(Registrieren)

Neue OZ: Gespräch mit Thüringens Linken-Fraktionsvorsitzenden Bodo Ramelow

Geschrieben am 02-10-2014

Osnabrück (ots) - Ramelow: DDR-Unrecht zu benennen ist wichtig

Linken-Politiker bekräftigt 25 Jahre nach der Wende Willen zur
Regierungsbildung in Thüringen

Osnabrück.- Unmittelbar vor dem Tag der Deutschen Einheit hat
Thüringens Linken-Fraktionsvorsitzender Bodo Ramelow bekräftigt,
erstmals eine Landesregierung unter Führung der SED-Nachfolgepartei
bilden zu wollen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag) sagte der Politiker, "wir wollen in den
gegenwärtigen Sondierungsgesprächen das Fundament für etwas schaffen,
für etwas Gemeinsames, das es in Deutschland noch nicht gab".

Bei der Landtagswahl in Thüringen hatte die CDU ihre Position als
stärkste Partei unlängst verteidigt. Ein rot-rot-grünes Bündnis
könnte allerdings die Mehrheit im Landtag stellen und Ramelow zum
Ministerpräsidenten wählen. "Es ist völlig richtig, dass die SPD
gleich zu Beginn gesagt hat: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit",
sagte Ramelow mit Blick darauf, dass ein mögliches rot-rot-grünes
Bündnis im Landtag nur über eine Stimme Mehrheit verfügt. Es seien
auch unangenehme Dinge anzusprechen. "Es hilft nichts, wenn wir jetzt
nur Harmoniethemen miteinander bereden und dann gibt es
Schwierigkeiten, sobald es ernst wird", erklärte er.

Ramelow nahm auch Stellung zu der Frage, ob die DDR ein
Unrechtsstaat gewesen sei. "25 Jahre nach dem Mauerfall ist es
wichtig, über das in der DDR geschehene Unrecht zu sprechen und es
klar als solches zu benennen", betonte Ramelow. "Wir müssen es aber
auch schaffen, unideologisch auf bestimmte Entwicklungen zu schauen."
So hätten die letzten Jahre gezeigt, dass insbesondere im Bereich der
Daseinsvorsorge privat nicht besser als öffentlich sei. "Deshalb ist
beispielsweise die Rekommunalisierung von E.ON Thüringen, die wir
noch unter der schwarz-roten Landesregierung geschafft haben, ein
wichtiger Schritt", sagte Ramelow. Er wolle, dass der Wert kommunaler
Unternehmen wie der Stadtwerke, Wohnungsgesellschaften oder
Krankenhäuser gesehen und genutzt werde. "Privatisierungen in diesen
Bereichen hatten vielfach fatale Folgen, für die Kommunen und für die
als Kunden, Mieter oder Patienten betroffenen Menschen", erklärte der
potenzielle neue Ministerpräsident.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

550187

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Gespräch mit Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK Osnabrück (ots) - Industrie-und Handelskammertag unterstützt Vorstoß aus der Union für Abbau der kalten Progression "Webfehler im Steuersystem abschaffen" - Wansleben fordert bis 2017 auch Bürokratieabbau Osnabrück.- Der Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK) hat den Vorstoß von Wirtschafts- und Arbeitnehmerflügel der Union für den Abbau der sogenannten kalten Progression unterstützt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) kritisierte es Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben als einen "strukturellen mehr...

  • MONITOR: Sicherheitsbehörden billigten jahrelang Ausreise gewaltbereiter Islamisten - LKA Bayern: "zum Schutz unserer Bevölkerung" Köln (ots) - Sicherheitsbehörden haben die Ausreise gewaltbereiter Islamisten aus Deutschland jahrelang gebilligt oder sogar unterstützt. Dies erklärte der Leiter der Abteilung polizeilicher Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung des Bayerischen Landeskriminalamtes, Ludwig Schierghofer, im Interview mit dem WDR-Magazin MONITOR (heute, 21:45 Uhr im Ersten). Damit könnten zahlreiche aus Deutschland kommende Sympathisanten der radikalen Islamisten-Organisation "Islamischer Staat" mit Billigung deutscher Behörden nach Syrien ausgereist mehr...

  • neues deutschland: Roma-Vertreter fordern Abriss von Mauern in Osteuropa Berlin (ots) - Der Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren bedeutete keineswegs ein Ende für bauliche Bollwerke zur Trennung von Menschen in Europa. Das Netzwerk Europäischer Roma-Graswurzel-Organisationen (ERGO) kritisiert, dass in den letzten Jahren allein in der Slowakei 14 Mauern errichtet wurden, um Roma zu segregieren. Die Lage der Minderheit in Osteuropa habe sich dramatisch verschlechtert. "Die heutige Situation ähnelt mehr der Apartheid in Südafrika als einer modernen Demokratie. Dabei sind die physischen Mauern längst nicht mehr...

  • AfD: Mit dem beschleunigten Bau von Heimen ist dauerhaft niemandem geholfen Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte um den Bau von Flüchtlingsheimen erklären Frauke Petry, Sprecherin der Alternative für Deutschland, Alexander Gauland, stellvertretender Sprecher und Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD Thüringen: "Die Auslagerung von Dienstleistungen, wenn es um die Sicherheit von Asylbewerbern geht, ist ein klares Zeichen von Staatsversagen", so Alexander Gauland. Es sei immer noch eine der Kernaufgaben des Staates für die Sicherheit im Land zu sorgen. "Wenn darüber hinaus bei der Auslagerung dieser mehr...

  • SPD-Außenexperte Mützenich: Militäreinsatz der Türkei wäre Konfliktbeschleuniger Berlin (ots) - Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Rolf Mützenich, sieht eine Beteiligung der Türkei im Kampf gegen die Terrormiliz "IS" skeptisch. Ein möglicher Militäreinsatz in Syrien und im Irak könnte sich auch gegen die kurdische PKK richten, da der dafür vorgesehene Parlamentsbeschluss sehr allgemein gefasst sei. Das wäre ein "zusätzlicher Konfliktbeschleuniger in einer ohnehin unübersichtlichen Situation", sagte Mützenich am Donnerstag im rbb-Inforadio. Die Türkei sei gut beraten, im Falle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht