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Weltklimabericht: Bundesregierung muss jetzt konsequent beim Klimaschutz handeln

Geschrieben am 02-11-2014

Berlin (ots) - Der Weltklimarat (IPCC) hat heute in Kopenhagen
seinen Synthesebericht aus den drei Klimaberichten seit September
2013 und zwei Sonderberichten zu Extremwetter veröffentlicht. Er gilt
als Schlüsselbericht der weltbesten Klimawissenschaftler für
politische Entscheider und ist wegweisend für ein globales
Klimaabkommen in Paris 2015. Eindringlicher als zuvor warnen die
Wissenschaftler vor der Klimakrise und mahnen zum Handeln. Der
Bericht belegt, dass sich das Klima wandelt; hauptverantwortlich
dafür ist die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Der BUND
sieht in dem Bericht daher auch einen klaren Handlungsauftrag an die
Bundesregierung. "Schriller können die Alarmsignale nicht sein. Es
gibt keine Entschuldigung mehr für das Zögern beim Klimaschutz. Je
länger wir warten, desto größer werden die Risiken eines
unumkehrbaren Klimawandels und umso gravierender die Folgen für die
Gesellschaft", kommentierte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), Prof. Dr. Hubert Weiger, den Bericht.
"Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Ernteausfälle und steigende
Meeresspiegel häufen sich schon jetzt, mit furchtbaren Folgen für
Menschen und Natur, aber auch hohen wirtschaftlichen Schäden", sagte
Weiger.

Die Bundesregierung will Anfang Dezember über zusätzliche
Maßnahmen zur Emissionsreduktion entscheiden. Der BUND-Vorsitzende
appellierte an die Bundesregierung, den IPCC-Bericht als
Handlungsaufforderung ernst zu nehmen. Die Bemühungen, ein
schlagkräftiges Klima-Aktionsprogramm auf den Weg zu bringen, um die
nationalen Klimaziele bis zum Jahr 2020 zu erreichen, müssten massiv
verstärkt werden. "Ein Scheitern der Bundesrepublik beim Klimaschutz
wäre unverantwortlich und vermeidbar, zumal es noch Möglichkeiten zum
Handeln gibt", so Weiger. Deutschland werde die angestrebte
Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2020 jedoch
eklatant verfehlen, wenn es nicht gelinge, bei den Emissionen aus der
Verbrennung fossiler Energien umzusteuern.

"Eine verantwortliche Politik zum Schutz unserer Lebensgrundlagen
erfordert die grundlegende Umstrukturierung unseres Energiesystems,
fort von nuklearer und fossilen, hin zu erneuerbaren Energien",
betonte Weiger. Die klimapolitische Kernaufgabe in Deutschland sei es
nun, die boomende Kohleverstromung einzudämmen, die im vergangenen
Jahr für wieder ansteigende CO2-Emissionen in Deutschland
verantwortlich gewesen sei.

"Sigmar Gabriel hat erkannt, dass jetzt Zeit ist zu handeln. Als
Sofortmaßname ist es nötig, zehn Gigawatt an überflüssigen
Kohlekraftwerken vom Markt zu nehmen. Dies wäre auch ein Signal an
die Gesellschaft, dass alle Politik- und Gesellschaftsbereiche
gefordert sind, sich für einen konsequenten Klimaschutz einzusetzen.
Wir brauchen jetzt Taten statt Worte", sagte Weiger. "Auch
Bundeskanzlerin Angela Merkel muss den Vorschlag zur Abschaltung der
Kohlekraftwerke unterstützen und darf nicht zulassen, dass er von
kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen blockiert wird", so der
BUND-Vorsitzende. In der vergangenen Woche war aus Presseberichten
ein Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums bekannt geworden,
Stein- und Braunkohlekraftwerke per Verordnung vom Markt zu nehmen.
Auch der BUND hatte im August dieses Jahres vorgeschlagen, die
ältesten Braunkohlekraftwerke in Deutschland abzuschalten.

Den Braunkohle-Ausstiegsplan des BUND finden Sie im Internet
unter: www.bund.net/pdf/laufzeitbegrenzung-kohle

Weitere Informationen zur Klimapolitik und Kohleverstromung:
www.bund.net/klima www.bund.net/kohle
www.bund.net/aktiv_werden/aktionen/kohlekraft_abschalten



Pressekontakt:
Daniela Setton, BUND-Energieexpertin, mobil 0170-1606658, E-Mail:
daniela.setton@bund.net bzw. Annika Natus, BUND-Pressereferentin,
Tel. 030-27586-425/-464, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net


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