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Ostthüringer Zeitung: Wolfgang Schütze kommentiert: Flugzeugabsturz / Gesteigertes Entsetzen

Geschrieben am 26-03-2015

Gera (ots) - Beim Tod in den Alpen war doch schon alles
schrecklich genug, doch offenbar geht es noch schlimmer...

Denn was sich bislang niemand vorstellen mochte, ist seit gestern
ziemliche Gewissheit. Der Co-Pilot hat offenbar ganz bewusst, ganz
gezielt die Germanwings-Maschine gegen eine Felswand gesteuert. Der
Staatsanwalt in Marseille tat sich schwer damit, dieses Verhalten
"Selbstmord" zu nennen. Denn hinter dem vermutlich lebensmüden jungen
Mann saßen 148 Passagiere und Besatzungsmitglieder sowie ein Pilot,
der verzweifelt versuchte, wieder ins Cockpit zu gelangen.

Nicht, dass ein bloßes technisches Versagen das Leiden der Opfer
und ihrer Angehörigen irgendwie leichter gemacht hätte. Aber nach den
gestrigen Erkenntnissen ist es eben kein Schicksal, das einen immer
und überall einholen kann. Nein, nach allem, was bis jetzt bekannt
ist, war es eine abscheuliche Tat, wie immer sie auch später von
Juristen und Psychiatern bezeichnet werden mag.

Es wäre kein Wunder, wenn jetzt Trauer in Wut umschlägt.
Allerdings sollte sie sich nicht gegen die Angehörigen des Co-Piloten
richten. Warum also das - inzwischen polizeibewachte - Elternhaus im
Fernsehen gezeigt wird, erschließt sich nicht. Denn was können sie
dafür?

Viel wichtiger als in der Psyche eines mutmaßlichen Mörders
herumzustochern ist es, zu lernen. Wie nach dem 11. September 2001.
Die Lehre heute heißt: Sicherheit darf nicht zur Falle werden.
Mindestens zwei Leute im Cockpit sind wichtig. Überlebenswichtig.



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


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