(Registrieren)

Westfalenpost: Ein Hauch von Abu Ghraib im Siegerland Von Joachim Karpa

Geschrieben am 28-09-2014

Hagen (ots) - Wachleute posieren demonstrativ vor der Kamera mit
einem wehrlosen Flüchtling aus Algerien. Ein Skandal. Wer sich bei
diesem Bild an die Folteraffäre der US-Soldaten im Irak erinnert
fühlt, liegt nicht ganz falsch. Es geht um Demütigung, es geht um
Erniedrigung. Im Irak waren Insassen des Gefängnisses Abu-Ghraib die
Opfer, in Burbach sind Frauen, Kinder und Männer untergebracht, die
vor den Kriegsschauplätzen der Welt auf der Flucht sind. Hinter ihnen
liegen Mord und Totschlag. Mit all ihrem Leid. Für Leib und Seele.

Im Siegerland spielen sich schlichte Charaktere als Wachpersonal
auf und genießen die Macht über wehrlose Ankömmlinge. All das verrät
diese Aufnahme. Man mag es nicht glauben. Das passiert nicht irgendwo
weit weg in dieser Welt, sondern vor unserer Haustür. Welch' Geistes
Kind die Tatverdächtigen sind, darüber muss nicht gesprochen werden,
sie demaskieren sich selbst.

Viel schlimmer ist: Der Zustrom der Flüchtlinge in
Nordrhein-Westfalen läuft offenbar aus dem Ruder. Das ist das Signal,
das aus Burbach gesendet wird. Es braucht geschultes Personal,
menschenwürdige Unterkünfte in kleinen Einheiten, mehr Geld. Wer wie
die Bezirksregierung Arnsberg täglich unter wachsendem Druck steht,
macht unweigerlich Fehler.

Es kann nicht sein, dass polizeibekannte Sicherheitskräfte im
Auftrag der Landesregierung ein böses Spiel spielen. Wo Schutz und
Vertrauen erwartet und garantiert werden, fehlt jegliches Gespür für
den Umgang mit den Notleidenden. In Düsseldorf und Berlin ist noch
nicht angekommen, welcher Flüchtlingsnotstand herrscht. Wer auf der
politische Bühne mit Applaus die Menschen willkommen heißt, der darf
sie nach der Ankunft nicht alleine mit diesen Billig-Peinigern
lassen.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

549408

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Verteilen von Bußgeldern durch die Justiz Stuttgart (ots) - Wie Gutsherren entscheiden Staatsanwälte und Richter darüber, wohin die eingetriebenen Geldauflagen fließen. Das einzige Kriterium, die Gemeinnützigkeit, ist viel zu weit gefasst, als dass sich Willkür und Mauscheleien verhindern ließen. (...) Es sind nicht die Kritiker des Systems, die alle Richter unter Generalverdacht stellen, es ist das System selbst. Die beste Lösung wäre, alle Geldauflagen dem Staat zukommen zu lassen. Die Millionen gehören dem Steuerzahler und sollten nicht nach Lust und Laune verteilt mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Psychiatrie: Helfen statt Ausgrenzen von Andrea Rieder Regensburg (ots) - Es ist eine harte Erkenntnis für Psychologen und Psychiater: Psychisch kranke Menschen kämpfen auch nach jahrelanger Aufklärungsarbeit noch gegen Ausgrenzung. Erst vor einem Jahr hat die Bundespsychotherapeutenkammer Betroffene davor gewarnt, seinen Arbeitgeber vorschnell über eine psychische Erkrankung zu informieren. Zu groß sind die Vorbehalte. Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde würde außerdem die Hälfte der Bevölkerung einen Menschen, der an Schizophrenie leidet, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Ukraine-Krise: Beutezug von Nina Jeglinski Regensburg (ots) - Auf dem Papier sollen seit dem 5. September die Waffen in der Ost-Ukraine schweigen, damals hatten sich Vertreter der OSZE, Russlands, der Ukraine und der Separatisten aus Lugansk und Donezk auf einen Waffenstillstand geeinigt, um einen Friedensplan auszuarbeiten. Doch die Waffen schweigen nicht, der Einfluss Russlands ist in keiner Weise eingeschränkt. Obwohl die OSZE ihre Mitarbeiterzahl von 300 auf 800 erhöhen wird, können die Experten weder die Grenze zu Russland kontrollieren noch für die Einhaltung des Waffenstillstands mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zu Ebola: Kranker Kontinent von Martin Anton Regensburg (ots) - Das Ebola-Virus muss bekämpft werden. Genauso wie das falsche Afrikabild in der deutschen Öffentlichkeit. Ein ganzer Kontinent ist von einer Seuche erfasst, das Ebola-Virus frisst die Kinder Afrikas und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Tod auch uns erreicht. Diesen Eindruck konnte bekommen, wer in den vergangenen Wochen die öffentliche Diskussion über die Ebola-Epidemie verfolgte. Zwar handelt es sich um den folgenschwersten Ausbruch der Krankheit seit ihrer Entdeckung - doch die umfängliche Ungenauigkeit mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Sozialliberale Hobbypolitiker - Leitartikel Ravensburg (ots) - Dass die FDP in Sachsen aus dem Landtag geflogen ist, ist nicht dramatisch. Dass sie zwei Wochen später auch in Brandenburg und Thüringen fast atomisiert wurde, ist ebenfalls kein Beinbruch. Die Strategen, die für das Überleben dieser vormals so einflussreichen Partei kämpfen, haben die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und NRW als wesentlich für ihr Kalkül definiert. Doch die Liberalen zeigen trotz ihres smarten Bundesvorsitzenden Christian Lindner dramatische Auflösungserscheinungen. Die FDP zerlegt sich von mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht