(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Rente nach Beliebigkeit Nur geringer Anstieg der Altersbezüge erwartet

Geschrieben am 11-11-2014

Cottbus (ots) - Die 20 Millionen Rentner sollen mit ihren
Altersbezügen an der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland
teilhaben. In guten wie in schlechten Zeiten. Das ist das Prinzip der
gesetzlichen Rentenversicherung. Wer sich die aktuellen Vorhersagen
der Behörde anschaut, dem können allerdings massive Zweifel daran
kommen. Im nächsten Jahr soll es demnach nur eine magere
Rentenerhöhung zwischen einem und zwei Prozent geben. Und das, obwohl
die für ihre Berechnung maßgeblichen Löhne deutlich stärker steigen.
Wie passt das zusammen? Die Rentenversicherung führt statistische
Änderungen bei der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ins Feld. Das
mag streng nach Recht und Gesetz sein. Paradoxerweise verstärkt sich
dadurch aber nur der Eindruck von Willkür und Beliebigkeit. Zu
Jahresbeginn hatte die Bundesregierung auf die gesetzlich fällige
Beitragssenkung verzichtet, weil ihre Rentengeschenke, also die
Mütterrente sowie die abschlagsfreie Rente mit 63, sonst nicht zu
finanzieren gewesen wären. Für viele sicher eine gute Sache. Doch
auch so mancher Ruheständler dürfte darüber jetzt womöglich anders
denken, wenn er erfährt, dass jene Geschenke seinen Rentenanstieg im
kommenden Jahr wegen der komplizierten Rentenberechnung schmälern.
Konkret um 0,8 Prozent. Nimmt man noch den negativen Einmaleffekt aus
der statistischen Umstellung hinzu, sind es sogar insgesamt 1,9
Prozent. Unter dem Strich wird den Rentnern also rund die Hälfte der
eigentlich angezeigten Rentenerhöhung vorenthalten. Bei 1000 Euro
Rente sind das monatlich 19 Euro. Zieht man noch den bereits
beschlossenen Anstieg des Pflegebeitrags ab Januar in Betracht, den
Rentner komplett allein tragen, bleibt von dem dürftigen Rentenplus
noch weniger übrig. Bei früheren Gelegenheiten solcher Art hat die
Regierung übrigens zugunsten der Ruheständler interveniert und die
Rentenformel entsprechend manipuliert. Jetzt hält sie still. Weil die
nächste Bundestagswahl noch weit entfernt ist und man dann womöglich
erst mit spürbaren Rentenzuwächsen glänzen will? Ein Schelm, wer da
an politisches Kalkül denkt.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

555150

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur bayerischen Steuerschätzung: Es wird enger, von Christine Schröpf Regensburg (ots) - Die gute Nachricht: Bayern geht es so gut, dass es das 600 Millionen-Euro-Minus bei den Steuereinnahmen locker verkraften kann. Es genügt, Haushaltsüberschüsse zusammenzukratzen, schon ist die Bilanz des Doppelhaushalts 2015/2016 im Lot. Die insgesamt 200 Millionen Euro, die die elf Minister des Seehofer-Kabinetts beitragen müssen, werden kein Haus überfordern. Ein Sparpaket mit scharfen Einschnitten braucht es nicht. Dieses Mal muss man dazusagen. Denn sollten die Steuereinnahmen auf Dauer schrumpfen, geraten mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kein Freifahrtschein ins Sozialparadies: Ob EU-Ausländer Hartz IV bekommen, muss im Einzelfall geprüft werden - eine kluge Entscheidung. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Manchmal sind Richtersprüche klug, manchmal sogar weise. Das gestrige Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Luxemburg ist beides. Er hat klug entschieden, dass es keinen Freifahrtschein ins vermeintliche Sozialparadies Deutschland geben darf. Die harten Auflagen für den Bezug von Hartz IV durch EU-Ausländer fanden den Segen der Richter. Zugleich hat das Gericht weise geurteilt, indem es die deutschen Behörden zu genauer Prüfung im Einzelfall aufforderte. Der Luxemburger Richterspruch könnte ebenso segensreich mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Hartz-IV-Urteil Bielefeld (ots) - Das Urteil könnte Europa verändern. Weil es denen, die diese Union so gerne durch Verzerrungen madig machen wollen, die Munition nimmt. Denn der Spruch der Luxemburger Richter gegen Sozialleistungsmissbrauch in der Gemeinschaft musste so kommen. Seit Jahren enthält diese Richtlinie zur Freizügigkeit eben diese Bestimmungen, die nun als Errungenschaft gefeiert werden: keine Hilfen in den ersten drei Monaten, danach ohnehin nur, wenn man zuvor gearbeitet hat. Eine Gleichstellung mit Einheimischen und deren Ansprüchen mehr...

  • Westfalen-Blatt: zu "Behindertenfußballern fehlt Geld für WM-Start" Bielefeld (ots) - Erinnern Sie sich noch an Markus Rehm? Das ist der unterschenkelamputierte Weitspringer aus Leverkusen, der bei den nationalen Nicht-Behinderten-Meisterschaften siegte - und dann vom Deutschen Leichtathletik-Verband nicht zur EM geschickt wurde. Die Erregung war gewaltig. Der DLV zeige damit deutlich seinen mangelnden Willen zur Inklusion. Nun ist Inklusion auch im Sport eine erstrebenswerte Sache. Rehm als Herausforderer auch bei einer Nicht-Behinderten-EM oder -WM wäre ein Positivbeispiel für Viele. Behinderter mehr...

  • "Zur Sache PoliTrend": Mehrheit in Rheinland-Pfalz gegen vorzeitige Neuwahlen / Dreyer bei Direktwahl weiter vor Klöckner / "zur Sache Rheinland-Pfalz!", 13.11.2014, 20.15 Uhr, SWR Fernsehen Mainz (ots) - Sperrfrist: 13.11.2014 06:05 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Klare Mehrheit gegen vorzeitige Neuwahlen Laut "zur Sache PoliTrend" sprechen sich 68 Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer gegen vorgezogene Neuwahlen aus. In einer repräsentativen Umfrage wollte "zur Sache" wissen, ob die Regierung Dreyer bis 2016 weiter regieren solle oder ob es vorgezogene Neuwahlen geben solle, wie es vor allem die CDU seit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht