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Diskussion um Selbsttötung / Malteser: Jegliche organisierte Beihilfe verbieten

Geschrieben am 06-11-2014

Köln (ots) - "Jegliche organisierte Beihilfe zur Selbsttötung soll
gesetzlich verboten werden - und das schließt explizit auch die
Beihilfe durch Ärzte ein. Weitere gesetzliche Regelungen sind aber
nicht nötig", sagt Dr. Franz Graf von Harnoncourt, Geschäftsführer im
Bereich Medizin und Pflege der Malteser Deutschland gGmbH, die Träger
von Krankenhäusern, Altenhilfeeinrichtungen, Palliativstationen und
ambulanten Diensten ist. - Mit einem Positionspapier wenden sich die
Malteser heute an den Bundestag, der am 13. November über das Thema
assistierter Suizid diskutiert. Die Hilfsorganisation will ein mit
mehr menschlicher Zuwendung verbundenes "begleitetes Sterben" in
Deutschland verankern. Harnoncourt: "Wir sollten Menschen, die am
Leben verzweifeln, die Verzweiflung nehmen, nicht das Leben." Möglich
werde das durch den intensiven Ausbau der Hospizarbeit und
schmerzlindernden (palliativen) Versorgung. Parallel sollten die
Bevölkerung und alle beteiligten Berufsgruppen vom Hausarzt bis zur
Krankenpflegerin besser über die Angebote informiert werden.

Die Malteser begleiten mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen
Mitarbeitern ambulant und stationär jährlich mehr als 10.000
schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen. Die Erfahrungen zeigen,
dass die Aussage von Schwerkranken "Ich will nicht mehr leben" in der
Regel bedeutet, "Ich will so nicht mehr leben". Harnoncourt: "Die
Lebensumstände, wie sie von vielen Schwerkranken aktuell erlebt
werden, sind für sie nicht tragbar. Diese Aussagen werden gerade dann
getroffen, wenn es noch keine ausreichende Hospiz- und
Palliativversorgung gibt."

Mit einer Legalisierung des ärztlich assistierten Suizids drohen
die Mediziner nach Ansicht der Malteser in Widerspruch zu ihrem
grundsätzlichen Auftrag zu geraten: Leiden zu lindern und Sterbenden
bis zum natürlichen Tod beizustehen, ohne das Leben aktiv zu beenden.
Wenn die Suizidassistenz als medizinisch therapeutische Maßnahme
zugelassen wird, "müssen Arzt und Patient künftig wohlmöglich
begründen, warum sie trotz Aussichtslosigkeit den natürlichen
Prozess des Sterbens gemeinsam gehen wollen", so Harnoncourt.

Schließlich fordern die Malteser, dass nicht nur die Haltung des
Einzelnen zu seinem eigenen Sterben, sondern auch die Haltung der
Gesellschaft zum sterbenden oder sterbewilligen schwerstkranken
Menschen berücksichtigt werden müssen. Die humane Gesellschaft habe
unter anderem die "Pflicht, schwache und kranke Menschen zu schützen
und ihnen Sicherheit zu vermitteln, so dass sie bis zuletzt leben
können."

Das Positionspapier findet sich unter:
http://www.malteser.de/aktuelles/downloads

Achtung Redaktion:

Dr. Franz Graf von Harnoncourt, Geschäftsführer der Malteser
Deutschland, und Dirk Blümke, Leiter der Malteser Fachstelle
Hospizarbeit, Palliativmedizin und Trauerbegleitung, stehen für
Interviews und O-Töne zur Verfügung. Vermittlung: 0160 / 70 77 689.

Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige
ein. Hilfe für mehr als zwölf Millionen Menschen pro Jahr weltweit -
72.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt - an 700 Orten - 1 Mio.
Förderer und Mitglieder in Deutschland



Pressekontakt:
Weitere Informationen:
Dr. Claudia Kaminski
Malteser Pressesprecherin
Telefon 0221/9822-125
Fax 0221/9822-78125
Mobil 0160/70 77 689
claudia.kaminski@malteser.org
www.malteser.de


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