(Registrieren)

Westfalenpost: Miguel Sanches zur Cyber-Attacke auf den Bundestag

Geschrieben am 11-06-2015

Hagen (ots) - Tausende Rechner, alle Schrott? Die Frage stellt
sich - im Bundestag. Sein Netzwerk ist nicht zu retten, weil das
Parlament seit Wochen das Ziel einer Cyber-Attacke ist. In einem
normalen Fall hätte man das System sogleich in den ersten Maitagen
abgeschaltet, als der Hackerangriff entdeckt wurde. Die Entscheidung,
das System weiter laufen zu lassen, wenngleich mit gewissen
Vorkehrungen, dient zwei Zielen. Es geht darum, die Zeit bis zur
Sommerpause zu überbrücken und keinen Offenbarungseid zu leisten.
Denn das wäre es, wenn sich über 600 Abgeordnete eingestehen müssten,
dass sie nicht arbeitsfähig sind. Der Bundestag wird viel Lehrgeld
zahlen müssen, buchstäblich. Es kostet Unsummen, die gesamte Software
und einige Rechner - womöglich alle - auszutauschen. Zur Technik
kommt noch die politische, rechtliche Frage hinzu. Es ist kein
Zufall, dass der Bundestag seinen eigenen Sicherheitsdienst hat. Das
ist eine Frage der Gewaltenteilung und - wie so vieles in Deutschland
- eine Lehre aus der Vergangenheit. Der Bundestag ist indes nicht die
einzige verwundbare Stelle. Der Angriff ist ein Menetekel: Er zeigt
erstens, wie verwundbar auch die Regierung sein kann. Er ist zweitens
ein Blick in die Zukunft. Das Internet hat in den letzten Jahren eine
gigantische Entwicklung genommen. Die Spionage hat und wird sich dem
Trend weiter anpassen. Es wird mehr Angriffe geben, besser,
raffinierter. Der Angriff auf das Parlament muss drittens die
Wirtschaft alarmieren. Der Angriff auf den Bundestag hat symbolisch
einen hohen Wert. Aber ökonomisch betrachtet ist das Abschöpfen von
Wirtschafts- und Unternehmensinformationen noch reizvoller.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

569139

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Harald Ries zum verringerten Bordgepäck Hagen (ots) - So so, alles nur zum Besten der Passagiere, verkündet treuherzig der Weltluftverband. Weniger soll also mehr sein. Interessant. Zugegeben: Dass jede Fluglinie ihre eigenen Regeln für die Größe des Bordgepäcks hat, ist schon irritierend. Einheitlichkeit wäre tatsächlich ein Fortschritt. Und Größe kann auch nerven: Wenn die Hälfte der Passagiere ihre Riesen-Trolleys ins Gepäckfach gewuchtet hat, bleibt für die bescheiden mit dem kleinen Rucksack Reisenden dort oft kein Platz mehr. >Nun ist aber diese Tendenz, alles ins mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Julius Müller-Meiningen zum neuen Tribunal im Vatikan Regensburg (ots) - Die Gründung des Tribunals für Fälle von Amtsmissbrauch durch Bischöfe ist ein positiver, wenn auch überfälliger Schritt. Die Frage ist, ob dem Gebot der Transparenz Genüge getan wird, wenn Anzeigen gegen Bischöfe, die Täter decken, zunächst bei den vatikanischen Kongregationen eingereicht werden müssen und von dort an das neue Tribunal in der Glaubenskongregation weiter geleitet werden (können). Dem Eindruck, dass Priester Ihresgleichen schützen, muss der Vatikan glaubhaft entgegen treten. Diese Glaubwürdigkeit mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Reinhard Zweigler zur Cyber-Attacke auf den Bundestag Regensburg (ots) - Waren es Hacker im Auftrag des Kremlchefs Putin, die eine offenbar hochprofessionelle Cyber-Attacke gegen den Bundestag fuhren? Möglich. Oder chinesische Internetfreaks? Nicht auszuschließen. Oder gekaufte Internetexperten in Diensten des islamistischen Islamischen Staates? Oder einfach nur clevere IT-Spezialisten aus westlichen Staaten, aus Deutschland gar? Selbst das scheint denkbar. Beim jetzigen Angriff auf das Kommunikationssystem des Bundestages kann niemand mit Sicherheit die Urheber benennen. Vielleicht mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Polizei-Einsätzen bei Fußballspielen Stuttgart (ots) - Die Einsatzbilanz der Polizei rund um Fußballpartien im Land hätte wesentlich schlechter ausfallen können. Die Arbeitsbelastung für die Beamten ist zwar gestiegen, aber angesichts der wesentlich höheren Anzahl an Spielen war das zu erwarten. Schaut man auf die Zahl der durchschnittlich eingesetzten Beamten pro Spiel, steht Baden-Württemberg ganz oben in der bundesweiten Tabelle. Und unterm Strich standen zuletzt weniger Anzeigen wegen Körperverletzungen, weniger Verletzte und weniger Sachbeschädigungen. Das ist mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Verwundbar - Kommentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - Der Angriff hat gezeigt, wie verwundbar selbst ein geschütztes System sein kann, wenn Profis am Werk sind. Der Bundestag hält viel darauf, ein offenes Parlament zu sein, das sich vor der Öffentlichkeit nicht versteckt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ausländische Dienste den Briefwechsel von Abgeordneten mitlesen und alle Dokumente, selbst geheime Unterlagen, einsehen können. Das Parlament ist gewarnt - sage keiner, er hätte nichts gewusst. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht