und Crowdfunding: größtes
Potenzial für FinTechs

Für die Studienteilnehmer versprechen die Segmente Investitionen
und Asset Management (55%), Zahlungsverkehr (54%) und Crowdfunding
(52%) das größte Wachstumspotenzial. Zwei Drittel der Unternehmen
rechnen mit einem starken Marktwachstum in ihrem jeweiligen Bereich,
wobei Anbieter von Crowdfunding- und Crypto/Blockchain-Lösungen am
optimistischsten sind.

Dabei konzentrieren sich Jungunternehmer vor allem auf
B2B-Angebote. Vermehrt sind die Startups aber interessiert, ihre
Services neben Geschäfts- auch Privatkunden zur Verfügung zu stellen.
"Europäische FinTechs fokussieren sich überwiegend auf neue Lösungen
an einem Punkt der Wertschöpfungskette. Mehrheitlich operieren sie
nur in einem Markt, planen aber in den kommenden Jahren in neue
Länder zu expandieren", erklärt Martin Krause-Ablass.

Deutschland ist nicht erste Wahl

Geht es um die wichtigsten Kriterien für sie Standortwahl, so
achten FinTechs in erster Linie auf die gute Möglichkeit,
qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Danach folgen die
Aufgeschlossenheit der Regulierungsbehörden sowie starke Netzwerke
und Investoren vor Ort. Aktuell sehen Gründer die besten Bedingungen
für ihr Geschäft in Großbritannien, Irland und Frankreich.

"Starre Regulierung und eine überschaubare Investorenlandschaft
verhindern ein besseres Abschneiden von Deutschland im europäischen
Vergleich", fasst Wolfgang Hach zusammen. "FinTechs finden
hierzulande genügend vielversprechende Talente. Um sie und damit
Innovationen zu fördern, sind klare Vorgaben der Regulatoren
notwendig. Hilfreich sind zudem die Bereitstellung von Informationen
zu rechtlichen Fragestellungen und die Möglichkeit zum persönlichen
Austausch."

Sie können die Studie hier herunterladen:
http://www.rolandberger.de/pressemitteilungen/

Abonnieren Sie unseren Newsletter unter:
https://www.rolandberger.com/de/Notifications.html

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 220
Partnern.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Claudia Russo
Roland Berger
Head of Regional Marketing & Communications
Germany and Switzerland
Tel.: +49 89 9230-8190
E-Mail: Claudia.Russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com

Original-Content von: Roland Berger, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

603026

weitere Artikel:
  • Hans und Renate allein zu Haus: Jeder dritte Rentner klagt über ein zu großes Eigenheim (VIDEO) Frankfurt (ots) - Jeder dritte Eigenheimbesitzer im Ruhestand hält seine Immobilie für zu groß. Ein Umzug ist für die Senioren dennoch keine Alternative. Nur neun Prozent haben sich überhaupt schon mal damit beschäftigt, die vertraute Umgebung zu verlassen. Das zeigt eine Studie der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswissenschaft der Universität Köln. Befragt wurden 400 Immobilieneigentümer ab 69 Jahren. Senioren mit Eigentum verfügen über durchschnittlich 60 Quadratmeter mehr...

  • Trump-Wahl in USA: Was passiert mit dem Versicherungsschutz von Auswanderern und Expats? (FOTO) -------------------------------------------------------------- Weitere Infos und Bilder http://ots.de/WARFJ -------------------------------------------------------------- Hamburg (ots) - Nach der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA werden erste Punkte seiner politischen Agenda bekannt. Demnach scheint Trump unter anderem sein Versprechen, die unter Obama eingeführte allgemeine Krankenversicherungspflicht ("Obamacare" - offiziell: Patient Protection and Affordable Care Act) abzuschaffen, nur teilweise mehr...

  • Altersvorsorge 2.0 / Die gesetzliche Rente hat ausgedient Mainz (ots) - Die gesetzliche Altersvorsorge kann in Zukunft nicht mehr halten, was sie einst versprach. Vor zwei Jahren feierte sie ihren 125. Geburtstag. Bei ihrer Einführung galt sie als Meilenstein für die soziale Sicherung in Deutschland. Heute ist sie selbst reif fürs Altenteil. "Die gesetzliche Rentenversicherung kann in Zukunft nur noch die Basis und Grundversorgung darstellen." ist sich Finanzexperte Ingo Linn, Vorstand der EFS AG sicher. "Ohne einen zusätzlichen, selbst finanzierten Teil,kann nicht mehr von guter, ausreichender mehr...

  • noratis kauft Wohnimmobilien mit Entwicklungspotenzial Eschborn (ots) - Siedlungen und Quartiere mit Modernisierungsbedarf gesucht Immobilien gelten als ertragsstarke Kapitalanlage in Zeiten der Niedrigzinspolitik - aber die damit verbundenen Erhaltungsinvestitionen können die Rendite eintrüben. An Immobilienbesitzer, die über Objekte mit Entwicklungspotenzial verfügen, dieses aber nicht selbst ausschöpfen wollen oder können, wendet sich die noratis GmbH (www.noratis.de). Das Unternehmen kauft bundesweit Siedlungsbauten, Werkswohnungen, Quartiere und andere Wohnimmobilien ohne mehr...

  • Helaba steady on course Frankfurt (ots) - - Cross-reference: The Earnings figures are available at: http://www.presseportal.de/dokumente - - Profit before tax down on last year but still ahead of forecast - Net interest income down as expected - Satisfactory progress in customer business - Forecast for the year as a whole confirmed Helaba Landesbank Hessen-Thüringen generated a Group net profit before taxes of EUR 417 million in the first nine months of 2016, which was approximately EUR 68 million (14 percent) below last year's very good mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht