Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Lokführer streiken erneut großflächig
Auf dem falschen Gleis
MATTHIAS BUNGEROTH
Geschrieben am 15-10-2014 |
Bielefeld (ots) - Wenn der Fahrgastverband Pro Bahn eines schönen
Morgens dazu aufruft, bitte an diesem Tag nicht die Züge der
Deutschen Bahn zu benutzen, kann man sicher sein: Irgendwas ist faul
im System der DB. So geschehen unmittelbar vor der neuesten Auflage
des Ausstands der Lokführergewerkschaft GDL. Denn auch Pro Bahn nimmt
- nach einer gebührend langen Schonfrist - die Taktik von GDL-Chef
Claus Weselsky ins Visier. Die Strategie seiner Konfliktführung mit
dem Arbeitgeber Deutsche Bahn fördert zunehmend die Erkenntnis
zutage: Weselsky ist auf dem falschen Gleis unterwegs. Er will den
Kampf innerhalb des Gewerkschaftslagers mit der Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft (EVG) um die Frage, welche
Arbeitnehmervertretung für welche Berufsgruppe eigenständig
Tarifabschlüsse tätigen und hierfür auch streiken darf, mit
tarifpolitischen Mitteln gewinnen. Dies wird ihm nicht gelingen. So
geht es aktuell kaum noch um die Frage, ob die Lokführer fünf Prozent
mehr Lohn bekommen oder weniger Arbeit pro Woche leisten müssen.
Stattdessen produziert sich Weselsky in TV-Talkshows mit emphatischen
Statements über die Frage, ob die GDL irgendwann in der
Bedeutungslosigkeit verschwindet. Und mit ihr Claus Weselsky. Doch
dahinter steht die Thematik der Tarifeinheit, eine hochkomplizierte,
verfassungs-rechtlich bedeutsame Materie, mit deren Handhabung sich
selbst das Bundesarbeitsministerium schwertut. Ein schon für den
Sommer angekündigter Entwurf zum Tarifeinheitsgesetz ist noch immer
nicht konkret in Sicht. Ob nun EVG oder GDL für bestimmte
Berufsgruppen innerhalb der DB AG Handlungshoheit in tarifpolitischen
Fragen haben, ist demzufolge noch immer nicht geklärt. Derweil rückt
die Bahnfamilie zusammen und versucht, aus der Not eine Tugend zu
machen und die Streikauswirkungen für die Bahnkunden so gering wie
möglich zu halten. So sollten es die GDL und ihr Chef auch halten -
einfach den Job machen, für den man von den Mitgliedern beauftragt
worden ist: sich um das tarifpolitische Tagesgeschäft kümmern. Für
die große Politik wurden andere gewählt.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
552474
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Schluss mit den Streiks
= Von Maximilian Plück Düsseldorf (ots) - Dies ist ein Appell an die
Spartengewerkschaften, es endlich gut sein zu lassen. Kämpferisch zu
sein, für die eigene Sache einzustehen - das geht völlig in Ordnung.
Es gibt aber auch Grenzen. Und so etwas wie Rücksichtnahme. Zum einen
gegenüber den Kollegen: Die Personaletats von Lufthansa und Bahn sind
nicht beliebig ausdehnbar, sondern ähneln vielmehr einem Kuchen. Wenn
sich eine einzelne Berufsgruppe ein großes Stück abschneidet, bleibt
weniger für die anderen übrig. Unfrieden im Betrieb ist programmiert.
Zum anderen mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Hannelore Kraft macht es sich zu leicht
= Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Die Neuverschuldung der Länder sinkt im ganzen
Land, nur in NRW steigt sie. Notorische Pleite-Stadtstaaten wie
Berlin und Bremen zeigen auch jenseits des Länderfinanzausgleichs
erste zarte Konsolidierungserfolge, in NRW sind gleich zwei Etats vor
dem Landesverfassungsgericht in Münster gescheitert. Die
Steuermehreinnahmen der Länder bewegen sich auf Rekordniveau und
eröffnen Spielräume für Investitionen in Infrastruktur und Bildung,
die Zuweisungen des Bundes etwa bei der Grundsicherung im Alter
steigen. Aber Hannelore mehr...
- Badische Zeitung: Ökostrom-Umlage / Jetzt sind die Bürger dran
Kommentar von Hannes Koch Freiburg (ots) - Erstmals sollen 2015 die Kosten für Wind- und
Sonnenkraftwerke, die die Stromkunden bezahlen müssen, nicht mehr
steigen. Ob die Kosten mittelfristig im Rahmen bleiben, muss sich
aber erst zeigen. Deshalb sollten die Verbraucher jetzt die Ruhe
nutzen und selbst aktiv werden. Der Strompreis ist kein Schicksal.
Es ist einfach, den Stromlieferanten zu wechseln, man muss es nur
tun. http://mehr.bz/khsts239
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0
redaktion@badische-zeitung.de mehr...
- Westfalenpost: Eingefrorene Eizellen - Eiskalter Zynismus Hagen (ots) - Social Freezing, soziales Einfrieren: Beim Lesen
dieses Schlagwortes läuft es einem eiskalt über den Rücken. In der
globalisierten Wirtschaft muss der Mensch funktionieren. Junge Frauen
können schwanger werden. Mütter sind unberechenbares
Karrierematerial, weil die Kinder ungelegen krank werden. Diese
Störfaktoren wollen Technologiekonzerne wie Facebook und Apple
künftig ausschließen. Sie bieten ihren Angestellten an, sich die
Eizellen einfrieren zu lassen. Gut ausgebildete Frauen müssen viel zu
oft auf Kinder verzichten, mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Gute Geschäfte - Kommentar von RUDI WAIS Karlsruhe (ots) - Am Ende wird es womöglich nicht der
Wirtschaftsminister sein, der der Branche die Daumenschrauben anlegt,
sondern die Verteidigungsministerin. Ursula von der Leyens
Ankündigung, nur noch bei ausgewählten, besonders sensiblen Waffen
und Technologien auf Wehrtechnik aus Deutschland zu setzen, ist für
Hersteller wie Rheinmetall, Kraus Maffei oder Diehl eine weitaus
größere Gefahr als Gabriels Ankündigung, über Rüstungsexporte künftig
restriktiver zu entscheiden.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|