(Registrieren)

NOZ: Interview mit Volker Kauder, Unions-Fraktionschef

Geschrieben am 07-11-2014

Osnabrück (ots) - Unions-Fraktionschef erwartet bröckelnde
Streikfront bei den Lokführern

Kauder: Mehr und mehr Mitglieder fühlen sich für einem Machtkampf
missbraucht - "Bahn trifft keine Mitschuld"

Osnabrück.- Unions-Fraktionschef Volker Kauder erwartet, dass die
Streikfront bei der Lokführergewerkschaft GDL bröckelt. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte der
CDU-Politiker, viele GDL-Mitglieder seien mit dem Verhandlungsstil
ihres Gewerkschaftschefs nicht einverstanden. "Mehr und mehr
Lokführer merken doch, dass sie für einen Machtkampf missbraucht
werden, in dem es längst nicht mehr um ihre Interessen geht", sagte
der Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag.

Nach seinen Worten trägt die Deutsche Bahn AG keine Mitschuld an
der verfahrenen Lage, weil sie nicht zwei Tarifverträge für eine
Berufsgruppe dulden will. Unterschiedliche Tarifverträge für ein und
dieselbe Gruppe von Beschäftigten seien bei einem Unternehmen dieser
Größenordnung kaum zu handhaben, sagte der CDU-Politiker.
Parallel-Tarifverträge würden außerdem nicht zu einer dauerhaften
Lösung beitragen. "Bei der nächsten Tarifrunde würde sich der
Konflikt wiederholen. Der Betriebsfrieden wäre auf Dauer gefährdet",
sagte Kauder.

Er dämpfte überzogene Erwartungen an das Gesetz zur Tarifeinheit,
mit dem Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) streiklustige
Spartengewerkschaften zähmen will. "Selbst wenn sich das heute viele
Bürger wegen Streiks der Lokführer oder Piloten wünschen: Per Gesetz
werden nicht alle Probleme gelöst werden können", sagte Kauder. Er
warnte davor, wegen des Bahnstreiks in Deutschland "eine Krise
herbeizureden". Die Streiktage in Deutschland seien nach wie vor
verhältnismäßig gering. Die Gewerkschaften gingen zumeist
verantwortungsvoll mit dem Streikrecht um. "Nichts ist aus den Fugen
geraten, aber ärgerlich ist es schon", meinte er mit Blick auf den
wochenlangen Tarifkonflikt bei der Bahn.

________________________________________________________________

Unions-Fraktionschef sieht EU-Kommissionspräsident Juncker wegen
Steuer-Praktiken nicht beschädigt

Kauder auf Distanz zu Luxemburger Finanzkonstruktionen - "Das muss
jetzt aufhören"

Osnabrück.- Unions-Fraktionschef Volker Kauder sieht
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nicht als beschädigt an,
weil Geheimdokumente komplizierte Finanzkonstruktionen zur
Steuerminderung während seiner Amtszeit als Ministerpräsident in
Luxemburg bestätigen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Freitag) antwortete er auf eine entsprechende Frage mit
"Nein". Wohl aber müsse der luxemburgische Weg zur Steuervermeidung
für Unternehmen jetzt enden. "Diese Praxis muss jetzt aufhören. Ich
denke, dass die neue EU-Kommission dies mit Nachdruck verfolgen
muss", erklärte der CDU-Politiker. Gleichwohl legte er Wert auf die
Feststellung, dass die Praxis legal gewesen sei. "Das ist kein Fall
von Steuerflucht. Es ist auch kein Fall von Steuerhinterziehung. Das
ist ein Fall, wie ein Land geholfen hat, Steuern zu vermeiden", sagte
der Fraktionschef. Dass dies so nicht weitergehen könne, hätten
inzwischen wohl alle Akteure in Europa eingesehen. "Alle Staaten und
letztlich auch die EU sind auf die Einnahmen durch die Steuern von
Großkonzernen angewiesen", erklärte Kauder.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

554770

weitere Artikel:
  • NOZ: Gespräch mit Gerhard Schröder, Altkanzler Osnabrück (ots) - Gerhard Schröder für 9. November als Feiertag Früherer Kanzler hält Datum für besser geeignet als den 3. Oktober - Aufruf zur Verständigung mit Russland aus Anlass des Mauerfalls Osnabrück.- Altkanzler Gerhard Schröder hat den 9. November als besseres Datum für einen nationalen Feiertag bezeichnet als den 3. Oktober. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Schröder, dieser Tag stehe "wie kein anderer symbolhaft für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts". An diesem Datum mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: FDP-Chefs beklagen Freiheits-Vergessenheit - "Abstimmungsergebnisse im Bundestag erinnern an DDR-Volkskammer" Köln (ots) - Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls sehen der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner und Sachsens Landesparteichef Volker Zastrow den Freiheitsdrang der Deutschen erlahmt. Sie erlebten "bürgerlich-liberale Tugenden" wie Freiheit, Verantwortung und Risikobereitschaft, nach denen sich die Menschen 1989 gesehnt hätten, heute "in der Defensive", schreiben die Politiker in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Für den nach links gerückten politischen Zeitgeist ist das Private mehr und mehr mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Gerhard Schröder, Altkanzler Osnabrück (ots) - Gerhard Schröder für 9. November als Feiertag Früherer Kanzler hält Datum für besser geeignet als den 3. Oktober - Aufruf zur Verständigung mit Russland aus Anlass des Mauerfalls Osnabrück.- Altkanzler Gerhard Schröder hat den 9. November als besseres Datum für einen nationalen Feiertag bezeichnet als den 3. Oktober. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Schröder, dieser Tag stehe "wie kein anderer symbolhaft für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts". An diesem Datum mehr...

  • Rheinische Post: Unionsfraktionsvize: Weitere gesetzliche Maßnahmen gegen Streiks notwendig Düsseldorf (ots) - Unionsfraktionsvize Michael Fuchs hält über das geplante Tarifeinheits-Gesetz hinaus weitere gesetzliche Regelungen für notwendig, um künftige Streiks von Spartengewerkschaften einzudämmen. "Mir fehlt bisher der Glaube, dass das Gesetz zur Tarifeinheit künftige Streiks von Spartengewerkschaften wie den GDL-Streik wirklich verhindern kann", sagte Fuchs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Koalition müsse über "weitere gesetzliche Maßnahmen" nachdenken, forderte Fuchs. "Hierzu mehr...

  • Rheinische Post: Steuerzahlerbund kritisiert deutsche Konzerne Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hat die Steuertricks deutscher Konzerne wie der Deutschen Bank in Luxemburg scharf kritisiert. "Das Verhalten dieser Firmen mag in Luxemburg legal sein, doch global gesehen handeln sie unfair", sagte Holznagel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Auch Großkonzerne müssten dort einen Beitrag leisten, wo sie ihr Geld verdienten, forderte Holznagel. Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht