(Registrieren)

NOZ: Gespräch mit Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes

Geschrieben am 15-11-2014

Osnabrück (ots) - Hilfswerk kritisiert "anhaltende
Kinderfeindlichkeit" in Deutschland

Präsident Krüger: UN- Kinderrechtskonvention hat nichts verändert
- "Dramatisch schlechte Situation für Flüchtlinge"

Osnabrück.- Das Deutsche Kinderhilfswerk hat der deutschen
Gesellschaft eine anhaltende Kinderfeindlichkeit attestiert. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) kritisierte
Präsident Thomas Krüger, Kinder würden vielerorts nach wie vor als
Störfaktor empfunden. Daran habe sich auch 25 Jahre nach
Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention nichts geändert.

Mütter würden aus Restaurants geworfen, weil sie stillten oder
ihre Babys zu laut schrien. In Cafés hingen am Eingang
"Kinderwagen-Verboten"-Schilder und Fluggesellschaften betrieben
Werbung mit kinderfreien Zonen, kritisierte Krüger. Er appellierte an
die Bundesregierung, Politik für Kinder stärker als bisher auf die
Agenda zu setzen.

Er plädierte ferner für ein nationales Programm gegen Kinderarmut.
Mit den gegenwärtigen Hartz-IV-Sätzen für Kinder sei zum Beispiel
eine ausgewogene Ernährung nicht möglich. Forscher hätten ermittelt,
täglich müssten für ein 15-jähriges Kind 4,68 Euro im Discounter oder
7,44 Euro im Supermarkt ausgeben werden, um es gut zu ernähren. Im
Hartz IV-Regelsatz seien für Essen aber nur 2,57 Euro vorgesehen.
"Das passt nicht zusammen", sagte Krüger. Auch als Folge schlechter
Kost litten arme Kinder häufiger an Karies, Infektionen, Asthma,
Fettleibigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen. Dies hätten zahlreiche
Untersuchungen ergeben. Es gebe zwar eine kostenlose
Gesundheitsversorgung für Kinder und kostenfreie Untersuchungen zur
Früherkennung, doch würden Mädchen und Jungen aus finanziell
benachteiligten Verhältnissen von diesen Angeboten häufig nicht
erreicht. Kinder in Armut litten auch häufiger unter Stress und
geringem Selbstbewusstsein. "Das hat Folgen bis ins
Erwachsenenalter", warnte das Deutsche Kinderhilfswerk. An vielen
Stellen gebe es Aufstiegschancen nur für Kinder aus finanziell gut
gestellten Haushalten. Dramatisch schlecht sei auch die Situation von
Flüchtlingskindern in Deutschland. Die UN-Kinderrechtskonvention war
am 20.November 1989 von den Vereinten Nationen verabschiedet worden.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

555411

weitere Artikel:
  • NOZ: Interview mit Peter Tauber, CDU-Generalsekretär Osnabrück (ots) - CDU-Generalsekretär besorgt über "Linksdrall" der SPD Tauber ruft SPD-Chef Gabriel auf, den "irrlichternden Parteivize" Stegner zu zähmen Osnabrück.- CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat SPD-Parteichef Sigmar Gabriel aufgefordert, den "Linksdrall" in seiner Partei zu stoppen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) erklärte Tauber mit Blick auf das Treffen der SPD-Linken an diesem Wochenende, er wünsche sich, dass Gabriel diesen Parteiflügel mit dem "irrlichternden SPD-Vize Ralf mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Gernot Erler, Russlandbeauftragte der Bundesregierung Osnabrück (ots) - Russlandbeauftragter Erler: Merkel wird gegenüber Putin deutliche Worte finden Vor dem Treffen von Kanzlerin und Kremlchef bei G-20-Gipfel: SPD-Politiker kritisiert Verhalten Moskaus Osnabrück.- Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, setzt beim G-20-Gipfel in Brisbane darauf, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin auf die Umsetzung des Minsker Friedensplans für die Ukraine dringt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte mehr...

  • Weser-Kurier: Lencke Wischhusen kandidiert für Bremer FDP Bremen (ots) - Bremen. Mit einer überraschenden Spitzenkandidatin will die Bremer FDP bei der Bürgerschaftswahl im kommenden Mai ins Parlament zurückkehren: Die 29-jährige Unternehmerin Lencke Wischhusen soll am Samstag auf dem Landesparteitag zur Spitzenkandidatin gekürt werden. Das berichtet der "Weser-Kurier" (Samstagausgabe). Das Votum des Landesvorstandes habe Wischhusen bereits. Die parteilose Geschäftsführerin und Gesellschafterin der W-Pack Kunststoffe ist gerade als Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer bestätigt worden. mehr...

  • LVZ: Schäuble: Verfassungsrechtlich tragfähige Grundlage für Soli-Zuschlag auch über 2020 hinaus / Scharfe Kritik an NRW-Ministerpräsidentin Kraft Leipzig (ots) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat den grundsätzlichen Anspruch des Bundes auf die Einnahmen des Solidaritätszuschlages auch für die Zeit nach 2019 angemeldet. Zugleich hält er, in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe), der nordrhein-westfälischen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Falschinformationen im Zusammenhang mit dem System des Länder-Finanzausgleichs und der Bund-Länder-Finanzbeziehungen vor. "Unterm Strich stelle ich fest: Auch über 2020 hinaus gibt es eine mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehr Ex-Verteidigungsminister Jung verteidigt Gedenkkultur der Streitkräfte Halle (ots) - Der ehemalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat die Kritik des einstigen Wehrbeauftragten des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), an der Art des Gedenkens für getötete Bundeswehr-Soldaten zurückgewiesen. "Das Ehrenmal am Bendlerblock steht mitten in Berlin", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Und die Resonanz unter den Soldaten ist eindeutig positiv." Robbes Behauptung mit Blick auf die für Samstag geplante Eröffnung des "Waldes der Erinnerung" am entlegenen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht