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25 Jahre gesamtdeutscher Umweltschutz. 25 Jahre "Grünes Band", das Naturschutzprojekt Deutsche Einheit

Geschrieben am 06-11-2014

Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Hubert Weiger, hat 25 Jahre nach dem Mauerfall
die Bedeutung der Öffnung der innerdeutschen Grenze für den Umwelt-
und Naturschutz gewürdigt. Nicht nur, dass in allen 16 Bundesländern
seitdem die gleichen Standards beim Schutz von Luft, Wasser und Boden
gelten würden. Auf dem Gebiet der früheren DDR sei es auch gelungen,
größere Umweltsünden wie vergiftete Flüsse, unsanierte Mülldeponien,
Grundwasser- und Bodenbelastungen sowie Altlasten der Atom- und
Chemieindustrie zu bereinigen oder zumindest einzuhegen.

"Trotz der Erfolge im gesamtdeutschen Natur- und Umweltschutz
stehen wir im vereinten Deutschland, in Europa und in einer
globalisierten Welt vor enormen Herausforderungen. Die wachsenden
Rohstoff-, Waren- und Transportströme haben viele Schattenseiten. Die
Verantwortlichen für die fortschreitende Naturzerstörung müssen immer
wieder beim Namen genannt und an ihrem Tun gehindert werden", sagte
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Die Öffnung des "Eisernen Vorhangs" zwischen Ost und West vor 25
Jahren habe vor allem bei der Ausweisung von Naturschutz- und
Landschaftsschutzgebieten enorme Fortschritte ermöglicht.
Naturschutz- und Bürgerinitiativen in der DDR sei es damals gelungen,
dass fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei
Naturparks als "Tafelsilber der deutschen Einheit" ausgewiesen
wurden. Zu den Erfolgen gehöre auch der Biotopverbund entlang der
früheren innerdeutschen Grenze, dessen Schutz als "Grünes Band" der
BUND unmittelbar nach dem Mauerfall gefordert hatte.

"Seit 1989 arbeiten Naturschützer aus Ost und West daran, den
früheren Grenzstreifen zwischen der Bundesrepublik und der DDR als
Grünes Band und als ökologisches Rückgrat Mitteleuropas zu sichern",
sagte der BUND-Vorsitzende. "Fast unbemerkt hatten sich über 1200
gefährdete Pflanzen- und Tierarten in die Nischen des Eisernen
Vorhangs zurückgezogen. Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen ist
heute ein Grünes Lebensband selten gewordener natürlicher Refugien
und mit knapp 1400 Kilometern der längste zusammenhängende
Biotopverbund in Deutschland. Allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen
Mitarbeitern an diesem herausragenden Projekt gilt dafür großer
Dank", so Weiger.

In den zurückliegenden 25 Jahren sei es vor allem darum gegangen,
das "Grüne Band" vor der Zerschneidung durch Verkehrswege und vor der
Zerstörung durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Bebauung
zu bewahren und es auf kompletter Länge unter Naturschutz zu stellen.

"Auch heute steht erst ein Drittel des Grünen Bandes unter
ausreichendem Schutz, auf zwei Dritteln kann es noch immer zu
Verschlechterungen kommen", warnte der BUND-Vorsitzende.
"Landwirtschaftliche Nutzungsinteressen und neue Straßenplanungen
bedrohen den Rückzugsraum zahlreicher Pflanzenarten und die
Wanderwege vieler Tierarten. Auf fast 200 Kilometern Länge ist das
Grüne Band weiterhin unterbrochen. Für den Lückenschluss am Grünen
Band muss die Bundesregierung ein Flächenkauf-Programm in Höhe von 20
Millionen Euro auflegen", forderte Weiger.

Der BUND werde auch künftig die Ausweisung neuer Schutzgebiete an
der früheren innerdeutschen Grenze fordern und versuchen, das Grüne
Band als "Nationales Naturmonument" zu sichern. Diese Schutzkategorie
gebe es seit 2009, sie sei jedoch seitdem noch kein einziges Mal
angewandt worden. "Das Grüne Band ist heute ein Nationales
Naturmonument. Der Todesstreifen wurde zur Lebenslinie, kommende
Generationen werden uns dafür danken", sagte Weiger.

Der BUND-Vorsitzende wies weiter darauf hin, dass es Initiativen
zum Naturschutz entlang des früheren "Eisernen Vorhangs" inzwischen
in vielen EU-Staaten gebe. Von Norwegens und Finnlands Grenzen mit
der früheren Sowjetunion quer durch Europa bis zur Schwarzmeerküste
zwischen Bulgarien und der Türkei werde daran gearbeitet, ein
"European Green Belt", das "Grüne Band Europa", zu schaffen. Erst im
September gründete der BUND gemeinsam mit 22 Regierungs- und
Nichtregierungsorganisationen die "European Green Belt Association
e.V.", um diesen über 12500 Kilometer langen ökologischen Korridor zu
schützen.

Weitere Informationen und Fotos zum "Grünen Band" und zum
"European Green Belt" finden Sie im Internet unter: www.bund.net,
http://www.europeangreenbelt.org/ bzw.
www.bund.net/gruenes_band_impressionen



Pressekontakt:
Daniela Leitzbach, Projektbüro Grünes Band:
Tel. 0911-575294-10 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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