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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Dax-Rekord

Geschrieben am 13-02-2015

Bielefeld (ots) - »Die Börse nimmt den Konjunkturverlauf voraus«,
heißt ein alter Spruch unter Anlegern. Es darf bezweifelt werden, ob
er jemals uneingeschränkt gegolten hat. Am wenigsten aber ist er in
diesem Augenblick geeignet, die Situation nach dem neuen
Dax-Höchststand zu beschreiben. Die 11 000 Punkte sind mitnichten ein
Hinweis darauf, dass die Konjunktur in den nächsten zwölf Monaten
boomen wird. Ganz im Gegenteil! Der Rekordstand beweist nur die Not,
in die die Europäische Zentralbank den einfachen Sparer, vor allem
die so genannten institutionellen Anleger, bringt. Während der kleine
Mann sieht, wie die niedrige Inflation den meist noch niedrigeren
Zinsgewinn über die Jahre auffrisst, stecken Banken, Fonds,
Versicherungen, Investmentgesellschaften, Stiftungen und
Einrichtungen der öffentlichen Hand zudem in einer Sackgasse. Vom
mittleren Zins, den sie bei allen Plänen vorausgesetzt haben, sind
sie meilenweit entfernt. Das Kreditgeschäft auszuweiten, funktioniert
kaum - schon mangels großer Nachfrage. Bei den meisten Staatsanleihen
steigt das Risiko, während die Erträge sinken. Auch Investitionen in
Immobilien werden zusehends riskanter. Dass Experten eine »Blase«
ausschließen, ist nicht hilfreich: Sie tun es immer so lange, bis die
Blase ist. Und selbst »Merger and Acquisitions« sind kein rettender
Hafen. Denn warum sollte der Eigentümer eines gut gehenden
Unternehmens jetzt verkaufen, wenn er für sein Geld nirgendwo eine
halbwegs vergleichbare Rendite erzielen kann? Das Alles ist Wasser
auf die Mühle der Börse, die weniger als zweieinhalb Monate nach der
10 000er nun auch die 11 000er Hürde genommen hat. Am Werk sind weder
Berufsoptimisten noch Zocker. Die Börse ist einfach nur weitgehend
alternativlos. Dazu passt, dass der Aktienboom keinesfalls unter
allen Anlegern ausgebrochen ist. Trotz Rekordstand geht die Zahl der
Aktienkäufern sogar zurück. Offenbar trauen die Kleinanleger de Börse
nicht. Und sie haben dafür Gründe. Im Gegensatz zu den erwähnten
institutionellen Anlegern können sie ihr Geld einfach ausgeben. Für
Spaß, in dem sie häufiger verreisen oder sich andere Vergnügen
gönnen. Oder planvoller, indem sie größere Anschaffungen wie Auto-
und Möbelkauf oder die Sanierung ihrer Wohnung vorziehen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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