(Registrieren)

Weser-Kurier: Zum EU-Gipfel schreibt Mirjam Moll:

Geschrieben am 19-03-2015

Bremen (ots) - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat
sich festgefahren. Doch daran ist nicht etwa die Troika schuld,
sondern die jahrelange Misswirtschaft früherer Regierungen in seinem
eigenen Land. Niemand hat gesagt, dass es leicht würde, die
geforderten Reformen umzusetzen. Aber sie sind notwendig, wenn Athen
langfristig gesunden soll. Stattdessen sorgt Tsipras mit immer neuen
Ausflüchten für Ungeduld. Die widersprüchlichen Aussagen seines
Finanzministers Gianis Varoufakis will niemand mehr hören, für dessen
Alleingänge hat niemand mehr Verständnis. Mit dem nicht
abgesprochenen Sozialprogramm für die Ärmsten des Landes hat Tsipras
auch das letzte Fünkchen Vertrauen der Geldgeber weggefegt. In
Brüssel weiß man, dass das bisherige Rezept sehr wohl funktioniert -
das haben Irland, Portugal, Spanien und sogar Zypern bewiesen.
Vielleicht stand es um keines der Länder so schlimm wie um
Griechenland - doch zumindest Zyperns Finanzprobleme 2010 kamen jenen
in Athen schon sehr nahe. Hätte Griechenland statt einer
Steuererhöhung für Otto-Normalbürger eine Steuerpflicht für die
milliardenschweren Reeder vorgeschlagen, wäre dies sicher ohne
Weiteres akzeptiert worden. Doch in diese Richtung hat man aus Athen
auch unter der neuen Regierung noch nichts vernommen - im Gegenteil:
Varoufakis möchte die Reeder nicht verprellen. Bei so viel
Widersprüchen ist es nicht verwunderlich, dass Tsipras nun in einer
Sackgasse gelandet ist. Die einzige Möglichkeit, die ihm nun bleibt,
ist die Umkehr. Denn wenn er den Karren gegen die Wand fährt, wird
aus Brüssel niemand mehr eingreifen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

563277

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Zur Lage in Tunesien schreibt Ralph Schulze: Bremen (ots) - Der Reformprozess in Tunesien, wo der arabische Frühling vor vier Jahren begann, gilt als hoffnungsvolles Modell für die gesamte arabische Welt. Während andere Revolutionsländer wie Libyen, Ägypten oder Syrien in Chaos und Gewalt versanken, bewies das tunesische Volk, dass islamische Kultur und demokratischer Wandel kein Widerspruch sein müssen. Das Attentat führt nun vor Augen, wie gigantisch die Herausforderungen der Einheitsregierung von Ministerpräsident Habib Essid noch sind. Dazu gehört zuvorderst der Kampf gegen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Tunesien Halle (ots) - Die Dschihadisten, denen ein islamistischer Steinzeit-Schariastaat vorschwebt, haben das arabische Musterland Tunesien nicht zufällig für ihr Massaker ausgewählt: Vielmehr ist ihnen der erfolgversprechende Demokratiekurs ein Dorn im Auge. Der Reformprozess in Tunesien gilt als hoffnungsvolles Modell für die gesamte arabische Welt. Während andere Revolutionsländer in Chaos und Gewalt versanken, bewies das tunesische Volk, dass islamische Kultur und demokratischer Wandel kein Widerspruch sein müssen. Pressekontakt: mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Linken Halle (ots) - Die vergangenen Jahre waren bei der Linken von Flügelkämpfen bestimmt. Der linke Flügel schwächelte zuletzt. Und mit Wagenknechts Verzicht scheint diese Auseinandersetzung vorerst beendet. Er lässt die Radikalen kopflos erscheinen. Deren Übel gründet in der Eindimensionalität ihrer Wahrnehmung. Stets wird abgespalten, was in die Ideologie nicht passt: die Verantwortung der Griechen für ihre Krise; die Völkerrechtsbrüche Russlands und der islamische Fundamentalismus, der in der sozialen Krise der arabischen Welt, aber mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Blockupy Stuttgart (ots) - Der Schaden durch die Krawalle bei den Frankfurter Blockupy-Protesten geht in die Millionen. 150 Polizisten wurden verletzt, 400 Randalierer festgenommen. Das Blockupy-Bündnis findet, das sei ein schöner Erfolg. War Frankfurt nur der Krawall-Auftakt? Wird die Gewalt - wieder professionell geplant und organisiert - im Juni eine Fortsetzung finden, wenn auf Schloss Elmau in Bayern der G-7-Gipfel stattfindet? Mit internationalem Chaoten-Aufmarsch und fragwürdigem Demokratieverständnis? Niemand kann das ausschließen. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Innere Sicherheit Unions-Innenpolitiker Mayer befürwortet Idee für eine neue Anti-Terror-Einheit Halle (ots) - Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, hat sich für die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geplante neue Anti-Terror-Einheit bei der Bundespolizei ausgesprochen. "Die Anschläge von Paris haben gezeigt, dass es in Deutschland bei einer vergleichbaren Situation nicht ganz einfach wäre, innerhalb der ersten zwei bis drei Stunden nach einem Attentat gut ausgestattete Einheiten nachzuführen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht