(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Sieben Kinder, sieben Stimmen Ministerin Schwesig und das Familienwahlrecht

Geschrieben am 21-11-2014

Cottbus (ots) - Ursula von der Leyen darf sich schon mal freuen.
Sieben Kinder, macht sieben Stimmen, plus die eigene. Da ist von der
Leyen irgendwann die Kanzlerschaft so gut wie sicher. Aber Spaß
beiseite: SPD-Familienministerin Manuela Schwesig entwickelt sich zur
Speerspitze der persönlichen, kruden Ideen. Kürzlich floppte ihr
Vorstoß einer Familienarbeitszeit von 32 Stunden pro Woche. Kanzlerin
und Wirtschaft waren alles andere als amüsiert. Jetzt also das
Familienwahlrecht, das einem Elternteil für jedes Kind eine
zusätzliche Stimme einbringt. Mal davon abgesehen, ob ein solches
Wahlrecht verfassungsrechtlich überhaupt umsetzbar ist, stellt sich
die Frage, wie das ganz praktisch funktionieren soll. Der
konservative Papa verspricht der aufbegehrenden Tochter also hoch und
heilig, das Kreuzchen auch links zu machen. Von wegen. Das
Familienwahlrecht sorgt für Missbrauch, die stellvertretende
Stimmabgabe ist nicht nachprüfbar und konterkariert damit auch
indirekt den Grundsatz des gleichen Gewichts von Stimmen. Außerdem:
Wenn einmal diese Tür geöffnet ist, werden andere auch durchgehen
wollen. Was ist beispielsweise mit Menschen, die Angehörige pflegen,
die nicht mehr wählen können? Müssen sie nicht auch bei der
Stimmabgabe deren Interessen besonders vertreten dürfen? Auf die
Spitze getrieben: Sind die, die viele Steuern zahlen, nicht
außerordentlich nützlich für die Gesellschaft? Muss sich das nicht
auch beim Wahlrecht niederschlagen? Schon ist man zurück im alten
Rom, beim Zensuswahlrecht, wo nur der wählen durfte, der genug Geld
nachweisen konnte. Schwesigs Vorstoß hilft Kindern nicht. Er ist
absurd. Wichtiger ist, den Blick auf die wirklichen Bedürfnisse von
Kindern zu richten: gute Betreuung, gute Bildung. Und viel Zuneigung.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

555909

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur US-Einwanderungspolitik Bielefeld (ots) - Wer Barack Obamas Karriere verfolgt, weiß, wie falsch es ist, den oft reserviert erscheinenden US-Präsidenten vorzeitig anzuzählen. Tatsächlich rüttelten vermeintliche K.o.-Schläge die Überlebens-Instinkte dieses Politikers wach. So wie jetzt. Mit seiner Einwanderungs-Initiative beweist Obama, dass auch »lahme Ente« quaken können. Die hysterischen Reaktionen aus dem republikanischen Lager auf Obamas Entscheidung, bis zu fünf Millionen Einwanderer ohne Papiere per Dekret von der Abschiebung auszunehmen, beweisen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Maidan-Jubiläum Bielefeld (ots) - In den zwölf Monaten seit Beginn der Maidan-Proteste in der Hauptstadt der Ukraine genug geschehen, um ein dickes Geschichtsbuch zu füllen. Harte Kämpfe bei klirrender Kälte gegen einen betonköpfigen Russland-Freund, mehr als 100 Tote in Kiew, 4000 in der Ostukraine, dann der neue Ost-West-Konflikt. Beobachter von außen kommen da kaum mit. Noch mehr überfordern Wucht und Breite der Ereignisse die Angehörigen der Opfer. Am Freitag warfen Sie die berechtigte Frage auf, ob die bislang bescheidenen Erfolge ihren mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Alles nur halb so schlimm / In Rom geht die Welternährungskonferenz zu Ende: Der gute Wille ist da, mehr aber auch nicht. Leitartikel von Pascal Durain Regensburg (ots) - So ein Dokument muss gut aussehen, es muss sich schön lesen, und darf nicht diejenigen, die es unterzeichnen, schlecht aussehen lassen - das dauert schon mal sechs Jahre: Das ist die Abschlusserklärung aus Rom zur Welternährungskonferenz. Einer dreitägigen Veranstaltung, bei der viel Wichtiges endlich laut ausgesprochen wurde - es aber an Tatendrang mangelt. Und das vor den Augen von 800 Millionen Menschen, die hungern und leiden, obwohl wir in eier Welt des Überflusses leben. Oder wie Papst Franziskus es vor der mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zur Einstellung des Wasserwerfer-Prozesses Stuttgart (ots) - Dieser Ausgang des bundesweit beachteten Prozesses trägt nicht zur Befriedung in einer Stadt bei, in der sich noch immer ein Graben auftut zwischen Befürwortern und Gegnern des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21. Zurück bleibt Ratlosigkeit. Schuldig? Unschuldig? Ein bisschen von beidem! Je höher man in die Hierarchie vorstößt, desto mehr verflüchtigen sich die Verantwortlichkeiten. Der Rohrführer im Wasserwerfer bekommt sieben Monate auf Bewährung - eine knackige Strafe. Seine Chefs kommen dagegen mit einem blauen Auge mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Grüner Bundesparteitag Führungsschwäche Alexandra Jacobson, z. Z. Hamburg Bielefeld (ots) - Zu ihrem Parteitag sind die Grünen voll des Lobes über sich selber: Nach der Bundestagswahl mit dem mickrigen Ergebnis von 8,4 Prozent hätten sie wieder Tritt gefasst und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Oberflächlich betrachtet existieren für die Grünen in der Tat Stimmungsaufheller: Fast in allen bundesweiten Umfragen hat die Partei wieder ein zweistelliges Niveau erreicht. Das hängt mit der guten Verankerung in Kommunen und Bundesländern zusammen, in Thüringen stehen sie vor dem Einzug in die achte Landesregierung. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht